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Deutschland-Debüt zum Vergessen: "Er wurde hängen gelassen" - Kimmich-Problem bleibt

Das Kimmich-Problem bleibt

Sein Länderspiel-Debüt hatte sich Nnamdi Collins sicherlich anders vorgestellt. Der Nachfolger von Joshua Kimmich wird zum Leidtragenden einer besorgniserregenden Mannschaftsleistung.
Nnmadi Collins feierte sein Debüt für die Nationalmannschaft beim Spiel gegen die Slowakei, wurde aber bereits zur Halbzeit ausgewechselt.. Nach seiner unglücklichen Premiere nahmen Bundestrainer und Kapitän ihn in Schutz.
Sein Länderspiel-Debüt hatte sich Nnamdi Collins sicherlich anders vorgestellt. Der Nachfolger von Joshua Kimmich wird zum Leidtragenden einer besorgniserregenden Mannschaftsleistung.

Die deutsche Nationalmannschaft enttäuschte bei der 0:2-Pleite gegen die Slowakei im Kollektiv, zeigte eine erschreckend schwache Darbietung - mittendrin: Debütant Nnamdi Collins.

Erstmals in den Kader berufen, durfte er direkt von Anfang an ran und bekleidete obendrein als Nachfolger von Joshua Kimmich den heiklen Posten als Rechtsverteidiger - die Problemposition im DFB-Team, wie sich später erneut herausstellen sollte.

Collins wirkt überfordert - Rüdiger spendet Trost

ARD-Experte Bastian Schweinsteiger sprach im Vorfeld noch von einer Riesenmöglichkeit und stellte die These auf: „Für ihn ist das mit Sicherheit das größte Spiel seiner Karriere.“

Was der Beginn einer Erfolgsgeschichte hätte werden können, entwickelte sich zu einem Albtraum. Sichtlich nervös und phasenweise überfordert wartete Collins wie festgetackert an der Mittellinie auf die Bälle - meistens vergeblich.

Der stark aufspielende Slowake Leo Sauer düpierte Collins ein ums andere Mal, etwa in der 41. Minute, als er den Ball nahe der Seitenauslinie trickreich an ihm vorbeilupfte und der sonst so pfeilschnelle Collins nur noch verdutzt hinterherschauen konnte.

Sauer stellte den Verteidiger von Eintracht Frankfurt immer wieder vor große Probleme. Antonio Rüdiger spendete dem Debütanten nach einer weiteren unglücklichen Aktion seinen Trost.

In der SPORT1-Einzelkritik erhielt Collins die Note 5. Der 21-Jährige kann und wird mit seiner Leistung nicht zufrieden gewesen sein. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass Collins nicht der einzige war, der am Donnerstagabend in Bratislava abfiel.

Nagelsmann: „Einer der Leidtragenden“

„Generell war es so, dass Nnamdi in der ersten Halbzeit einer der Leidtragenden war, von der gesamten Mannschaft, die ihre Leistung leider nicht gebracht hat“, erklärte Julian Nagelsmann nach Abpfiff.

Letztlich blieb Collins zur Halbzeit aber eben als einziger Spieler in der Kabine. Womöglich hätte Nagelsmann dem Youngster noch ein paar Minuten gönnen können. Die Chance auf Wiedergutmachung bekam er so nicht mehr, das Urteil zu seinem DFB-Start war damit gefällt.

Immerhin hatte die Nominierung des Frankfurters durchaus für einen Vertrauensvorschuss gesprochen. Collins ist der einzige nominierte Rechtsverteidiger. Nach 45 Minuten wurde der Plan wieder beiseitegelegt.

„Der wird sehr enttäuscht sein“ befand Schweinsteiger: „Aber das lag heute nicht an Collins. Er hat gegen Leo Sauer einen schweren Stand gehabt, der ein super Spiel gemacht hat. Aber er wurde auch ein bisschen hängen gelassen“, nahm der 121-malige Nationalspieler den Youngster in Schutz.

Nagelsmann brachte David Raum für Collins in die Partie. Maximilian Mittelstädt wich auf die Rechtsverteidigerposition aus und Raum bespielte die linke Seite - wirklich besser wurde es dadurch jedoch nicht.

Wäre Kimmich die bessere Wahl gewesen?

Es stellt sich also die Frage, ob Kimmich - der wie bereits im Vorfeld angekündigt als Sechser auflief - etwa die bessere Wahl auf der rechten Seite gewesen wäre? „Das ist immer eine Option, das habe ich die ganze Zeit gesagt“, merkte Nagelsmann an.

Das Fazit des Bundestrainers fiel auf der Pressekonferenz wie folgt aus: „Wir müssen Spieler testen - Nnamdi hatte keinen super Tag, aber ich werde nicht einen Debütanten verantwortlich machen.“