Bei einem schweren Verkehrsunfall in Spanien sind die deutschen Radprofis John Degenkolb (Gera) und Max Walscheid (Neuwied) sowie vier weitere Fahrer des Rennstalls Giant-Alpecin verletzt worden.
Autounfall: Degenkolb bangte um Finger
Wie das Team mitteilte, musste Degenkolb, Walscheid, Warren Barguil (Belgien), Chad Haga (USA), Fredrik Ludvigsson (Schweden) und Ramon Sinkeldam (Niederlande) nach einem frontalen Zusammenstoß mit einem Auto in der Nähe von Calpe im Krankenhaus behandelt werden.
"Es geht mir den Umständen entsprechend gut", schrieb der Paris-Roubaix-Sieger Degenkolb am späten Abend auf seiner Facebook-Seite und schilderte seine Verletzungen: "Vorhin wurden unter Vollnarkose die Wunden an Oberschenkel, Unterarm und Lippe genäht. Jetzt bin ich im Krankenwagen unterwegs nach Valencia, wo in einem größeren Krankenhaus mein linker Zeigefinger wiederhergestellt werden soll. Er hing nur noch am letzten Zipfel an meiner Hand." An den Unfall könne er sich nicht mehr vollständig erinnern, so der 27-Jährige.
Schwere funktionelle Verletzungen
"Die involvierten Fahrer wurden in zwei Kliniken gebracht und alle befinden sich in stabilem Zustand", hieß es in dem Statement aus dem Trainingslager. Einer der Fahrer ist laut der Nachrichtenagentur AFP schwer verletzt.
"Der Radprofi hat schwere funktionelle Verletzungen, die aber keine Lebensgefahr bedeuten", hieß es aus dem Krankenhaus.
"Alle im Team sind geschockt", wurde Teamarzt Anko Boelens auf der Team-Homepage zitiert: "Alle sind bei Bewusstsein, stabil und ansprechbar, aber wir warten auf neue Informationen und stehen in Kontakt zu den Klinikärzten, um die weitere Behandlung zu besprechen."
Englische Geisterfahrerin soll schuld sein
Laut lokalen Berichten soll eine Engländerin den Unfall am Nachmittag verursacht haben, als sie auf der falschen Fahrbahnseite fuhr.
Laut Giant-Alpecin fuhr das Fahrer-Sextett Seite an Seite auf der eigenen Fahrbahn. Barguil kam laut seinem Manager und Onkel Sebastien Michon mit einem Handgelenksbruch und einer Fleischwunde am Knie davon.Das sagte Michon der französischen Zeitung Le Telegramme.
Marcel Kittel reagierte betroffen auf die Nachrichten von seinem früheren Team: "Schreckliche Nachrichten von meinen alten Teamkollegen aus Spanien. Ich habe Gänsehaut! Ich hoffe wirklich, dass alle Beteiligten ok sind", schrieb der Top-Sprinter bei Twitter.