Der FC Bayern hat am 14. Spieltag mit dem 2:0 (2:0) gegen Hertha BSC den 13. Saisonsieg gefeiert. Sollte Borussia Dortmund am Sonntag gegen den VfB Stuttgart nicht gewinnen, stehen die Münchner vorzeitig als Herbstmeister fest.
Daten: Saisonrekord für Xabi Alonso
Dabei stellte Regisseur Xabi Alonso mit 172 Ballkontakten einen neuen Saisonrekord auf, zuvor kam ein Spieler 2015/16 maximal auf 167 Ballaktionen - ebenfalls Xabi Alonso (9. Spieltag). Zu seinem eigenen Bundesliga-Rekord fehlte jedoch noch ein ganzes Stück: Am 6. Spieltag der vergangenen Saison war der Spanier unglaubliche 213-mal am Ball.
Maßgeblich am Sieg beteiligt waren die Innenverteidiger. Die im 2-5-3-System nominiell als Verteidiger aufgebotenen Medhi Benatia und Javi Martinez begnügten sich nicht mit Abwehrarbeit gegen defensive Berliner, sondern fielen vor allem offensiv auf.
Beide bereiteten ein Tor der Bayern vor und waren jeweils an fünf Torschüssen beteiligt. Martinez löste nach der Führung Jerome Boateng im defensiven Mittelfeld ab und wechselte später sogar ins offensive Mittelfeld. Trotz der ständigen Rochaden gewann der Spanier gute 54 Prozent seiner Zweikämpfe.
Boateng hatte hingegen auf der Sechs begonnen und dort unter anderem mit einer 100-prozentigen Zweikampfquote (5 von 5 gewonnen) überzeugt. Kurios: Zuletzt agierte der Nationalspieler exakt vor sechs Jahren - am 28. November 2009 - auf der Sechs, damals noch im Trikot des HSV (in Mainz).
Während bei den Münchnern jeder Feldspieler aus der Startelf an mindestens einem Torschuss beteiligt war (insgesamt 24), kamen die Berliner lediglich auf vier Schüsse. In der zweiten Halbzeit ist der Rekordmeister in dieser Saison noch ohne Gegentor.
Robert Lewandowski war trotz neun Schüssen und fünf Vorlagen an keinem einzigen Tor beteiligt und traf zum dritten Mal in dieser Saison nur Aluminium.
Thomas Müller erzielte sein 13. Saisontor und stellte damit schon seinen persönlichen Saisonrekord ein. Das 1:0 war Bayerns neuntes Tor nach einer Standardsituation - Ligaspitze! - und das 2300. Heimtor in der Bundesliga.
Werder Bremen – Hamburger SV
Im 103. Nordderby gewann der Hamburger SV bei Werder Bremen mit 3:1.
Werder kassierte damit die fünfte Heimniederlage in Folge; schon die zuvor vier Pleiten nacheinander waren ein Vereinsnegativrekord. Der HSV konnte hingegen erstmals nach über acht Jahren das Nordderby wieder auswärts gewinnen. Im Februar 2007 verlor Werder damals durch einen Doppelpack von Rafael van der Vaart mit 0:2.
Auch ein weiterer Vereinsnegativrekord wurde weiter ausgebaut: Im 17. Ligaspiel in Folge musste Werder mindestens ein Gegentor hinnehmen. Auf diese Serie kommt kein anderes Bundesligist.
Dabei hatte Werder in den Statistiken zumeist die Nase vorn und entschied die Kategorien Torschüsse (14:13), Flanken (15:2) und Zweikampfquote (52:48 Prozent) für sich.
Das frühe 0:1 durch Ivo Ilicevic (3.) war das schnellste Gegentor der Saison für Bremen, im Gegenzug traf der HSV nie früher. In einem Nordderby traf der HSV zuletzt vor 43 Jahren so früh, Torschütze war 1972 Georg Volkert.
Ivo Ilicevic überzeugte mit einem Tor und einer Vorlage und kommt damit auf fünf Scorerpunkte in dieser Saison. Auf diese Bilanz kam er in seinen bisherigen vier Spielzeiten für den Bundesliga-Dino nie. Mit nun 13 Auswärtspunkten haben die Hanseaten bereits einen mehr als in der kompletten vergangenen Saison gesammelt.
1899 Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach
Mit dem neunten ungeschlagenen Spiel in Serie seit Amtsbeginn stellte Andre Schubert einen neuen Vereinsrekord ein. Bisher lag der Rekord bei acht Spielen in Folge ohne Niederlage, gehalten von Trainerlegende Udo Lattek. Vor allem zu Beginn des Spiels präsentieren sich die Fohlen hellwach: Zehn Tore in den ersten 30 Minuten sind Ligaspitze, beim 3:3 in Hoffenheim traf Fabian Johnson bereits nach fünf Minuten.
Gladbach punktete erstmals nach einem Rückstand, auch die Gastgeber holten den ersten Zähler nach Rückstand.
Außerdem schossen die Kraichgauer im vierten Spiel unter Huub Stevens ihre ersten Tore. Herausragender Spieler war Youngster Nadiem Amiri, der einmal traf und die anderen beiden Tore vorbereitete.
Borussia Mönchengladbach kassierte hingegen mit dem 0:1 das fünfte Gegentor nach einer Ecke. In der vergangenen Saison blieb die Borussia ganz ohne Gegentreffer nach Ecken. Auch das achte Bundesliga-Gegentor für Schubert fiel damit nach einem ruhenden Ball (5 Elfmeter, 3 Ecken). Erst das zwischenzeitliche 1:2 durch Eugen Polanski bedeutete den ersten Gegentreffer aus dem Spiel heraus.