11:05 Stunden. Elf Stunden und fünf Minuten.
11 Stunden und 5 Minuten für die Ewigkeit
11:05 Stunden für die Ewigkeit
Mehr Tennis, als John Isner und Nicolas Mahut 2010 in Wimbledon spielten, wird es in einem Match wohl nie wieder geben. Am 24. Juni vor 15 Jahren endete auf Platz 18 des All England Club das mit Abstand längste Match der Tennisgeschichte - das dazu beitrug, dass die Regelhüter dies heute so nicht mehr zulassen.
Wimbledon 2010: Isner und Mahut werden zum Mythos
Der US-Amerikaner Isner setzte sich am dritten Tag der einzigartigen Partie gegen den Franzosen Mahut mit 70:68 (!) im fünften Satz durch. Alleine dieser Durchgang dauerte acht Stunden und elf Minuten und damit deutlich länger als das vorherige Rekordmatch.
Die Tenniswelt feierte anschließend „zwei Gewinner“: „Es ist unglaublich, man muss vor beiden den Hut ziehen“, befand Novak Djokovic, der ebenso wie Giganten-Kollege Roger Federer darüber staunte, wie beide trotz schwerster Erschöpfung so lange ihren Aufschlag halten konnten.
„Ich weiß nicht mehr, ob ich geweint oder gelacht habe. Es war zu viel für mich“, applaudierte „King Roger“.
Die Namen des heute 43 Jahre alten Mahut und des 40-jährigen Isner haben sich als Mythos eingebrannt - und sind weit mehr in Erinnerung als die vier Turniersiege Mahuts und die immerhin 16 Einzeltitel Isners.
Die in dem Match verwendeten Schläger der beiden sind heute Ausstellungsstück in der internationalen Hall of Fame des Tennis in der US-Stadt Newport.
Aufschlagriese Isner, der 112 Asse servierte und das Match gewann, obwohl er 24 Punkte weniger machte als Mahut, erinnert sich gerne an die historische Partie, obwohl sie ihn damals um ein besseres Ergebnis brachte.
Nach dem Marathon schied er in der zweiten Runde gegen den Niederländer Thiemo de Bakker in nur 74 Minuten entkräftet aus.
Erneuter Isner-Marathon 2018 hatte Folgen
So legendär das Match war: Es befeuerte die Debatte über die Sinnhaftigkeit eines Regelwerks, das in Wimbledon Matches von theoretisch unendlicher Länge zuließ - und der 2023 zurückgetretene Isner sorgte acht Jahre später mit dafür, dass diese Tradition den Todesstoß bekam.
Sein Halbfinale 2018 gegen den Südafrikaner Kevin Anderson - das einzige Grand-Slam-Semifinale, das er je erreichte - dauerte 6:36 Stunden, Isner unterlag 24:26 im fünften Satz.
Die hohen Herren des traditionsreichen Tennisklubs im Londoner Südwesten änderten daraufhin die Regeln. Seit 2019 wird bei 12:12 im entscheidenden Satz ein Tiebreak gespielt.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)