Alexander Zverev blickt während der French Open auch über den Tellerrand hinaus und beklagt, dass der Sport in Deutschland einen geringeren Stellenwert hat als in anderen Ländern - zum Beispiel in Italien, wo es derzeit einen Tennisboom gibt.
Zverev kritisiert deutsche Mentalität: "Für uns ist Sport immer zweitrangig"
Zverev kritisiert deutsche Mentalität
„Für uns ist Sport immer zweitrangig. Es ist nie die Priorität für einen Jugendlichen oder einen jungen Menschen, der im Sport etwas leisten möchte“, sagte Zverev am Donnerstag in Paris, nachdem er die 3. Runde erreicht hatte. „Deswegen glaube ich, dass uns andere Länder einfach voraus sind.“
Zverev bezog sich auf Italien, das mit dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner ein großes Zugpferd hat - der in der Heimat einen Schub für den Sport ausgelöst hat, der trotz seiner Doping-Sperre in diesem Jahr ungebremst scheint.
„Davon können wir uns schon etwas abschauen“
“Ich glaube, in Italien ist die Sportbegeistung gerade bei allen sehr, sehr hoch”, stellte Zverev fest. “Ob das im Fußball ist, ob es im Tennis ist. Und ich glaube, da wird auch viel gemacht, dass der Sport unterstützt wird”, führte der gebürtige Hamburger seine Gedanken weiter aus.
Ob das allein schon Schulsystem liege, wisse Zverev nicht. „Aber ich kann mir vorstellen“, so der 28-Jährige, „dass es dort gefördert wird. Ich glaube, davon können wir uns schon etwas abschauen.“
Am Donnerstag gewann Zverev sein Zweitrundenmatch gegen den Niederländer Jesper de Jong souverän. Nächster Gegner der deutschen Nummer eins ist ein Italiener: der 23-jährige Flavio Cobolli.