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Touristenfahrten: mit dem eigenen Auto auf die Rennstrecke

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Touristenfahrten: mit dem eigenen Auto auf die Rennstrecke

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Mit dem eigenen Auto auf der Rennstrecke

Einige Rennstrecken in Deutschland sind zu bestimmten Zeiten für Jedermann zu befahren. SPORT1 verrät, welche dies sind und gibt weitere interessante Tipps.
Einige Rennstrecken in Deutschland sind zu bestimmten Zeiten für Jedermann zu befahren
Einige Rennstrecken in Deutschland sind zu bestimmten Zeiten für Jedermann zu befahren
© dpa picture alliance
Einige Rennstrecken in Deutschland sind zu bestimmten Zeiten für Jedermann zu befahren. SPORT1 verrät, welche dies sind und gibt weitere interessante Tipps.

Das Adrenalin spüren, den Rausch der Geschwindigkeit erleben und die Menschenmengen auf den Tribünen, die bei 300 km/h an einem vorbeiziehen – was wie ein unerfüllbarer Kindheitstraum klingt, muss nicht unerfüllbar bleiben. Schon nächstes Wochenende könnten Sie mit Ihrem eigenen Auto auf einer der vielen Rennstrecken in Deutschland an den Start gehen.

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SPORT1 erklärt Ihnen, wie sogenannte Touristenfahrten ablaufen, was Sie beachten müssen und wie hoch die Kosten ausfallen.

Auf welchen deutschen Rennstrecken sind private PKWs erlaubt?

Nicht auf jeder Rennstrecke sind private PKWs zugelassen. Viele Anbieter konzentrieren sich stattdessen auf professionelle Rennen. Auf den folgenden Rennstrecken haben Sie jedoch die Möglichkeit, sich auch mit ihrem eigenen Auto wie Verstappen, Hamilton oder Vettel zu fühlen:

  • Nürburgring (Nordschleife & Grand-Prix-Strecke)

     - Lage: Nürburg, Rheinland-Pfalz

     - Kosten für eine Runde: Montag bis Donnerstag: 25 Euro / Freitag bis Sonntag: 30 Euro

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     - Informationen im Internet     

  • Hockenheimring

     - Lage: Hockenheim, Baden-Württemberg

     - Kosten für 15 Minuten: Vorverkauf / Gutschein = 18 Euro / Tageskasse = 20 Euro

     - Informationen im Internet       

  • Spreewaldring

     - Lage: Schönwald, ca. 50. Km südöstlich von Berlin

     - Kosten: 15 Minuten = 18 Euro / 10er Karte = 169 Euro

     - Informationen im Internet        

  • Bilster Berg Drive Resort

     - Lage: Bad Driburg, Nordrhein-Westfalen

     - Informationen im Internet       

  • Groß-Dölln (ehemaliger Fulghafen)

     -  Lage: Templin, Brandenburg

     -  Kosten: Mo. - Fr. 249 Euro / Sa. & So. 259 Euro

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     - Informationen im Internet      

Die Kosten für den Rausch der Geschwindigkeit

Möchten Sie Ihren Helden nacheifern und gleich 70 Runden am Stück rasen, prüfen Sie vorher besser Ihr Budget. Überlegen Sie sich genau, wie viel Sie ausgeben können bzw. wollen und vergleichen Sie die Preise auf der Homepage des jeweiligen Anbieters. Bei 70 Runden könnte da so einiges zusammenkommen. Beispielsweise berechnet der Nürburgring von Montag bis Donnerstag oder von Freitag bis Samstag 25 bzw. 30 Euro pro Runde.

Wollen Sie den Motorsport zu Ihrem Hobby machen und regelmäßig oder zumindest mehrmals im Jahr auf die Rennstrecke fahren möchten, lohnt sich tendenziell eher eine Mehrfachkarte oder Jahreskarte. Für die Nordschleife am legendären Nürburgring kostet die Saisonkarte zum Beispiel etwa 2.200 Euro. Mit 759 Euro ist die Jahreskarte für den Spreewaldring etwas günstiger. Die 10er Tickets oder Jahreskarten gelten jedoch nicht an allen Tagen oder zu jeder Uhrzeit. Hier sollten Sie sich unbedingt vorher beim Veranstalter erkundigen.

