Mangelhafte Hygiene, schlechtes Essen und chaotische Organisation: Die Kritik am Olympischen Dorf in Rio de Janeiro wird immer lauter.
Hygiene-Kritik in Rio wird lauter
"Diese Spiele finden für alle unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen statt. Wir müssen immer wieder in Sachen Hygiene und Sauberkeit massiv drängen", sagte Dirk Schimmelpfenning, der Sportliche Leiter der deutschen Olympiamannschaft, am Sonntag: "Die Thematik Hygiene beschäftigt uns die ganze Zeit."
Auch Athleten und Trainer der deutschen Mannschaft hatten sich zuvor unter anderem über die Qualität des Essens und über fehlende Sauberkeit im Athletendorf beschwert. "Es geht beim Essen los und bei der Hygiene weiter. Da wird über Tage nicht gewaschen, nicht geputzt - es ist eine Katastrophe", sagte Hockey-Bundestrainer Jamilon Mülders bei einem Pressegespräch am Samstag: "Wenn bei den hygienischen Bedingungen nicht Magen-Darm ausbricht, ist es ein Wunder."
Der frühere Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen und Bahnrad-Bronzemedaillengewinnerin Kristina Vogel berichteten von ähnlichen Erfahrungen. "Es ist alles etwas chaotisch, mit der Hygiene ist es auch etwas anders", sagte der Turner, der betonte, die Spiele dennoch nicht schlechtreden zu wollen.
"Was wirklich, wirklich eklig ist", dass man das Toilettenpapier nicht mit runterspülen darf", sagte Vogel.
Mülders betonte, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bemühe sich zwar nach Kräften, die deutschen Sportler zu unterstützen.
So würden Mitarbeiter des DOSB morgens Brot anliefern. Mit "Essen für Sportler" habe die Verpflegung insgesamt aber "nichts zu tun".
Zudem läuft auch das Transportsystem zwischen dem Dorf und den Anlagen offenbar nicht perfekt. "Die Athleten brauchen schon mal länger", sagte Schimmelpfennig.