Leonz Eder, Präsident des internationalen Hochschulsportverbandes FISU, sieht in den World University Games an Rhein und Ruhr sowie in Berlin eine große Bewährungschance für Deutschland im Werben um Olympia.
FISU-Präsident: Rhein-Ruhr-Spiele möglicher Boost für Olympia
Olympia in Deutschland? Eder in Sorge
„Durch die Spiele in dieser Region könnt ihr zeigen, dass ihr es könnt - auch unter erschwerten Bedingungen“, sagte der Schweizer im Interview mit der Funke Mediengruppe.
Eder führte aus: „Es werden IOC-Mitglieder und einige andere Sportfunktionäre vor Ort sein, die bekommen einen Eindruck. Das muss ausgenutzt werden, gezeigt werden, wie facettenreich Deutschland ist.“
Deutschland plant Bewerbung: Drei mögliche Standorte
Deutschland will sich beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) um die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 bewerben. Nordrhein-Westfalen und Berlin, dazu auch München und Hamburg haben Ende Mai beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) entsprechende Konzepte eingereicht.
In der zweiten Jahreshälfte 2026 will der Sport-Dachverband festlegen, mit welcher Kampagne sich Deutschland beim IOC bewirbt.
Eder sieht Probleme: „Nicht mehr den Ruf von vor einigen Jahren“
Aus Sicht von Eder ist Deutschland weiter ein kompetenter und vertrauenswürdiger Gastgeber für Sport-Großereignisse - allerdings genieße die Bundesrepublik international in struktureller Hinsicht nicht mehr den Ruf wie noch vor einigen Jahren.
„Was im Moment ein Problem ist: die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die Probleme mit der Bahn, Streiks, die Infrastruktur, die 30, 40 Jahre hinterher ist. Als Beobachter nimmt man das zur Kenntnis und fragt sich: Hat das einen Einfluss auf künftige Bewerbungen? Fragen sich die Leute, die entscheiden, nicht: Funktioniert denn am Ende der Bahn- oder Flugverkehr“, sagte der Schweizer.
„Umso wichtiger“ sei es deshalb, „dass man Sportereignisse gut und verlässlich organisiert – Deutschland kann das, mit allen Herausforderungen.“
Eder hofft auf Zuschlag: „Ein wichtiges Signal“
So würdigte Eder auch, dass die Bundesrepublik sich während der Corona-Pandemie um die Weltspiele der Studierenden beworben hatte. Auch beim sensiblen Thema Sicherheit - unter anderem Israel und die Ukraine haben Sportler entsendet - hat er keine Bedenken: „Für mich sind die Spiele in Deutschland in dieser schwierigen Zeit ein wichtiges Signal. Und ich bin überzeugt: Die Sicherheit wird gewährleistet sein.“