Die deutsche Nationalmannschaft hat ohne ihren verletzten Abwehrboss Antonio Rüdiger das Halbfinale der Nations League gegen Portugal (1:2) verloren.
Boateng stichelt wegen Rüdiger
Boateng stichelt wegen Rüdiger
Gegen Cristiano Ronaldo und Co. offenbarte vor allem die deutsche Defensive große Probleme - was Ex-Weltmeister Jérôme Boateng dazu anregte, sich in den sozialen Medien zu Wort zu melden. Der Innenverteidiger wies auf das Fehlen von Real-Star Rüdiger hin - und stichelte gegen dessen Kritiker.
„Ohne Rüdiger, besser oder?“, schrieb Boateng in seiner Instagram-Story voller Ironie, markierte den Account von Rüdiger und ergänzte seine Worte mit einem Clown-Emoji und einem Smiley mit Zeigefinger vor dem Mund.
Boateng teilt gegen Rüdiger-Kritiker aus
Was Boateng mit seiner Reaktion meint? Die Worte des Ex-Bayern-Stars sind als Wink an die Kritiker von Antonio Rüdiger zu werten, die nach einem Eklat im spanischen Pokalfinale das Aus des gebürtigen Berliners in der deutschen Nationalmannschaft gefordert hatten.
Rüdiger hatte kurz vor Abpfiff einen Gegenstand auf das Spielfeld geworfen, den Unparteiischen verbal lautstark attackiert und die Rote Karte gesehen. Daraufhin war eine Diskussion entbrannt, ob der Verteidiger nach seinem Ausraster für die DFB-Elf noch tragbar sei.
Auch im Exklusiv-Interview mit SPORT1 hatte Boateng seinen ehemaligen Mitspieler in Schutz genommen und von einem DFB-Ausschluss abgesehen. „Da muss man die Kirche im Dorf lassen. Wir spielen Fußball, da kommen Emotionen hoch. Er weiß, dass das nicht richtig war“, sagte der 36-Jährige.
Im Fußballgeschäft sei es normal, dass auf dem Platz der Ton auch mal rauer sei. Es gebe „andere Spieler mit Weltklasseformat, die auch schlimme Worte benutzen“.
DFB-Aus? „Darüber kann ich nur lachen“
Deshalb könne er die Kritik von ehemaligen Spielern und Funktionären absolut nicht verstehen. Diese würden ganz genau wissen „was auf dem Spielfeld teilweise los ist und welche Aussagen da getätigt werden“.
Forderungen, dass Rüdiger nicht mehr für Deutschland auflaufen sollte, findet Boateng lächerlich. „Darüber kann ich nur lachen. Wenn jeder, der etwas Falsches sagt, aus der Nationalmannschaft fliegt, haben wir bald keine Nationalspieler mehr“, sagte der Weltmeister von 2014.
Ein Rauswurf wäre für Boateng auch wegen Rüdigers sportlicher Qualität ein großer Fehler: „Er ist bei Real Madrid und in der Nationalmannschaft der absolute Chef – ohne ihn haben es beide Teams schwer."
Rüdiger stand wegen einer Knie-OP dem DFB-Team beim Final Four der Nations League nicht zur Verfügung.