Die meisten Rennstrecken verfügen über Anstiege und viele Kurven. Streikt Ihr PKW schon bei kleinen steileren Bergen und engen Kurven, ist der Fun-Faktor nur sehr gering. Dann lohnt es sich, für Sie wahrscheinlich eher, sich einen Rennwagen zu mieten. Schon für ein paar 100 Euro täglich können Sie mit Rennkarossen von Porsche, BMW und Co. antreten.

Welche Voraussetzungen muss mein Auto erfüllen?

Für den Adrenalinrausch brauchen Sie keinen teuren Sportwagen. Denn grundsätzlich gilt: Jeder PKW, der eine Straßenzulassung und kein rotes Nummernschild hat, darf antreten. Zudem muss Ihr Fahrzeug einen gültigen TÜV haben und Sie müssen die Fahrzeugpapiere vorzeigen. Ist ein PKW nicht in Deutschland zugelassen, gelten je nach Rennstrecke abweichende Bedingungen. Teils können Sie damit jedoch trotzdem an den Start gehen. Auf dem Nürburgring z.B. müssen Sie dann einen gültigen Versicherungsnachweis mitbringen.

Auf den meisten Rennstrecken wird Ihr Fahrzeug vom Veranstalter vorab genauestens inspiziert. Fällt dabei etwas Negatives wie austretendes Öl oder defekte Lichter auf, stellt dies ein Sicherheitsrisiko dar und Ihr Fahrzeug wird nicht zugelassen. Außerdem ist selbstverständlich ein gültiger Führerschein Grundvoraussetzung für eine Teilnahme an den Touristenfahrten. Ob Sie einen Helm tragen oder nicht, können Sie sich normalerweise aussuchen. Pflicht ist diese Schutzmaßnahme nur bei Motorradrennen. Von einem Helm profitieren Sie jedoch in jedem Fall, da er das Risiko auf Verletzungen deutlich reduziert.

Und noch ein SPORT1-Tipp am Rande: Falls vorhanden, dann nehmen Sie unbedingt die Radkappen vorher ab. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass sich diese aufgrund der hohen Belastung während der Fahrt lösen und abfliegen.

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Zusammenfassend sind folgende Voraussetzungen für das Fahren mit dem eigenen Auto auf einer Rennstrecke erforderlich:

  • Straßenzulassung
  • Gültiger TÜV
  • Führerschein und Fahrzeugpapiere
  • Verkehrstauglichkeit des Fahrzeugs
  • Radkappen abnehmen
  • Optional: Helm

Auto auch nach der Fahrt auf der Rennstrecke überprüfen

Bei Rennen sind die Anforderungen an das Material deutlich höher, als wenn Sie auf der Straße fahren. Besonders beansprucht werden die Bremsbeläge und die Reifen. Am besten lassen Sie Ihr Gefährt vor dem Rennen von einem Fachmann durchchecken. So bleiben Sie garantiert auf der sicheren Seite. Aber auch nach der Touristenfahrt sollten Sie Ihren PKW von der Werkstatt überprüfen lassen. Durch die hohe Belastung können vor allem an den Reifen, Bremsen, am Fahrwerk und an den radführenden Teilen Schäden entstehen. Die Reifen können Sie auch einfach selbst durchchecken, indem Sie die Profiltiefe und den Reifendruck prüfen.

Gilt auf Rennstrecken die Straßenverkehrsordnung?

Sich in den Windschatten saugen, nach rechts ausbrechen und dann mit ein paar Zentimetern Abstand am Konkurrenten vorbeizuziehen – solche Manöver bleiben leider nur den Profis überlassen.

Bei den Touristenfahrten müssen Sie sich dagegen an die StVO halten. Das bedeutet unter anderem: links überholen und rechts fahren.

Was bedeuten die Flaggen auf der Rennstrecke?

