Alexander Zverev hat beim Laver Cup für das Team Europa eine krachende Niederlage kassiert. Der Weltranglistendritte unterlag beim Showevent der Tennisstars dem Australier Alex de Minaur 1:6, 4:6.
Laver Cup: Frust pur! Abreibung für Zverev und Alcaraz
Zverev tobt: „Veräppelst du mich?“
Vor allem im ersten Satz stand Zverev völlig neben sich und schmiss frustriert seinen Schläger. Zudem legte sich der Hamburger mit dem Schiedsrichter an, nachdem dieser im zweiten Satz einen Aufschlag von ihm nicht wiederholen ließ, da dieser seiner Meinung nach das Netz berührt hatte. De Minaur hatte sich mit dem Return Breakbälle geholt.
„Willst du mich veräppeln? Das ist der größte Netzaufschlag aller Zeiten. Ist das dein Ernst? Wie kannst du das nicht sehen?“, fragte die Nummer 3 der Welt wütend und zeigte auf die an der Seitenlinie sitzenden Spieler: „Jede einzelne Person hier auf der Bank sieht das.“
Der Schiedsrichter sagte, er habe es nicht gehört und es gibt keine Maschine mehr, die einen Netzaufschlag akustisch anzeigt.
Laver Cup: Weltauswahl dominiert Tag 2
Mit seiner Niederlage läutete Zverev das Unheil für den Titelverteidiger ein.
Die von US-Tennisikone Andre Agassi betreute Weltauswahl glich zum 3:3 aus und zog anschließend in der Night Session durch weitere Siege von Francisco Cerúndolo gegen Holger Rune, Taylor Fritz gegen Carlos Alcaraz und im Doppel mit De Minaur/Alex Michelsen gegen Rune/Casper Ruud sogar auf 9:3 davon.
13 Punkte sind zum Sieg beim Einladungsturnier nötig, die Entscheidung fällt am Sonntag. Dann gibt es für jeden Sieg drei Punkte.
Zverev ist mit fünf Titeln und den meisten Punkten Rekordspieler des Tennisvergleichs zwischen Europa und dem Rest der Welt, der seit 2017 ausgetragen wird. Auch beim Sieg seines Teams im vergangenen Jahr in Berlin war der Hamburger mit von der Partie.
Zverev-Krise setzt sich nach US Open fort
Gegen de Minaur kehrte Zverev nach dem enttäuschenden Aus bei den US Open auf den Court zurück. Ende August war er in New York bereits in der dritten Runde ausgeschieden.
In der Chase Arena, in der sonst die Basketballer der Golden State Warriors spielen, wollte Zverev im Kreis der Topspieler - darunter der Weltranglistenerste Alcaraz (Spanien), der zwei Wochen nach seinem US-Open-Titel dem US-Amerikaner Fritz überraschend deutlich mit 3:6, 2:6 unterlag - Schwung für den Saisonendspurt aufnehmen.
Das gelang ihm gegen de Minaur allerdings nicht. In zehn Matches auf der Profitour hatte er den pfeilschnellen Top-10-Spieler zuvor achtmal geschlagen, doch diesmal war er über weite Strecken der Partie klar unterlegen.
Zverev muss gegen Angstgegner Fritz ran
Trotz der schwachen Leistung gegen de Minaur setzt Teamchef Yannick Noah auch am Sonntag auf Zverev und lässt diesen sogar das letzte Einzel des Tages spielen.
Ob dieses ausgetragen wird, ist allerdings noch offen. Europa muss dafür mindestens zwei der drei zuvor stattfinden Matches gewinnen. Alcaraz ist gleich zweimal angesetzt, zunächst im Doppel mit Casper Ruud, später bekommt er es im Einzel mit Francisco Cerundolo zu tun.
Weltranglistenpunkte werden beim Laver Cup, den Roger Federer ins Leben gerufen hatte und noch immer mit seiner Agentur organisiert, nicht vergeben.
Dafür ist das Event finanziell lukrativ. Neben einer Antrittsprämie, die sich nach dem Platz im ATP-Ranking richtet, können die Spieler des Siegerteams 250.000 Dollar Preisgeld gewinnen.
Der Laver Cup findet 2026 bereits zum zweiten Mal in London statt.