Gerade nach dem deutlichen 3:0-Sieg von Invictus Gaming gegen EU-Mitstreiter G2 Esports und den deutschen Coach Fabian "Grabzz" Lohmann war der Erfolg von Fnatic Balsam für die geschundene europäische League-of-Legends-Seele.
Die besten LoL-Teams der Welt
Mit dem klaren Sieg zog Fnatic erstmal seit 2011 in das Finale der League of Legends World Championship ein. An sich stehen die Karten nicht schlecht, dass Fnatic nach sieben Jahren das zweite Mal den Summoner's Cup in die Höhe stemmen wird.
Chinas Nummer zwei
Beim Gegner von Fnatic handelt es sich um eines der derzeit stärksten Teams der chinesischen LPL. Zwar steht Invictus Gaming stets im Schatten von Royal Never Give Up, die Chinesen bewiesen jedoch gerade bei den Worlds, dass zuvor erbrachte Leistung im Zuge der Bestandsaufnahme vor Ort unwichtig ist.
So konnte Royal Never Give Up, kurz RNG, um Superstar Uzi zwar den regulären Ligawettbewerb in China gewinnen, das Finale der Asian Games für sich entscheiden und erstmals den Pott des Mid-Season Invitationals mit nach Hause nehmen, trotzdem war bei der Weltmeisterschaft überraschend im Achtelfinale Schluss.
Der europäische Underdog G2 Esports machte das Spiel seines Lebens und bezwang den scheinbar unbesiegbaren Giganten der LPL in einem Match, welches über die volle Distanz von fünf Spielen gehen musste, knapp mit 3:2. Entsprechend groß war die Euphorie bei den europäischen Fans. Selbst die Spieler von G2 ließen sich auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen dazu hinreißen, laut über eine mögliche Finalteilnahme nachzudenken.
Am Ende war Invictus Gaming im Halbfinale zu stark und bezwang den Drittplatzierten der EU LCS klar.
Stark wie nie - Fnatic auf dem Weg zum Triumph
Obwohl Fnatic bereits 2011 die World Championship gewinnen konnte, ist der Sieg in Season 1 in den Augen vieler nicht ganz so viel wert wie die darauffolgenden World Championships. Das lag hauptsächlich daran, dass in der ersten Season keine Teams aus dem asiatischen Raum, allen voran die Koreaner, im Teilnehmerfeld zu finden waren.
Das änderte sich jedoch ein Jahr später. Bis einschließlich der Worlds 2017 stammten die Champions aus Korea, mit der Ausnahme der Taipei Assassins 2012.
Nun aber, sieben Jahre nach dem ersten Triumph im Zuge der League of Legends World Championship, könnte sich Fnatic zum zweiten Mal zum besten League-of-Legends-Team der Welt krönen. Das Zeug dazu besitzt das Team zweifelsohne.
Insbesondere der noch recht junge Mid Laner Rasmus "Caps" Winther spielte sich im Zuge des Spring wie Summer Splits in die Herzen der Fans. Entsprechend wurde Caps auch zurecht mit dem MVP-Award als bester Spieler des Summer Splits in Europa ausgezeichnet.
Selbst im Verlauf der World Championship 2018 in Korea machte Fnatics Shootingstar nicht die Anstalten, sein Können irgendwie zu verbergen. Besonders im gewonnenen Halbfinale gegen das NA-Team Cloud9 zeigte sich, wie viel Respekt dem jungen Spieler mittlerweile entgegengebracht wird. Sowohl im zweiten als auch dritten Spiel wurden jeweils drei seiner Main-Champions von den Cloud9-Spieler gebannt. Geholfen hat es am Ende trotzdem nichts.
Fnatic ist breit aufgestellt
Weitere Garanten für einen möglichen Titel sind die Spieler Martin "Rekkles" Larsson auf der Position des AD Carrys sowie Mads "Broxah" Brock-Pedersen. Während Rekkles sich mittlerweile nicht mehr halsüberkopf in jeden Kampf stürzt, bewies Broxah, warum er zurecht den Jungle als "sein Zuhause" bezeichnen darf.
So oder so, am Ende bleibt es abzuwarten, ob Invictus Gaming einmal mehr die Dominanz der asiatischen Teams mit einem Sieg unterstreicht oder ob Fnatic am Ende aufzeigt, dass auch westliche Teams mit Korea und Co. mithalten können. Fans dürfen sich auf jeden Fall auf ein spannendes Finale der League of Legends World Championship 2018 freuen.
Das Finale wird am Samstag (3. November) live auf Twitch und YouTube von Riot Games übertragen. Das Endspiel findet im Best-of-Five im koreanischen Incheon statt. Für die Gewinner gibt es am Ende knapp 830.000 US-Dollar Siegprämie, die Verlierer gehen mit 300.000 US-Dollar heim.
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