Die Rennstrecke hat weitere Besonderheiten: Die Rennleitung kommuniziert mithilfe von verschiedenen Flaggen bzw. Ampeln mit Ihnen und den anderen Teilnehmern. So erfahren Sie beispielsweise, wenn ein Unfall passiert ist, Sie keine Fahrzeit mehr übrig haben oder Sie in einer Auslaufrunde langsam fahren sollen.

  •  Schwarz-weiß-karierte Flagge

 Zielflagge. Das Qualifying, das Training oder Rennen ist beendet. Runde zu Ende fahren. Überholverbot.

  •  Grüne Flagge

 Freie Fahrt sowie Ende der Gefahr und des Überholverbots.

  •  Blaue Flagge

 Ein schnelleres Fahrzeug nähert sich. Das Vorbeifahren sollte ermöglicht werden.

  •  Weiße Flagge

 Achtung und Vorsicht, langsames Fahrzeug auf der Strecke (z.B. Krankenwagen).

  • Gelbe Flagge

 Achtung Gefahr! Vorsichtig fahren, Geschwindigkeit verringern und bereit sein anzuhalten. Überholverbot.

  •  Rote Flagge

 Unterbrechung oder Abbruch. Geschwindigkeit verringern und Runde langsam zu Ende fahren. Überholverbot.

  • Gelb-rote-Flagge

Vorsicht rutschige Fahrbahn zum Beispiel durch Sand, Regen oder Öl. Geschwindigkeit verringern. Überholverbot.

Darüber hinaus hat jede Rennstrecke eigene Regeln. Am besten lesen Sie sich die Instruktionen und die Bedeutungen der Flaggen vorab genau durch. Verstöße sind keine gute Idee, da sie in der Regel mit einer Disqualifizierung bestraft werden.

Haftet die Versicherung bei Touristenfahrten?

Bei Rennfahrten geht es heiß her, weswegen das Risiko für Unfälle hoch ist. Trotzdem deckt die KFZ-Haftpflichtversicherung Touristenfahrten häufig ab. Das Fahren mit dem eigenen Auto auf einer Rennstrecke ist nämlich streng genommen kein klassisches Rennen, da dort die Regeln der StVO gelten. Anders sieht es dagegen aus, wenn die Teilnehmer vor der Fahrt einen Haftungsverzicht vom Veranstalter unterschrieben haben. Sie sollten somit die Haftungsausschlusserklärung genau lesen, bevor Sie diese unterschreiben.

Auch sollten Sie sich vorab unbedingt über die Vertragsbedingungen informieren. Erwähnt Ihre Versicherung dort explizit, dass sie Touristenfahrten ausschließt, müssen Sie im Schadensfall die Kosten selbst tragen. Sind Sie sich nicht ganz sicher, was den Inhalt des Vertrages angeht, kontaktieren Sie einfach Ihre Versicherung. Bitten Sie dabei um ein schriftliches Statement – damit stehen Sie rechtlich auf der sicheren Seite.

Teilt Ihnen Ihre Versicherung dagegen mit, dass sie Schäden nicht übernimmt, sollten Sie über eine Zusatzversicherung nachdenken.

Wie verhalte ich mich bei einem Unfall?

Wenn Sie mitbekommen sollten, dass gerade ein Unfall passiert ist, informieren Sie bitte umgehend den Veranstalter. Jeder Rennstrecken-Anbieter hat extra für solche Fälle eine Notrufnummer, die Sie am besten vor dem Rennen auf Ihrem Handy speichern. Wenn es nicht Ihre eigene Sicherheit gefährdet, sollten Sie sich selbstverständlich nachsehen, ob es der/den beteiligten Person/en gut geht oder ob sie Hilfe benötigen. Ist dem nicht so, verlassen Sie die Rennstrecke schnellstmöglich, um nicht selbst in Gefahr zu geraten. Ihr Auto parken Sie einfach am Fahrbahnrand und stellen das Warndreieck auf.

