Den Super Bowl komplett verschlafen oder zur Halbzeit den Fernseher nach der klaren Führung der Atlanta Falcons ausgemacht?
Super Bowl verpasst? Das müssen Sie wissen
Das wäre schade. Sie hätten eines der größten Comebacks in der Geschichte des Sports verpasst.
SPORT1 hilft aus und hat alles Wissenswerte rund um den Super Bowl LI:
Der verdiente Sieger
Die New England Patriots haben die Atlanta Falcons mit 34:28 nach Verlängerung bezwungen. Dabei waren die Patriots in der ersten Hälfte bereits mit 0:21 und später sogar mit 3:28 in Rückstand gelegen.
Mit unglaublichen 19 Punkten im letzten Viertel retteten sich die Patriots erst doch noch in die erste Overtime der Super-Bowl-Historie, um dann mit einem Touchdown von Running Back James White (3 TD) den Sieg perfekt zu machen.
Nie zuvor hatte ein Team im Super Bowl mehr als zehn Punkte aufgeholt. Die Falcons ruhten sich nach der Halbzeit zu sehr auf ihrem Vorsprung aus und versuchten, die Uhr runterzuspielen, wofür sie bitter bestraft wurden.
Der Held des Abends
Tom Brady - natürlich. Dabei begann die Partie für ihn alles andere als nach Wunsch. Der Superstar - mit fünf Super-Bowl-Triumphen nun alleiniger Rekordhalter - fand zunächst nicht wie gewohnt ins Spiel. Ein schwacher Pass von ihm brachte Atlanta die klare 21:3-Halbzeitführung.
Doch Brady wäre nicht Brady, wenn er nicht zurückschlagen und sein Team mit seiner unfassbaren Coolness doch noch auf die Siegerstraße führen würde.
Am Ende brachte er 43 seiner 62 Pässe für unglaubliche 466 Yards an den Mann und wurde folgerichtig zum vierten Mal zum MVP des Endspiels gewählt. Damit übertrumpfte er auch den legendären Joe Montana, der bei vier Triumphen dreimal zum wertvollsten Spieler gewählt worden war.
Der tragische Held
Kein Zweifel, Atlantas Matt Ryan (17 von 23 für 284 Yards, 2 Touchdowns). Der Quarterback zeigte lange Zeit eine überragende Leistung und zerpflückte die Defense der Patriots mit seinen ungeheuer präzisen Pässen.
In der zweiten Hälfte wurde Ryan dann zunächst Leidtragender der zu konservativen Taktik der Falcons, ehe sein Fumble im letzten Viertel New England doch noch die Tür zum fünften Titel öffnete.
Richtig Pech hatte er dann in der Verlängerung: Da die Falcons den Münzwurf verloren und die Patriots direkt zum Touchdown marschierten, bekam er keine Chance mehr, um sich doch noch zum Helden zu machen.
Die Szene des Spiels
Bradys Lieblings-Receiver Julian Edelman gelang beim Stande von 20:28 aus Patriots-Sicht in der regulären Spielzeit die spektakulärste Aktion des Super Bowls.
Er fischte einen Wurf Bradys von den Fußspitzen seines Gegenspielers und fing den Ball im Nachfassen, ohne dass dieser den Boden berührte.
Und aus deutscher Sicht?
Auch ein Deutscher darf sich Meister nennen – was er Sebastian Vollmer natürlich auch freudig tut.
"Super Bowl Champion!!!!!" twitterte der verletzte Offensive Tackle, der aufgrund seiner Hüftprobleme kein Saisonspiel absolviert hatte, aber dennoch einen der begehrten Meisterringe erhalten wird.
Vor zwei Jahren stand er im Endspiel, das seine Patriots gegen die Seattle Seahawks gewannen, Vollmer auf dem Feld, nun ist seine sportliche Zukunft noch ungewiss.
Die Top-(Promi-)Reaktionen:
NBA-Legende Kobe Bryant
NBA-Star Le Bron James
Tennis-Star Eugenie Bouchard
NFL-Star Russell Wilson
NFL-Star Dez Bryant
Die Halftime-Show
Wer Lady Gaga einlädt, weiß, dass er eine große Show geboten bekommt: So war es auch diesmal.
Der Pop-Superstar begann seinen Auftritt auf der Kuppel des NRG Stadium mit der US-amerikanischen Freiheitshymne "This Land is Your Land". Anschließend stürzte sie sich in ihrem Glitzer-Outfit in die Tiefe und zeigte ungeahnte Drahtseil-Künste.
Es folgte ein Medley ihrer größten Hits wie "Pokerface", "Born this way" und "Telephone" - selbstverständlich in ständig wechselnden Outfits und begleitet von jeder Menge Feuerwerk. Fazit: Die Halbzeit-Show war wie erwartet gigantisch und völlig gaga.
Keine Skandale?
Der Abend verlief weitgehend ruhig. Lady Gaga konnte sich zwar eine kleine Spitze gegen den US-Präsidenten Donald Trump nicht verkneifen.
Unter dem Jubel der Fans forderte sie: "Freiheit und Gerechtigkeit für alle" - da hatte man mehr erwartet, beziehungsweise Trump wohl mehr befürchtet.
Immerhin kündigte Patriots-Tight-End Martellus Bennett nach dem Spiel an, seine Ankündigung wahr zu machen und auf den obligatorischen Empfang im Weißen Haus verzichten zu wollen.
Er "unterstütze diesen Typen nicht", hatte Bennett schon vor dem Super Bowl erklärt.
Dass Patriots-Edelfan Mark Wahlberg vorzeitig das Stadion verließ und somit das Beste verpasste, darf als Randnotiz abgetan werden.