Home>Eishockey>Eishockey-WM>

Leon Draisaitl: Aus in der NHL - jetzt noch Eishockey-WM?

Eishockey-WM>

Leon Draisaitl: Aus in der NHL - jetzt noch Eishockey-WM?

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Draisaitl? "Wäre Hausnummer"

Für Deutschlands Eishockeystar Leon Draisaitl ist der Traum vom Stanley Cup nach einem Krimi erneut früh geplatzt. Reist er noch zur WM nach?
Leon Draisaitl und seine Kollegen aus der NHL werden nicht bei Olympia spielen
Leon Draisaitl und seine Kollegen aus der NHL werden nicht bei Olympia spielen
© Imago
Für Deutschlands Eishockeystar Leon Draisaitl ist der Traum vom Stanley Cup nach einem Krimi erneut früh geplatzt. Reist er noch zur WM nach?

Für Deutschlands Eishockeystar Leon Draisaitl ist der Traum vom Stanley Cup nach einem nervenaufreibenden Krimi erneut früh geplatzt - nun stellt sich die Frage, ob eine Nachnominierung zur Eishockey-WM doch noch eine Option ist.

{ "placeholderType": "MREC" }

Alle 64 Spiele! Die Eishockey-WM vom 21. Mai bis 6. Juni LIVE bei SPORT1

Edmonton Oilers verlieren Serie mit 0:4

Mit den Edmonton Oilers verlor der Nationalstürmer in den Play-offs der nordamerikanischen Profiliga NHL auch das vierte Achtelfinalspiel gegen die Winnipeg Jets, durch das 3:4 nach der dritten Verlängerung und 107 Minuten Eishockey ging die Best-of-seven-Serie mit 0:4 verloren - ein sogenannter "Sweep".

Draisaitl bereitete die Tore zum 1:1 durch Connor McDavid (8.) und 3:2 durch Alex Chiasson (37.) vor. Es waren in den Play-offs seine Assists Nummer zwei und drei. Draisaitls Landsmann Dominik Kahun stand nicht im Aufgebot. Den Siegtreffer beim Abnutzungskampf erzielte Kyle Connor (107.)

{ "placeholderType": "MREC" }

Mit den Oilers war Draisaitl, MVP der Vorsaison, 2016/17 im Viertelfinale gescheitert, im Vorjahr hatte es die Kanadier in der Qualifikationsrunde erwischt. In den übrigen Spielzeiten seit dem NHL-Einstieg des Kölners fehlte Edmonton in der Meisterrunde. Seit 1990 warten die Oilers auf den Titel. (NEWS: Alles zur NHL)

Mögliche Nachnominierung hängt von verschiedenen Faktoren ab

Ob Draisaitl noch zur WM nach Riga nachreisen kann und will, ist Stand jetzt ungewiss (dasselbe gilt für Kahun) - rein sportlich erscheint der Gedanke sinnvoll mit Blick auf den aktuellen Lauf der Deutschen nach dem Sieg über Kanada.

Bisher galt eine Nominierung Draisaitls als äußert unwahrscheinlich: Aufgrund eines Corona-Ausbruchs bei den Vancouver Canucks wurde die reguläre NHL-Saison verlängert und auch der Playoff-Start verzögerte sich somit nach hinten bis kurz vor Start der Eishockey-WM. Durch das unerwartet frühe Ausscheiden der Oilers werden die Karten nun jedoch womöglich neu gemischt. 

Die NHL LIVE im TV auf SPORT1+ und im LIVESTREAM

Die Nachnominierungs-Frage hängt aber unter anderem auch am Willen der Oilers sowie an den Quarantäne-Regelungen rund um die WM. (Eishockey-WM: Deutschland - Kasachstan, Mittwoch ab 15 Uhr LIVE im TV und Stream).