Grundregeln bei einem Unfall auf der Rennstrecke:

  • Fahrzeug von der Fahrbahn entfernen und am Seitenrand abstellen (sofern möglich).
  • Notrufnummer des Veranstalters anrufen und über den Unfall informieren (Anzahl verletzter oder nicht verletzter Personen, Ausmaß des Fahrzeugschadens, Fahrzeugteile auf der Fahrbahn, austretende Flüssigkeiten etc.).
  • Erstversorgung durchführen (sofern notwendig).
  • Nicht mit einem defekten Fahrzeug die Runde zu Ende fahren
  • Warndreieck aufstellen (falls vorhanden).
  • Hinter die Leitplanke gehen und ca. 100 Meter zurücklaufen, um andere Teilnehmer frühzeitig zu warnen
  • Als Unbeteiligter nicht schneller als 60 km/h an der Unfallstelle fahren.

Unfälle können übrigens nicht nur für Leib und Leben gefährlich werden, sondern auch im eigenen Geldbeutel richtig weh tun. Denn wenn Sie als Verursacher des Unfalls vorab keine Versicherung abgeschlossen haben oder diese nicht greift, entstehen schnell hohe Kosten. Beispiele dafür sind:

  • Einsatz des Safety-Cars: ca. 80 Euro pro ½ Stunde.
  • Abschleppen des Fahrzeugs: ca. 600 Euro.
  • Beschädigungen an der Streckenbegrenzung: Fachpersonal: 150 Euro plus knapp 40 Euro pro Meter Streckenbegrenzung.
  • Schäden an Ihrem Auto bzw. an anderen Fahrzeugen.
  • Personenschäden.

Besonders häufig kommt es zu Unfällen auf einer Rennstrecke, wenn geltende Tempolimits überschritten und Überholverbote ignoriert werden. Lesen Sie am besten das Kleingedruckte in den AGB des Rennveranstalters aufmerksam durch. Dort finden Sie alle für die Rennstrecke relevanten und geltenden Informationen. Lassen Sie sich andernfalls die Regeln schriftlich geben. Mündliche Aussagen sind vor Gericht in den meisten Fällen nicht aussagekräftig genug.

Wie gefährlich sind Touristenfahrten?

Ein Rennen stellt nicht nur für die Autos eine Extremsituation dar. Auch die Fahrer sehen sich oft mit Gegebenheiten konfrontiert, die völlig neu für sie sind. Gepaart mit der Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und einem hohen Geltungsbedürfnis sind Unfälle vorprogrammiert. Allein auf dem Nürburgring kommt es bei privaten Rennen jährlich zu knapp 80 Unfällen – einige enden sogar tödlich. Im Vergleich dazu sterben auf deutschen Straßen jedes Jahr knapp 250 Menschen. Prozentual gesehen ist das Risiko hier also auf normalen Straßen viel geringer als auf der Rennstrecke.

Sicherheitstipps für Touristenfahrten

Sie fahren bereits deutlich sicherer, wenn Sie einige Regeln beachten. Am wichtigsten ist jedoch, seine eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen und sich nicht übermäßig viel zuzutrauen. So können Sie Gefahren verringern:

  • Rechtsfahrgebot einhalten, überholen ist nur links erlaubt.
  • Alle Insassen sollten angeschnallt sein.
  • Vorsicht statt Nachsicht.
  • Kein unnötiges Risiko eingehen.

Der Nürburgring gibt weitere wertvolle Tipps für sicheres Fahren, ohne dabei den Spaß zu verlieren.

Fahrertraining für Touristenfahrten

Da die eigenen Fähigkeiten auf einer Rennstrecke über Leben oder Tod entscheiden können, sollten Sie vorher ein Fahrertraining absolvieren. Dabei vermitteln Ihnen erfahrene Lehrer die praktischen und theoretischen Basics des Rennsports. Das bedeutet nicht nur, dass Sie sicherer, sondern auch schneller fahren. Ein Fahrerlehrgang hat einen weiteren Vorzug: Er ist der erste Schritt in Richtung Profi. Und verfolgen Sie diesen Weg noch weiter, winkt eine offizielle Fahrerlizenz.

