Adler-Stürmer Tim Stützle wird im NHL-Draft 2020 hoch gehandelt.
Top-Talent Stützle vor NHL-Traum
In seiner ersten Profi-Saison erzielte der 18-Jährige sieben Tore und 27 Assists. Im SPORT1-Podcast "DIE EISHOCKEY SHOW powered by SPORT1" (Folge 48) sprach das Ausnahmetalent über seine Erwartungen an den Draft, Gespräche mit NHL-Agenten und für welche Franchise er besonders gerne auflaufen würde.
Der 1,85 Meter große und 85 Kilogramm schwere Shootingstar wirbelte bereits kräftig die DEL durcheinander und wurde zum Rookie des Jahres gewählt.
Das weckt Erwartungen: Im Schlussranking des NHL Central Scouting für den Draft 2020 ist der Mannheimer die Nummer eins. Dennoch gibt sich Stützle im Hinblick auf diese Rangliste zurückhaltend: "So hoch gerankt zu werden, bedeutet nicht, dass man auch so hoch gezogen wird. Bei dem Draft kann alles passieren."
Dennoch belegt Stützle in nahezu allen Entery-Draft Prognosen einen der ersten fünf Picks. Bereits als er in der Mannheimer U20 glänzte, hätten Scouts aus der besten Liga der Welt den damals 16-Jährigen kontaktiert.
Dadurch sei dem Teenager klar geworden, dass sich sein großer NHL-Traum tatsächlich erfüllen könnte, erinnert er sich: "Ab da fing das alles an. In der NHL zu spielen, ist von jedem kleinen Kind ein Traum, so war es auch bei mir. Nach meinem Schritt nach Mannheim habe ich so richtig realisiert, dass es möglich ist."
Stützle spielte bis 2017 in der Schüler-Auswahl des Krefelder EV, ehe er in die Jugend-Auswahl der Adler wechselte.
Tim Stützle im Podcast: "DIE EISHOCKEY SHOW powered by SPORT1"
Stützle hält virtuellen NHL-Draft für möglich
Nun ist es keine Frage mehr, ob Tim Stützle im kommenden Draft gezogen wird, sondern vielmehr wann und ob er sofort in der NHL ran darf oder in der American Hockey League oder bei den Adlern weiter Spielpraxis sammelt.
Der Angreifer fühlt sich aber bereit, das Abenteuer NHL sofort anzugehen. "Ich würde auf gar keinen Fall selbst sagen, dass ich noch ein Jahr in Mannheim spielen möchte. Mein Ziel ist die NHL und dafür werde ich im Sommer hart arbeiten."
Der 18-Jährige erlebt den wohl ungewöhnlichsten Draft der NHL-Geschichte. Als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschob die Liga die Veranstaltung vom letzten Juni-Wochenende auf einen noch nicht bekannten Termin. Vorgespräche zwischen Spielern und Team-Agenten sind bereits über digitalem Wege im vollen Gange, beschreibt Stützle.
"Die Scouts melden sich bei den Spielern und wollen dann Video-Interviews, in denen 40 – 50 min geredet wird." Das Top-Talent könnte sich vorstellen, dass auch das Draft-Event virtuell stattfinden könnte. Die NFL setzt bei ihrem Mock-Draft (23. bis 25 April) bereits auf ein solches Konzept, auch die WNBA nutzte diese Option.
Zu Moritz Seider nach Detroit?
Stützle könnte eventuell sogar mit deutscher Unterstützung in Nordamerika rechnen. Die Los Angeles Kings mit Co-Trainer Marco Sturm bekommen höchst wahrscheinlich einen sehr hohen Pick.
"Ich denke auf jeden Fall, dass das ein Vorteil wäre, wenn Marco Sturm mein Co-Trainer wäre. Ich denke, er hat in Nordamerika riesige Erfahrungen gemacht. Das wäre natürlich super für mich", meinte Stützle.
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Auch eine Wiedervereinigung mit Ex-Teamkollege und Freund Moritz Seider bei den Detroit Red Wings ist im Bereich des Möglichen. "Natürlich würde ich auf keinen Fall "Nein" sagen, zu Mo nach Detroit gedraftet zu werden", sagt Stützle dazu. Jedoch räumt der Angreifer ein: "Mir ist es eigentlich relativ egal, zu welcher Mannschaft ich gedraftet werde."
Der Mannheimer hat Großes vor. Der DEL-Rookie gab den NHL-Scouts mit auf den Weg, "dass ich jedes Spiel gewinnen will und ich es nicht mag zu verlieren, aber ich für meinen Traum auch hart arbeite und den Unterschied in jedem Spiel machen will."
Das komplette Gespräch mit Tim Stützle finden sie zum Nachhören in der 48. Ausgabe der SPORT1-Eishockey-Show auf Spotify und bei Apple Podcasts. Außerdem zu Gast: NHL-Pionier Uli Hiemer.