{ "placeholderType": "MREC" }

Die Regeln des Eishockey-Weltverbandes IIHF schreiben vor, dass ein Spieler erst drei Tage Einzel- sowie drei Tage Team-Quarantäne hinter sich bringen muss, bevor er in Riga in einem WM-Match aufs Eis darf. Und die Zeit drängt: In sieben Tagen steht das letzte deutsche Gruppenspiel gegen Lettland an (1. Juni), ab dem 3. Juni beginnen die Viertelfinals.

Ein weiteres Detail, das zu beachten ist: Der DEB muss für NHL-Spieler eine Versicherung abschließen, damit deren Teams bei etwaigen Verletzungsfolgen der WM entschädigt würden. Gerade bei Topstar Draisaitl ist die Versicherungssumme wegen seines Marktwerts hoch - Draisaitl hatte 2017 einen 68-Millionen-Dollar-Vertrag (Laufzeit bis 2025) mit den Oilers abgeschlossen.

In der Vergangenheit war der DEB wegen dieses Kostenfaktors zum Teil vor der Nominierung von NHL-Stars zurückgeschreckt - bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2019 allerdings nahm er für Draisaitl die Investition auf sich, unterstützt von diversen Partnern, die bei der Finanzierung halfen.

Ausgewählte Spiele der NHL mit den deutschen Stars LIVE im TV auf SPORT1

Weitere NHL-Profis ebenfalls nicht im Kader

Tobias Rieder ist aktuell der einzige NHL-Profi im deutschen WM-Team. Neben Draisaitl und Kahun steht auch Nico Sturm von den Minnesota Wild steht aufgrund der Playoffs nicht im WM-Kader. Minnesota konnte am Dienstag mit einem Sieg gegen die Vegas Golden Knights das vorzeitige Playoff-Aus verhindern und in der Serie auf 2:3 verkürzen, Sturm steuerte einen Treffer bei. (SERVICE: Tabelle der NHL)

Auch das Top-Talent Tim Stützle steht für die Weltmeisterschaft nicht zur Verfügung, auf Geheiß seines Teams, obwohl es sich für die Playoffs gar nicht qualifiziert hatte.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Wenn du die WM spielst, hast du weniger Training. Ich will stärker werden und brauche die Pause, um mich für die nächste Saison vorzubereiten", sagte Stützle kürzlich in einem Interview mit der Ottawa Sun. Wenn die Haltung der Oilers ähnlich ist, wäre auch Draisaitl der Weg versperrt, generell genießt die WM in der NHL keine große Priorität.

Draisaitl selbst hatte sich zu dem Thema bislang bedeckt gehalten und darauf verwiesen, dass all seine Konzentration den NHL-Playoffs gelte. Der DEB hatte sich in Bezug auf Draisaitl und die anderen NHL-Stars alle Optionen offen gehalten: Bislang wurde für den Kader erst 23 von 28 möglichen Spielern gemeldet.

Leon Draisaitl zur Eishockey-WM? Söderholm bremste bislang

SPORT1-Experte Rick Goldmann sagte am Montag über eine mögliche Nominierung von Draisaitl:  "Klar, Leon Draisaitl ist ein Thema. Er ist der beste deutsche Eishockey-Spieler, den es jemals gegeben hat. Das ist keine Frage. Und wenn er frei ist, möchtest du ihn bei der Nationalmannschaft haben."

Ins selbe Horn stieß National verteidiger Korbinian Holzer, der Draisaitl und Kahun mit offenen Armen empfangen würde: "Das sind zwei Spieler, die jeder Mannschaft gut zu Gesicht stehen würden; es wäre schon eine Hausnummer, solche individuelle Klasse dabei zu haben."

Bundestrainer Toni Söderholm wollte sich am Montag nach dem Kanada-Spiel nicht äußern, sprach vom "komplett falschen Zeitpunkt für diese Frage". Zuletzt hatte er betont, es werde in jedem denkbaren Fall "alles sehr, sehr knapp. Ich werde die Jungs nicht während der Playoffs mit Fragen zur WM beunruhigen. Die spielen erst zu Ende, dann nehmen wir den Hörer in die Hand."

Nun ist die Zeit für ein Gespräch gekommen.

---

Mit Sport-Informations-Dienst (SID)