Im Zuge der lebenslangen Sperre gegen den belgischen Sportmediziner Geert Leinders hat der Radsportweltverband UCI seinen Arzt Dr. Mario Zorzoli suspendiert.
UCI-Arzt Zorzoli suspendiert
Zorzoli soll laut Zeugenaussagen in die Dopingaktivitäten des langjährigen Rabobank-Mannschaftsarztes Leinders eingebunden gewesen sein.
Das geht aus einem Untersuchungsbericht der US-Anti-Doping-Agentur USADA hervor, die dafür mit den Institutionen aus Dänemark sowie den Niederlanden kooperiert hatte.
Zorzoli war länger schon umstritten gewesen, vor allem, weil er bereits in der Ära Lance Armstrong in Diensten der UCI stand.
Der Italiener soll Leinders dabei unterstützt haben, bei zweifelhaften oder auch positiven Dopingtests die Ergebnisse zu vertuschen.
Zorzoli soll auch Tipps für den Gebrauch von verbotenen Substanzen gegeben haben.
Der frühere Profi und geständige Doper Michael Rasmussen soll erklärt haben, dass er ohne die Kooperation des UCI-Arztes niemals das Bergtrikot der Tour de France 2005 gewonnen hätte.
Bevor die UCI unter Umständen weitere Sanktionen gegen Zorzoli ausspricht, wolle sie erst den kompletten Untersuchungsbericht überprüfen, hieß es in einer Presseerklärung.
Im vergangenen Sommer hatte UCI-Präsident Brian Cookson in Bezug auf Zorzoli gesagt, dass er Vertrauen in dessen Berufsauffassung habe - bis das Gegenteil bewiesen sei.
"Wenn Leute glauben, Beweise zu haben, dass Zorzoli sich falsch verhalten habe, dann sollen diese übergeben werden", hatte Cookson gesagt. Dies ist nun offenbar geschehen.
Hermann Ram, Direktor der niederländischen Anti-Doping-Agentur, berichtete dem niederländischen TV-Sender NOS zudem über pikante Details aus den Leinders-Ermittlungen.
Drei Radprofis des früheren niederländischen Rabobank-Teams haben demnach mit dem Blut von Familienmitgliedern gedopt.
"Das ist ziemlich einmalig. Ich kenne kein anderes Radrennteam, in dem so etwas passiert ist", sagte Ram. Bei den betroffenen Fahrern soll es sich um die Ex-Profis Levi Leipheimer, Michael Boogerd und Rasmussen gehandelt haben.