Wenn am Ostersamstag die Virtuelle Bundesliga startet, werden neben 22 Vertretern aus Deutschland und Österreich auch zwei Teilnehmer von einem anderen Kontinent mitspielen. Mit Camilo "Olimaclan" Lara aus Chile und Amirul "AmTuah" Afandi aus Malaysia sind zwei nicht deutschsprachige Spieler per Wildcard auf die Endrunde der VBL gerückt.
FIFA: Chilene als deutscher Meister?
Dabei hat sich Camilo Lara über ein Turnier innerhalb einer täglichen Fernsehsendung auf den südamerikanischen Olymp gespielt. Auch in Asien gab es einen Qualifier für die Virtuelle Bundesliga. Ausrichter in beiden Fällen war der TV-Sender FOX Sports.
"Die Beschwerden sind verständlich"
Innerhalb der FIFA-Community gab es viel Kritik für die Auswahl der Wildcards. So beruft sich zum Beispiel der Spieler Christoph Strietzel von der Agentur eSportsReputation auf einen Auszug der Teilnahmebedungungen, laut dem nur Gamer mit wohnhaft in Deutschland, Österreich oder der Schweiz teilnehmen dürfen.
Davon ausgenommen seien aber Gewinner von internationalen Wildcards. Auf Anfrage erklärte EA Sports gegenüber SPORT1: "Die Beschwerden sind verständlich. Aber die DFL möchte Fans auf der ganzen Welt ermöglichen, bei der VBL mitzufiebern." Die Virtuelle Bundesliga ist ein Produkt der DFL.
Weil die Übertragungsrechte der Bundesliga in Südamerika und Asien zum Teil bei FOX Sports liegen, kam es dazu, dass der TV-Sender für die Vergabe der Wildcards zuständig gewesen ist. Dabei sei beispielsweise das Auswahlturnier in Malaysia groß aufgefahren worden und gut angekommen.
Deutsche Meisterschaft soll nicht verwässert werden
Electronic Arts erklärte auch: "Es ist nur ein Versuch und es geht nicht darum, die deutsche Meisterschaft zu verwässern." Für die nächsten Saisons werde man sich das Ergebnis anschauen und eventuell auch wieder punktuell mit Wildcards arbeiten. Dabei spiele das Feedback der Community sowie der Austausch mit der DFL eine wichtige Rolle.
Neben den Spielern aus Chile und Malaysia haben auch die drei Ex-VBL-Sieger Kevin Assia, Österreicher Mirza Jahic und Daniel "Bubu" Butenko eine Wildcard für die Endrunde erhalten. Alle drei sind beim Playoff-Vorentscheid in Düsseldorf ausgeschieden.
Die Endrunde der Virtuellen Bundesliga wird am Ostersamstag und -sonntag im Fußballmuseum in Dortmund ausgespielt. SPORT1 übertragt das Event im Free-TV und im Livestream. Insgesamt geht es um 15.000 Euro Preisgeld und den Titel als deutscher Meister. 24 Spieler messen sich in der Endrunde, je zwölf auf PlayStation 4 und Xbox One.
Titelverteidiger ist Cihan Yasarlar, der aktuell für RB Leipzig spielt. Neben RB sind in der Endrunden Vereine wie Hannover 96, Schalke 04, VfL Bochum und der VfL Wolfsburg mit ihren offiziellen eSportlern vertreten.