Gold-Laura Dahlmeier mobilisierte ihre letzten Kräfte und stürmte unaufhaltsam dem Rekord entgegen: Deutschlands Biathlon-Überfliegerin hat mit dem fünften Triumph bei der WM in Hochfilzen ihr persönliches Wintermärchen gekrönt.
Dahlmeier gewinnt ihr fünftes Gold
Die 23-Jährige triumphierte am Sonntag auch im abschließenden Massenstart über 12,5 km - fünfmal Gold und einmal Silber hatte es zuvor bei einer WM der Skijäger gegeben. "Das ist gigantisch, Wahnsinn, wie das alles ausgegangen ist. Das ist ein ganz großes Geschenk", sagte Dahlmeier in der ARD.
Entscheidung am Anstieg
Dahlmeier siegte vor der am Schießstand ebenfalls fehlerfreien US-Amerikanerin Susan Dunklee (+4,6 Sekunden), Bronze ging an die Finnin Kaisa Mäkäräinen (1/+20,1). Damit baute Dahlmeier ihre Rekordserie auf saisonübergreifend elf WM-Rennen in Serie mit einer Medaille aus.
Gleichzeitig war Dahlmeier die dritte Biathletin nach Berger (2013) und der Französin Marie Dorin-Habert (2016), die in jedem Rennen einer WM eine Medaille holte.
Die Entscheidung fiel auf der Schlussrunde, die Dunklee mit einem Vorsprung von 5,2 Sekunden in Angriff genommen hatte. Schritt für Schritt näherte sich Dahlmeier, beim langen Anstieg setzte sie dann die entscheidende Attacke. Auf der Zielgeraden durfte sie sich dann von Tausenden Fans feiern lassen.
Fragezeichen hinter Gesundheit
Dahlmeier hatte sportlich zwar vollends überzeugt, in der zweiten WM-Woche ihren zierlichen Körper aber extrem strapaziert. Sowohl nach dem Einzel-Erfolg am Mittwoch als auch nach Staffel-Gold am Freitag waren Blutdruck und Puls rapide in den Keller gesackt, beide Male musste sie vom deutschen Teamarzt behandelt werden.
Ein kleines Fragezeichen stand also hinter dem Gesundheitszustand der Rekordjägerin, auch wenn sie vor dem Rennen meinte: "Es geht mir schon wieder recht gut.
Gemächlicher Start
Vom Start weg tummelte sich Dahlmeier - Gelbes Trikot, goldene Sonnenbrille - in der Spitzengruppe. Das Tempo war zu Beginn nicht allzu hoch, was auch den weiteren deutschen Starterinnen Vanessa Hinz und Franziska Hildebrand in die Karten spielte. Das deutsche Trio blieb beim ersten Anschlag dann auch ohne Fehlschuss, wengleich nur Dahlmeier das Stadion als Zweite unter den besten Zehn verließ.
Dahlmeier fehlerfrei
Während sich Hildebrand (zwei Strafrunden) und Hinz (drei) mit der zweiten Einlage aus dem Kampf um die Spitzenpositionen schossen, blieb Dahlmeier ganz cool. Fünf Schüsse, fünf Treffer - zur Halbzeit deutete vieles auf die nächste Medaille der Bayerin hin.
Es folgte das erste Stehendschießen, Dahlmeier traf erneut alle Scheiben und ging gemeinsam mit drei weiteren Athletinnen auf die Strecke. Mit dem letzten Schießen sicherte Dahlmeier sich die Medaille, über die Farbe entschied die letzte Runde.