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Fake-Deal um NBA-Superstar: Clippers-Boss reagiert!

Fake-Deal um NBA-Star: Ballmer reagiert

Clippers-Besitzer Steve Ballmer fordert volle Klarheit. Die NBA prüft Vorwürfe, Ballmer habe bei dem Vertrag von Kawhi Leonard den Salary Cap mit einem Fake-Sponsoring umgangen.
Haben Kawhi Leonard und die Los Angeles Clippers mit einem Fake-Sponsoring die NBA-Regeln umgangen?
Haben Kawhi Leonard und die Los Angeles Clippers mit einem Fake-Sponsoring die NBA-Regeln umgangen?
© IMAGO/VCG
Clippers-Besitzer Steve Ballmer fordert volle Klarheit. Die NBA prüft Vorwürfe, Ballmer habe bei dem Vertrag von Kawhi Leonard den Salary Cap mit einem Fake-Sponsoring umgangen.

Steve Ballmer will keinen Zweifel zulassen. Sollte sein NBA-Team den Salary Cap umgangen haben, „möchte ich, dass die Liga das prüft und ernst nimmt“, betont der Besitzer der Los Angeles Clippers im Interview mit ESPN.

Auslöser ist der Vorwurf, Ballmer habe Kawhi Leonard über Umwege zusätzliche Zahlungen verschafft. Die NBA kündigte bereits eine Untersuchung an.

Fragwürdiger 28-Millionen-Deal mit NBA-Superstar Leonard

Kern des Verdachts ist ein Sponsorenvertrag über 28 Millionen Dollar, den Leonard 2021 mit dem inzwischen insolventen Green-Banking-Start-up Aspiration abschloss. Ballmer war dort mit rund drei Prozent beteiligt.

Parallel unterschrieb der Forward bei den Clippers einen Vierjahres-Deal über 173 Millionen Dollar. „Wir waren mit beiden Verträgen längst durch“, sagt Ballmer. Erst danach habe Aspiration um eine Vorstellung bei Leonard gebeten - ein unter den Ligaregeln erlaubter Schritt, solange der Klub nicht in die Verhandlungen eingreift. „Wir stellten den Kontakt Anfang November her. Danach hatten wir keinerlei Einfluss“, versichert der 68-Jährige.

Clippers-Eigentümer: „Sie haben auch mich hereingelegt“

Im Zuge einer Ermittlung des US-Justizministeriums gegen Aspiration durchforstete Ballmer eigene Unterlagen. „Wir haben die E-Mail gefunden, die die erste Einführung dokumentiert“, erklärt er. Über die Höhe des Vertrages oder darüber, dass Leonard laut Recherchen kaum Leistungen für den Sponsor erbracht haben soll, wusste er nach eigener Aussage nichts: „Ich habe keine Ahnung, warum sie taten, was sie taten. Diese Jungs haben Betrug begangen - sie haben auch mich hereingelegt.“

Sein Investment von 50 Millionen Dollar habe ihm weder eine Kontrollfunktion noch einen Sitz im Aufsichtsrat verschafft. „Vielleicht hätte ich den Schwindel riechen müssen. Ich fühle mich verlegen, aber viele kluge Investoren lagen ebenfalls daneben.“

Alte Anschuldigungen, keine Strafen

Die aktuellen Vorwürfe reihen sich in eine Serie von Anschuldigungen rund um Leonard. 2019 untersuchte die Liga bereits Berichte, nach denen Leonards Umfeld - angeführt von Onkel Dennis Robertson - bei mehreren Teams unerlaubte Extras wie Teil­eigentum an der Franchise oder garantierte Off-court-Einnahmen verlangt habe.

Ergebnis: keine Sanktionen. Ähnlich verlief eine Klage aus dem Jahr 2020, in der ein Vermittler behauptete, ihm stünden 2,5 Millionen Dollar als Vermittlungsprovision zu. Die Klage wurde abgewiesen.

Warum sich die Gerüchte um Leonard hartnäckig halten, kann der Clippers-Boss nicht erklären: „Kawhi spricht wenig, deshalb ranken sich Mythen um ihn.“ Für Ballmer zählt vor allem, dass sein Klub sauber arbeitet: „Wir kennen die Regeln, Kawhi kennt sie ebenfalls. Und wir halten uns daran.“ Mit Blick auf die nun startende Liga-Untersuchung zeigt er sich offen: „Je gründlicher, desto besser.“