Die EU LCS, die europäische Topliga in League of Legends, wird zur kommenden Saison zu einem Franchisesystem. Doch nach Informationen von ESPN soll das Projekt von PSG und der eSports-Organisation H2K keinen Zuschlag für die Liga erhalten haben.
Nächste eSports-Pleite für PSG?
Der US-Sender beruft sich auf mehrere Quellen und führt aus, dass auch Splyce als langjähriges LoL-Team keinen Zuschlag erhalten habe.
Nach amerikanischen Vorbild
Während die aktuelle Saison der EU LCS noch im bekannten Ligasystem inklusive Aufsteigern funktionierte, wird zur nächsten Spielzeit umgestellt. Wie die Partnerliga NA LCS in Nordamerika kommt das Franchise-System, bei dem sich Teams einen Slot erkaufen können und Auf- und Abstiege nicht mehr Teil des Wettbewerbs sind. In den USA wird seit 2017 in dieser Struktur gespielt.
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Nach ESPN-Informationen sind im Sommer 24 Bewerberteams von Entwickler Riot Games nach Berlin eingeladen worden, um sich über die Liga auszutauschen. Unklar ist jedoch, welche Organisationen dabei waren.
PSG mit eSports-Kooperationen
PSG ist bereits im MOBA-Spiel Dota 2 aktiv und schloss eine Kooperation mit dem chinesischen Team LGD, welches vor wenigen Wochen Vizeweltmeister wurde. Anders als zum Beispiel der FC Schalke verpflichtet der Klub das Lineup nicht komplett, sondern geht lediglich eine Partnerschaft ein, weshalb die Gamer als PSG.LGD an Turnieren teilnehmen.
Auch PSG und H2K haben sich im September zusammengeschlossen. Bei der eSports-Organisation wird seit 2011 LoL gespielt und seit 2014 war sie auch ununterbrochen Teil der LCS. Mitte 2017 drohte H2K zudem in einem offenen Brief an Riot Games mit dem Ligaaustieg. Gefordert wurde mehr Sicherheit und finanzielle Beteiligung für die Teams. Das Hamburger Team Unicorns of Love schloss sich der Forderung damals an.
Selbst PSG hatte rund ein Jahr ein komplett eigenes LoL-Team. Doch im Oktober 2017 wurde dieses wieder eingestampft, da es nach eigener Aussage finanziell zu aufwendig war.
Nicht der einzige Sportverein in League of Legends
Der FC Schalke war in der vergangenen Season genau wie Splyce und H2K Teil der europäischen LCS und verpasste die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in League of Legends nur knapp. Auch für die Knappen ist noch offen, ob ein Platz in der Franchise-Saison eine Option ist. Das gab es in den vergangenen Monaten wiederholt als Antwort auf SPORT1-Anfrage.
In der NA LCS sind mit Golden Guardians (Golden State Warriors) und Clutch Gaming (Houston Rockets) gleich zwei eSports-Mannschaften dabei, welche zu einem NBA-Team gehören. Dazu kommen Teams wie 100 Thieves (Investment der Cleveland Cavaliers) oder FlyQuest (Beteiligung des Co-Eigners der Miwaukee Bucks), die Verbindungen zu Sportteams haben.
Frischer Wind in League of Legends
Generell ist zu erwarten, dass mehrere neue Namen und Investoren nach der Strukturumstellung in die Königsklasse einsteigen. Die Meldung der abgelehnten Bewerbung von traditionsreicheren Mannschaften iw Splyce und H2K könnte ein erstes Zeichen für frischen Wind in der Welt des League-of-Legends-eSports sein.
Für aktuelle LCS-Teams liegt der Preis für einen Startplatz zur kommenden Saison bei 8,5 Millionen Euro, Liganeulinge zahlen 10,5 Millionen. Durch das Franchise-System soll unter anderem auch das Spielergehalt auf mindestens 60.000 US-Dollar pro Jahr ansteigen.
Aktuell treffen die besten Spieler der Welt bei der Weltmeisterschaft (Worlds) in Korea aufeinander. Mit Fnatic, G2 und Vitality sind auch drei europäische Teams mit dabei.
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