Erster Dämpfer im vierten Spiel - und damit auch kein vorzeitiger Schritt zum dann praktisch sicheren Einzug ins Viertelfinale!
Aufreger der 1. deutschen WM-Pleite
Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der Eishockey-WM in Lettland die erste Niederlage kassiert. Zwei Tage nach dem historischen Coup gegen Kanada (3:1) unterlag das Team von Bundestrainer Toni Söderholm nun Kasachstan mit 2:3 (0:0, 2:1, 0:2). (Alles Wichtige zur WM 2021)
Das DEB-Team blieb in Riga trotz der ersten Niederlage beim Turnier zunächst Tabellenführer in Gruppe B. (Eishockey-WM: Deutschland - Finnland, Samstag ab 19 Uhr LIVE im TV und Stream)
"Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird, die haben ziemlich viel Druck gemacht", sagte Marco Nowak hinterher bei SPORT1: "Das müssen wir abhaken und nach vorn schauen. Am Schluss war das Glück nicht auf unserer Seite."
Markus Eisenschmid meinte: "Wir werden ein paar Sachen besprechen, die nicht so gut funktioniert haben. Wir wollen von Spiel zu Spiel besser werden."
Eishockey-WM: Deutschland unterliegt Kasachstan
"Man darf den Gegner nicht unterschätzen", hatte Söderholm vor dem ersten Bully gewarnt. Schon in der zweiten Minute hatte Torhüter Mathias Niederberger, der Held gegen Kanada, Glück, als Iwan Stepanenko die Latte traf.
Alexander Shin (27.) schockte die deutsche Mannschaft dann aber doch nach torlosem ersten Drittel und bezwang Niederberger erstmals. (Tabellen und Gruppen der Eishockey-WM)
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Der Treffer war ein Weckruf: Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl (30.) gelang mit einem satten Schuss unter die Latte der Ausgleich. (das Spiel zum Nachlesen im Liveticker)
Wirbel um Schiedsrichterentscheidungen und Videobeweis
Kurz darauf erzielte Matthias Plachta (34.) den vermeintlichen Führungstreffer, doch der Kasachstans Coach Yuri Mikhailis machte von seiner Coach's Challenge Gebrauch und nach Videobeweis nahmen die Schiedsrichter den Treffer wegen einer knappen Abseitsposition zurück.
Nur eine Minute später jubelten die Deutschen aber erneut. Markus Eisenschmid (35.) traf in Überzahl - aber wieder wollte Mikhailis eine Abseitsposition gesehen haben, diesmal entschieden die Schiris nach der Challenge des kasachischen Headcoaches aber zugunsten der DEB-Auswahl, der Treffer zählte. (BERICHT: Goldmann fassungslos über Referees)
Bangen nach Check gegen Lukas Reichel
Zu Beginn des Schlussdrittels folgte dann aber die nächste strittige Entscheidung der Unparteiischen. (WM 2021: Alle Spiele und Ergebnisse)
Ein Beinstellen von Moritz Müller werteten die Referees als Vereitelung einer klaren Torchance, verhängten einen Penalty: Roman Starchenko (41.) nutzte die Chance, tunnelte Niederberger und glich damit aus. Pavel Akolzin (56.) nutzte in der Schlussphase einen Ausrutscher von Marcel Brandt zum Siegtreffer.
Damit nicht genug: Ein Check gegen den Kopf warf Jungstar Lukas Reichel schon früh aus dem Spiel. Vor allem aber: Die brutale Aktion blieb ungeahndet - mit der Folge, dass der deutsche Stürmer in den folgenden beiden Dritteln nicht mehr zum Einsatz kam.
Söderholm ärgerte sich: "Es ist jetzt der dritte Check gegen den Kopf im vierten Spiel. Es hilft uns nichts, dass ein Spieler im Nachhinein gesperrt wird."
Wie schwer Reichel verletzt ist, konnte der Bundestrainer noch nicht sagen: "Aber ich werde da kein Risiko fahren." Das 19 Jahre alte Ausnahmetalent hatte bisher zu den auffälligsten deutschen Spielern gehört.
Nachrücker Kahun noch außen vor
Während NHL-Superstar Leon Draisaitl dem deutsche Team eine Absage erteilte, war dessen Franchise-Kollege und Stürmer Dominik Kahun zwei Stunden vor dem Spiel in Riga eingetroffen.
Der 25-Jährige, der mit den Edmonton Oilers in der ersten Playoff-Runde ausgeschieden war, hatte Söderholm sofort seine Zusage gegeben und war noch am Dienstag in den Flieger nach Lettland gestiegen.
Der ehemalige Münchner ist der sechste Silbermedaillengewinner von Olympia 2018 im deutschen WM-Team. Weil er nach der Ankunft zunächst in Quarantäne muss, könnte Kahun frühestens in den beiden letzten Vorrundenspielen zum Einsatz kommen.
Söderholm hatte am Dienstag zwar Dominik Bittner (Grizzlys Wolfsburg), Daniel Fischbuch (Düsseldorfer EG), John Peterka (Red Bull München) und Andreas Eder (Straubing Tigers) nachgemeldet. An der Mannschaft der ersten drei Spiele änderte er aber nichts.
Alles zur Eishockey-WM
Das Spiel im Stenogramm:
Deutschland: Niederberger (Eisbären Berlin/45 Länderspiele) - Moritz Müller (Kölner Haie/162), Seider (Rögle BK/10); Brandt (Straubing Tigers/22), Holzer (Awtomobilist Jekaterinburg/74); Wagner (ERC Ingolstadt/28), Nowak (Düsseldorfer EG/45); Jonas Müller (Eisbären Berlin/49), Gawanke (Manitoba Moose/7) - Kühnhackl (Bridgeport Sound Tigers/9), Krämmer (Adler Mannheim/55), Rieder (Buffalo Sabres/43); Reichel (Eisbären Berlin/7), Noebels (Eisbären Berlin/88), Pföderl (Eisbären Berlin/45); Plachta (Adler Mannheim/97), Loibl (Adler Mannheim/30), Eisenschmid (Adler Mannheim/30); Bergmann (San Jose Sharks/24), Kastner (Red Bull München/13), Tiffels (Kölner Haie/55) - Trainer: Söderholm
Kasachstan: Bojarkin - Dietz, Makljukow; Blacker, Svedberg; Schalapow, Stepanenko; Orechow - Akolsin, Sagadejew, Schewtschenko; Nikita Michailis, Valk, Startschenko; Schin, Schestakow, Rymarew; Lichotnikow, Panjukow, Sawizki; Petuchow - Trainer:Juri Michailis
Tore: 0:1 Schin (26:39), 1:1 Kühnhackl (29:38), 2:1 Eisenschmid (34:07), 2:2 Startschenko (40:31), 2:3 Akolsin (55:42)
Zuschauer: keine
Schiedsrichter: Ansons (Lettland), Heikkinen (Finnland)
Strafminuten: Deutschland 2 - Kasachstan 8
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)