Am 10. Januar 2018 war es soweit: Der Startschuss für die erste Season der Overwatch League ist gefallen und zwölf Teams aus aller Welt traten in insgesamt vier Phasen, die sich jeweils über fünf Wochen erstreckten, gegeneinander an.
Overwatch League lädt zum Finale
Am Ende sollten sich die besten sechs Teams qualifizieren, die im K.o.-System um den Titel des ersten Overwatch League Champions zu kämpfen. Dazu gibt es die nette Summe von einer Millionen US-Dollar als Preisgeld obendrauf.
von Philipp Weinbrecht
Professionelle Athleten mit Gehalt
Wie ernst Entwickler Blizzard es ist, Overwatch als eSports-Titel zu etablieren, zeigt bereits das komplizierten Liga-System: Eine Pre-Season, gefolgt von mehreren Haupt-Phasen, die sich über Wochen hinweg abspielen, dazu am Ende eine Post-Season mit Playoffs, das große Finale, sowie diverse Sub-Ligen und All-Star-Wochenenden.
Wie League of Legends mit der NA LCS greift Blizzard die aus dem US-Profisport etablierten Mechanismen auf und veranstaltet ein über Wochen und Monate aufgebautes Mega-Finale. Dieses findet nun kommendes Wochenende in der Barclays Arena in Brooklyn, New York, statt.
Der Profi-Anspruch endet aber nicht bei der Liga-Struktur, sondern mündet auch in festen Gehältern für die Spieler (mindestens 50.000 US-Dollar pro Athlet) sowie Umsatzbeteiligungen für erbrachte Leistungen. Darüber hinaus sind auch die Themen Gesundheit und Ruhestand beziehungsweise eine Altersvorsorge in den Verträgen verankert. Insgesamt steht allen Teams ein Pricepool von 3,5 Millionen US-Dollar zur Verfügung.
Der europäische Underdog darf hoffen
Entsprechend waren Anspruch und Leistungen aller Teams stets am absoluten Maximum der Skill-Skala, wenngleich das Team der Shanghai Dragons auf Grund vieler Probleme am Ende mit einem desaströsen Ergebnis von null Siegen und 40 Niederlagen zu kämpfen hatte.
Dagegen lief es für das Favoriten-Team von New York Excelsior wie am Schnürchen: Mit 34 Siegen und nur sechs Niederlagen dominierten die US-Amerikaner über weite Strecken die reguläre Season. Zum Vergleich: Das zweitbeste Team, die Los Angeles Valiant, konnte „nur“ 27 Siege einfahren und musste 13 Niederlagen einstecken.
Daneben qualifizierten sich Boston Uprising, Los Angeles Gladiator, London Spitfire und zuletzt Philadelphia Fusion für die Playoffs um das große Finale.
Doch wie in jedem Sport muss auch in der Overwatch League mit dem Unerwarteten gerechnet werden: Obwohl die Favoritenrollen klar vergeben waren, geschah im Halbfinale das schier Unmögliche.
Das leistungstechnisch eher durchwachsene Team von London Spitfire besiegte Los Angeles Valiant eiskalt mit einem klaren Ergebnis von 2:0 (Best of 3) und sicherte sich damit den Finaleinzug. Als wäre das noch nicht genug, unterlag zudem der vermeintliche Champion und Liga-Primus New York Excelsior dem letzten Playoff-Nachrücker von Philadelphia Fusion ebenfalls mit 0:2. Eine Sensation!
Der Millionen-Traum
Am kommenden Samstag ist es für die OW-Fans dann soweit: Im großen Finale treten „Philly“ und London Spitfire in einer Bo3-Serie gegeneinander an. Jedes dieser Spiele besteht aus einem Best-of-Five mit unterschiedlichen Spiel- und Maptypen.
Das erste Match beginnt am Samstag, 28.07 um 01:00 Uhr deutscher Zeit in der Nacht (bzw. am Freitag, 27.07., 19:00 Uhr US-Zeit). Das Rückspiel startet dann um 22:00 Uhr (bzw. 16:00 Uhr US-Zeit). Sollte es zum finalen Showdown in ein drittes Match gehen, wird dieses direkt im Anschluss ausgetragen.
Ein Sieg sollte auch das Ziel der Teams sein, denn während sich der Zweitplatzierte über 400.000 US-Dollar freuen darf, bekommt der Sieger - neben einem schicken Pokal und dem Titel des ersten OWL-Champions aller Zeiten - auch einen dicken Scheck von 1.000.000$ überreicht.
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