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FISU-Präsident: Rhein-Ruhr-Spiele möglicher Boost für Olympia

Olympia in Deutschland? Eder in Sorge

Die Olympischen Spiele sollen zurück nach Deutschland kehren. Lorenz Eder, Chefs des Hochschulsportverbands, zeigt sich gleichermaßen skeptisch wie optimistisch.
FISU-Präsident Leonz Eder
FISU-Präsident Leonz Eder
© FISU-Präsident Leonz Eder/SID/IMAGO/Ken Asakura
Die Olympischen Spiele sollen zurück nach Deutschland kehren. Lorenz Eder, Chefs des Hochschulsportverbands, zeigt sich gleichermaßen skeptisch wie optimistisch.

Leonz Eder, Präsident des internationalen Hochschulsportverbandes FISU, sieht in den World University Games an Rhein und Ruhr sowie in Berlin eine große Bewährungschance für Deutschland im Werben um Olympia.

„Durch die Spiele in dieser Region könnt ihr zeigen, dass ihr es könnt - auch unter erschwerten Bedingungen“, sagte der Schweizer im Interview mit der Funke Mediengruppe.

Eder führte aus: „Es werden IOC-Mitglieder und einige andere Sportfunktionäre vor Ort sein, die bekommen einen Eindruck. Das muss ausgenutzt werden, gezeigt werden, wie facettenreich Deutschland ist.“

Deutschland plant Bewerbung: Drei mögliche Standorte

Deutschland will sich beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) um die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 bewerben. Nordrhein-Westfalen und Berlin, dazu auch München und Hamburg haben Ende Mai beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) entsprechende Konzepte eingereicht.

In der zweiten Jahreshälfte 2026 will der Sport-Dachverband festlegen, mit welcher Kampagne sich Deutschland beim IOC bewirbt.

Eder sieht Probleme: „Nicht mehr den Ruf von vor einigen Jahren“

Aus Sicht von Eder ist Deutschland weiter ein kompetenter und vertrauenswürdiger Gastgeber für Sport-Großereignisse - allerdings genieße die Bundesrepublik international in struktureller Hinsicht nicht mehr den Ruf wie noch vor einigen Jahren.

„Was im Moment ein Problem ist: die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die Probleme mit der Bahn, Streiks, die Infrastruktur, die 30, 40 Jahre hinterher ist. Als Beobachter nimmt man das zur Kenntnis und fragt sich: Hat das einen Einfluss auf künftige Bewerbungen? Fragen sich die Leute, die entscheiden, nicht: Funktioniert denn am Ende der Bahn- oder Flugverkehr“, sagte der Schweizer.

„Umso wichtiger“ sei es deshalb, „dass man Sportereignisse gut und verlässlich organisiert – Deutschland kann das, mit allen Herausforderungen.“

Eder hofft auf Zuschlag: „Ein wichtiges Signal“

So würdigte Eder auch, dass die Bundesrepublik sich während der Corona-Pandemie um die Weltspiele der Studierenden beworben hatte. Auch beim sensiblen Thema Sicherheit - unter anderem Israel und die Ukraine haben Sportler entsendet - hat er keine Bedenken: „Für mich sind die Spiele in Deutschland in dieser schwierigen Zeit ein wichtiges Signal. Und ich bin überzeugt: Die Sicherheit wird gewährleistet sein.“