Der schwelende Streit um die Europapokal-Wettbewerbe im Basketball wird schärfer. Die Euroleague hat bei der Europäischen Kommission Klage gegen den Weltverband FIBA und den europäischen Verband FIBA Europe eingereicht. Grund dafür ist eine angebliche unerlaubte Einflussnahme der Verbände.
Euroleague klagt gegen FIBA
"Die Klage richtet sich gegen die inakzeptablen und illegalen Drohungen der FIBA und ihrer Mitgliedsverbände gegen Klubs, Spieler sowie Schiedsrichter, die sie dazu bringen sollen, sich von Euroleague und Eurocup abzuwenden und nur noch in FIBA-Wettbewerben zu spielen", teilte die Euroleague am Montag mit.
Die FIBA will zur kommenden Saison eine Champions League einführen und damit der Königsklasse Euroleague Konkurrenz machen. Seitdem diese Entscheidung feststeht, kämpfen beide Seiten um die Klubs. Im November hatte die Euroleague alle Inhaber der ständigen Spielberechtigung (A-Lizenz) mit einem Zehnjahresvertrag an sich gebunden. Keine deutsche Mannschaft verfügt darüber.
Damit wären nach derzeitigem Stand Schwergewichte wie der FC Barcelona, Maccabi Tel Aviv oder Olympiakos Piräus nicht in der Champions League dabei - und das muss laut Euroleague auch so bleiben. "Die Klage soll dafür sorgen, dass Klubs, Spieler und Schiedsrichter frei entscheiden können, in welchem Wettbewerb sie antreten wollen", teilte die Euroleague mit.
Mit ihrem Verhalten verletze die FIBA EU-Recht. Laut ihrer eigenen Regularien sei es nicht möglich, Klubs zu sanktionieren, die nicht in von der FIBA organisierten Wettbewerben spielen. Verbände dürften sich auf dem Markt durch Regularien und Sanktionen keinen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die Euroleague hofft nach eigenen Angaben, dass die FIBA auf eine Einladung zu Gesprächen reagiert und es zu einer Lösung wegen der anhaltenden Differenzen kommt. Die FIBA teilte jedoch bereits mit, die Klage beweise, dass die Euroleague "kein Interesse an einem konstruktiven Dialog" habe.