Aber was genau sind die Inhalte eines Fahrertrainings? In erster Linie geht es darum, dass Sie Ihr Fahrzeug sicherer und präziser steuern können. Erreicht wird das etwa durch kleinere Anweisungen. So kann schon die richtige Sitzposition oder Lenkradhaltung Ihren Fahrstil verbessern. Außerdem helfen Ihnen die Instrukteure dabei, besser mit Gas und Bremse umzugehen. Wenn Sie die Prinzipien einer Ideallinie beherrschen, wissen Sie, wie und wann in Kurven möglichst spät gebremst und möglichst schnell wieder beschleunigt wird. Die Ideallinie zeigt Ihnen normalerweise ein Trainer, der vor Ihnen fährt. Das hilft Ihnen außerdem dabei, die Strecke kennenzulernen und eventuell gefährliche Passagen zu identifizieren.

Angeboten werden solche Kurse von den meisten Rennstrecken. Oft können Sie dabei ein ganzes Paket buchen wie beispielsweise auf dem Lausitzring. Dort kostet ein Sportfahrtraining 399 Euro. Dieses Paket umfasst unter anderem:

  • Einweisung rund um die Rennstrecke
  • Geführtes Fahren mit Instrukteur (30 Minuten)
  • Freies Fahren (5 x 30 Minuten)

 Im theoretischen Teil erfahren Sie dagegen mehr über Fahrzeugtechnik, um die Zusammenhänge nachvollziehen zu können. Deren Umsetzung sorgt dann für mehr Sicherheit bzw. schnellere Rundenzeiten. Die Inhalte unterscheiden sich jedoch je nach Anbieter stark voneinander. Dasselbe gilt auch für die Dauer, die zwischen 8 Stunden und einem ganzen Tag liegen kann.

Fahre ich bei Touristenfahrten alleine oder gegen andere?

Sind Sie Anfänger und wollen sich die Blamage des letzten Platzes ersparen? Dann fahren Sie besser zuerst alleine, anstatt an Rennen teilzunehmen. Das ist bei allen Anbietern problemlos möglich. So können Sie Erfahrungen sammeln, die Strecke kennenlernen und ein Gespür für die richtigen Bremspunkte entwickeln.

Erst wenn Sie Ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen können und Sie sich sicher fühlen, sollten Sie sich für ein Rennen anmelden. Und keine Angst: Gehen Sie mit Ihrem 80-PS-Opel-Familienwagen an den Start, denn Sie konkurrieren normalerweise nicht mit luxuriösen und PS-starken Sportwagen. Ihr PKW wird stattdessen einer PS-Klasse zugeordnet, damit jeder eine faire Chance auf den Sieg hat.

Trackdays, Touristenfahrten und Drag-Races – wo ist der Unterschied?

Wenn Sie nicht nur das Gefühl erleben wollen mit dem eigenen Auto auf einer Rennstrecke zu fahren, können Sie auch an echten Rennen teilnehmen. Auf den Strecken in Deutschland werden hierfür Trackdays, Touristenfahrten und Drag-Races angeboten:

  • Touristenfahrten

Bei den Touristenfahrten können sich Laien an echten Rennstrecken versuchen. Einziger Nachteil ist, dass viele Anbieter die Anzahl der Fahrzeuge pro Strecke leider nicht begrenzen. Dadurch kann es schon mal passieren, dass zur selben Zeit hunderte Fahrer unterwegs sind. Sich dann auf die Strecke und die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten zu konzentrieren, ist dann beinahe unmöglich.

  • Track-Days

Die Track-Days sind vom Prinzip her das gleiche wie die Touristenfahrten. Einziger Unterschied ist, dass die Anzahl der auf der Strecke befindlichen Fahrzeuge begrenzt ist. Die Gebühren sind hier etwas höher als bei Touristenfahrten. Dafür sind Trackdays weniger frequentiert und Sie können sich frei austoben. Eine Übersicht über alle Track-Days finden Sie hier.

