Leon Draisaitl fieberte im fernen Kanada mit. "Ich habe mir jedes Spiel von den Jungs zu Hause in Edmonton am Fernseher angeschaut", sagte der NHL-Superstar bei SPORT1 über den grandiosen WM-Erfolg der Nationalmannschaft in Lettland.
Olympia: DEB-Team plant mit Draisaitl
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Deutschlands Sportler des Jahres hatte in Riga wegen seiner Verpflichtungen in Edmonton nach dem Playoff-Aus und der Quarantäneregeln bei der WM gefehlt - beim nächsten Höhepunkt wird der Kölner aller Voraussicht nach dabei sein: bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking. (GODLMANN-KOLUMNE: Warum Deutschland noch besser wird)
NHL-Stars Draisaitl und Grubauer werden Comeback geben
Denn bei dem Turnier in acht Monaten werden die NHL-Stars ihr Comeback geben, die Verhandlungen sind weit fortgeschritten, noch in dieser Woche soll Vollzug gemeldet werden.
Dann stehen Bundestrainer Toni Söderholm zusätzlich zu seinen "28 Helden" der WM und einem halben Dutzend Stammspieler, die aus unterschiedlichen Gründen fehlten, auch Draisaitl, Jungstar Tim Stützle oder Weltklassegoalie Philipp Grubauer zur Verfügung - und der Finne hat die Qual der Wahl. (Alles zur Eishockey-WM 2021)
Teamgeist und Leidenschaft statt Starallüren
"Wir brauchen Spieler, die die Mannschaft nicht nur spielerisch stärker machen", betonte Söderholm mit Blick auf das Turnier in Peking (4. bis 20. Februar 2022), "Spieler, die zu 1000 Prozent mannschaftsdienlich sind."
Gerade nach den Erfahrungen in Riga, wo sich sein Team vor allem über Teamgeist und Leidenschaft definierte, sind Individualisten mit Starallüren nicht gefragt. Söderholm will eine Situation, in der "ein Spieler plus ein Spieler mehr als zwei Spieler ist".
Die Mannschaft, die die erste WM-Medaille seit 68 Jahren knapp und tränenreich verpasste, hat gute Karten auch für Olympia. "Die Spieler, die hier waren, haben sich auf jeden Fall sehr positiv für alles, was kommt, empfohlen", betonte der Bundestrainer.
Perfekte Vorbereitung auf Olympia
Tom Kühnhackl etwa, der zuletzt als zweimaliger Stanley-Cup-Sieger keinen NHL-Vertrag mehr bekam, oder Tobias Rieder, der nicht weiß, ob er in der stärksten Eishockeyliga der Welt noch eine Zukunft hat, gehörten zu denen, die sich "nicht zu schade für die Drecksarbeit" waren, wie Sportdirektor Christian Künast lobte.
Aber auch Spieler aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wie Maximilian Kastner, Nico Krämmer, Fabio Wagner oder Marco Nowak, die nicht zu den Topscorern oder der hochtalentierten jüngsten Generation zählen, füllten wichtige Rollen aus. Für Olympia, sagte der langjährige NHL-Verteidiger Korbinian Holzer dem SID, habe es "keine bessere Vorbereitung als dieses Turnier" geben können.
Was diese Mannschaft zusätzlich braucht, ist mehr Torgefahr. "Wir müssen unseren Weg finden, dass wir häufiger zu Torchancen kommen und auch mehr Effizienz finden", sagte Söderholm. Genau das, was etwa im unglücklich verlorenen Halbfinale gegen Finnland (1:2) fehlte, bringen Spieler wie Draisaitl und Stützle mit. (Bericht: DEB-Helden klettern in Weltrangliste)
"Diese Grundeigenschaften müssen immer da sein"
Die Gegner werden zwar auch mit all ihren NHL-Stars deutlich stärker als bei dieser Corona-WM sein, doch das Selbstbewusstsein ist weiter gewachsen.
"Wir werden auch viele Spieler dabei haben, die auf dem Niveau spielen können", sagte NHL-Stürmer Dominik Kahun nach der Ankunft in München dem SID: "Es ist alles möglich im Eishockey." Und Jungstar Lukas Reichel ergänzte in Berlin: "Olympia ist noch was Größeres, viele werden wieder dabei sein." (Bericht: DEB-Stars auch ohne Medaille Helden)
Das Wichtigste jedoch, meinte auch Kapitän Moritz Müller, sei das, was sich nicht verändern dürfe. "Wir müssen verstehen, was uns hier erfolgreich gemacht hat", sagte der Verteidiger, "das war unser Zusammenhalt, unsere Leidenschaft. Talent haben wir genug in der Mannschaft, das wird immer besser werden. Aber diese Grundeigenschaften müssen immer da sein."
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)