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"Ein solcher Trainer kommt nur einmal in 40 Jahren" - Gisdol in der Türkei als Held gefeiert

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"Ein solcher Trainer kommt nur einmal in 40 Jahren" - Gisdol in der Türkei als Held gefeiert

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Gisdol in der Türkei gefeiert

Markus Gisdol wird in der türkischen Süper Lig als Held gefeiert. Nach seiner Übernahme als Trainer von Samsunspor läutete der Ex-Bundesliga-Trainer eine unglaubliche Wende ein.
Markus Gisdol wird in der Türkei als Held gefeiert
Markus Gisdol wird in der Türkei als Held gefeiert
© IMAGO/ITAR-TASS
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

In Deutschland als Feuerwehrmann verschrien, in der Türkei als Held gefeiert. Das ist die Geschichte der laufenden Saison von Markus Gisdol, der im Oktober des vergangenen Jahres das Traineramt beim türkischen Aufsteiger Samsunspor angetreten war.

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Mit nur einem Punkt aus den ersten sieben Spielen in der Süper Lig hatte Gisdol die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz übernommen und eine Wende eingeleitet, mit der wohl niemand ernsthaft rechnen konnte.

20 Pflichtspiele, zehn Siege, vier Unentschieden, ein Schnitt von 1,7 Punkten pro Partie und lediglich sechs Niederlagen erzielte das Team aus Samsun nach der Übernahme von Gisdol. In der Tabelle bedeutet dies nach 25 Spieltagen den Sprung auf Rang 13, fort von den Abstiegsplätzen.

„Darauf haben wir jahrelang gewartet“

Beim jüngsten Sieg gegen Antalyaspor feierten Gisdol und seine Mannschaft sogar den siebten Sieg im elften Heimspiel. Die Folge: Sprechchöre der Fans, die den Namen des längst als Helden gefeierten Deutschen skandierten.

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„Die Emotionalität ist grenzenlos. Es ist unglaublich, wie schnell die Zuschauer aus dem Häuschen sind, wie fantastisch sie uns unterstützen“, erklärte Gisdol in einem Interview aus dem Januar dem kicker und gab an, davon geträumt zu haben, die Stimmung in der türkischen Liga unbedingt einmal selbst erleben zu können.

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Auch in den sozialen Medien wird Gisdol von den Anhängern des Klubs gefeiert. „Ein solcher Trainer kommt nur einmal in 40 Jahren. Stellt euch vor, er hätte die Männer bekommen, die er wollte“, schwärmte ein User unter einem Instagram-Beitrag von Samsunspor. „Meine Augen sind voller Tränen, darauf haben wir jahrelang gewartet“, schrieb ein weiterer Nutzer.

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Die turbulente Karriere von Markus Gisdol

In Deutschland hatte Gisdol ein deutlich anderes Ansehen. Bei seinen Stationen als Cheftrainer der TSG Hoffenheim, dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln absolvierte der Schwabe 184 Bundesliga-Partien, kam jedoch nicht über einen Punkteschnitt von 1,14 hinaus und war ein Teil der HSV-Mannschaft, die 2017/18 erstmals aus der Bundesliga abstieg.

Auch Köln konnte sich am Ende der letzten Spielzeit unter dem gebürtigen Geislinger erst in der Relegation vor dem Abstieg retten, zu diesem Zeitpunkt bereits ohne Gisdol.

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Die vorherige Station bei Lokomotive Moskau nahm ebenso ein unschönes Ende, allerdings aus anderen Gründen. Gisdol legte sein Amt aus freien Stücken nieder, nachdem der Ukraine-Krieg ausgebrochen war.

„Fußballtrainer ist für mich der schönste Job der Welt. Ich kann meiner Berufung aber nicht in einem Land nachgehen, dessen Staatsführer einen Angriffskrieg mitten in Europa verantwortet. Das geht mit meinen Werten nicht überein, deshalb bin ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Trainer von Lokomotive Moskau zurückgetreten“, erklärte sich Gisdol damals laut Bild.

Ein Legendenstatus wie Christoph Daum?

In der Türkei scheint der Trainer nun endlich sein Glück gefunden zu haben. Schon zu Beginn seiner Zeit beim 1. FC Köln in der Saison 2019/20 gelang Gisdol nach anfänglichen Startschwierigkeiten eine Serie mit acht Siegen in zehn Bundesliga-Spielen, die letztendlich allerdings nicht zu langfristigem Erfolg führen sollte.

Bei Samsunspor darf sich der Hauptübungsleiter inzwischen berechtigte Hoffnungen machen, dass der aktuelle Erfolg eine längere Zeit anhält. Dann könnte ein Legendenstatus für Gisdol winken, den zuletzt Christoph Daum während seiner Zeit bei Besiktas Istanbul erlangen konnte.

Eine Rückkehr in die Bundesliga scheint dennoch nicht ausgeschlossen zu sein. „Ich kann mir das sicher vorstellen, den Großteil meiner Trainerlaufbahn habe ich dort verbracht. Aber momentan ist das kein Thema. Mein voller Fokus gilt immer der Aufgabe, der ich mich verschrieben habe. Und das ist aktuell Samsunspor“, versicherte Gisdol im Interview aus dem Januar.