  • Drag-Races

Das Rennen über eine Viertelmeile ist nicht nur den Fans von The Fast & The Furious oder Need for Speed ein Begriff. Auch Hobby-Fahrer messen gerne die Power ihrer PKWs, indem sie auf der geraden, knapp 400 Meter langen Strecke gegeneinander antreten. Der Hockenheimring beispielsweise veranstaltet jedes Jahr im August die sogenannten Public Race Days. Dabei werden die Karossen der Teilnehmer in Motorräder bzw. Autos sowie in Kategorien unter oder über 1600 ccm eingeteilt. Die Regeln sind denkbar einfach: Immer zwei Gefährte fahren gegeneinander. Wer nach der grün angezeigter Rennampel als Erster ankommt, gewinnt.

Das Wichtigste zu den Public Race Days im Überblick:

  • Es besteht Helmpflicht. Helme können gegen ein Pfand von 100 Euro, Vorlegen des Personalausweises und eine Gebühr von 5 Euro ausgeliehen werden.
  • Biker werden nur mit Schutzkleidung zugelassen.
  • Sie müssen im Besitz eines gültigen Führerscheins sein. Eine Fahrerlizenz ist nicht notwendig.
  • Jedes Jahr im August. Der Termin für 2019 ist der 10. und 11. August.
  • Beginn: Samstag: 8:00 Uhr und Sonntag: 8:30 Uhr.

Warum öffentliche Straßen nicht als Rennstrecke genutzt werden sollten

Deutschland gehört zu den wenigen Ländern mit vielen öffentlichen Straßen ohne Tempolimit. Doch nur, weil etwas erlaubt ist, sollte es nicht grenzenlos ausgenutzt werden. Das gilt vor allem für ein unbegrenztes Tempolimit. Denn je schneller die Autos werden, desto gefährlicher ist es. Deutlich macht das zum Beispiel der Bremsweg, der sich exponentiell verhält. So liegt der Bremsweg bei einer gefahrenen Geschwindigkeit von 100 km/h bei 100 Metern, bei 150 km/h bei 200 Metern und bei 200 km/h bereits bei 400 Metern.

Zudem kommt es auf deutschen Autobahnen immer häufiger zu Staus, die bei entsprechenden Geschwindigkeiten zu einem deutlich höheren Unfallrisiko führen. Oder aber die Autobahn ist so überfüllt, dass Sie kaum schneller als 50 km/h fahren können. Ein weiteres Risiko stellen auch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf den Autobahnen dar. Während auf Rennstrecken niemand bummelt, begegnet man auf Autobahnen häufig Fahrzeugen, die mit weniger als 100 km/h unterwegs sind. Wer dann mit 250 km/h über den Asphalt rast, riskiert einen tödlichen Zusammenstoß. Insbesondere dann, wenn einer der beteiligten Personen unaufmerksam ist und nicht vorausschauend fährt.

Ein weiterer nicht zu verachtender Punkt ist, dass diverse Überlegungen der Politik, neue Gesetze und Erhöhungen der Bußgelder bei Auto- und Motorradfahrern zu einer Veränderung der Mentalität geführt haben. Das macht eine Umfrage deutlich, bei der eine knappe Mehrheit für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen gestimmt hat. Und da wir in einer demokratischen Gesellschaft leben, könnte dieses Verbot jederzeit umgesetzt werden.

Außerdem räumt ein Großteil der Bevölkerung dem Umweltschutz inzwischen eine höhere Priorität ein. So werden Raser unter anderem für den Anstieg der Kohlenstoffoxide verantwortlich gemacht, weil sie durch ihr Fahrverhalten tonnenweise CO2 in die Umwelt pumpen. Auf einer Rennstrecke sind Sie dagegen unter ihresgleichen. Und selbst wenn die Tracks relativ gefährlich sind, gilt: Auf der Piste zu rasen ist sicherer als auf der Autobahn. Denn auf Letzterer trennen Sie oft nur Meter von harten Hindernissen wie Leitplanken oder Mauern. Rennstrecken dagegen haben meist ein groß angelegtes Kiesbett, welches das Auto abbremst und somit mögliche Kollisionen verhindern kann.