Rasenkönig Roger Federer ist trotz Problemen ins Halbfinale des ATP-Turniers in Stuttgart eingezogen und hat einen weiteren Meilenstein seiner Karriere erreicht.
Federer schreibt Geschichte
Der 7:6 (7:2), 7:6 (7:1)-Erfolg des topgesetzten Schweizers gegen den Qualifikanten Florian Mayer war der insgesamt 1072. Sieg seiner Profilaufbahn.
In dieser Statistik verdrängte der 34-jährige Federer, der im zweiten Durchgang drei Satzbälle abwehren musste, Ivan Lendl (Tschechien) von Rang zwei der ewigen Bestenliste. Unangefochtener Rekordhalter ist Jimmy Connors (USA) mit 1256 Erfolgen.
"Diese Zahl geschafft zu haben, ist ein schönes Gefühl. Diese Spieler schienen unerreichbar, als ich sie als Junge beobachtet habe", sagte der zuletzt vom Verletzungspech gebeutelte Federer.
Federer im Halbfinale gegen Thiem
Der erstmals beim Stuttgarter Rasen-Turnier angetretene Grand-Slam-Rekordgewinner Federer trifft am Samstag in einem mit Spannung erwarteten Halbfinale auf Dominic Thiem (22).
"Da freue ich mich riesig drauf. Dominic ist ein super Spieler. Derzeit kommen viele junge Leute nach. Aber auch die Arrivierten halten sich. Es sind interessante Zeiten im Tennis", sagte Federer.
Der an Position drei gesetzte Österreicher, der in der Vorwoche das Halbfinale der French Open gegen den späteren Turniersieger Novak Djokovic (Serbien) verloren hatte, schaltete am Freitag auf dem Weissenhof den Russen Michail Juschni mit 3:6, 6:4, 7:5 aus.
Mayer verlangt Federer alles ab
Federer war nach seiner Roland-Garros-Absage wegen einer Rückenverletzung die fehlende Matchpraxis in einigen Situationen noch anzumerken.
Der frühere Top-20-Spieler Mayer (32), der nach mehreren Blessuren nur noch die Nummer 226 im ATP-Ranking ist, schlug sich wacker und musste erst nach knapp 40 Minuten den ersten Satz im Tiebreak abgeben.
Danach ging Mayer dank eines Breaks schnell mit 2:0 in Führung, doch postwendend nahm Publikumsliebling Federer (15 Asse) ihm wieder den Aufschlag ab. Bei einer 6:5-Führung vergab der Bayreuther gleich drei Satzbälle. Im Tiebreak behielt der "FedExpress" dann wieder kühlen Kopf.
"Ich bin happy. Es ist gut, wenn die Matches knapp und hart sind. Dann bin ich besser vorbereitet auf das, was noch kommt", sagte Federer.
Kohlschreiber kämpft um Halbfinale
Davis-Cup-Spieler Philipp Kohlschreiber kann derweil weiter von seinem ersten Titel auf dem Weissenhof träumen. Der Weltanglisten-26. aus Augsburg zog durch ein 6:4, 7:5 gegen den 37-jährigen Radek Stepanek (Tschechien) ins Halbfinale in Stuttgart ein.
Dort wartet auf Kohlschreiber am Samstag deb ehemaligen US-Open-Sieger Juan Martin del Potro (Argentinien).
"Ich hatte jetzt drei tolle Matches hier. Ich habe gegen Stepanek ein gutes Siegergen gezeigt, obwohl der spielerische Glanz etwas gefehlt hat", sagte der Augsburger, dem zehn Asse gelangen.