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BVB: Diese Zahlen enthüllen Erstaunliches

Guirassy-Zahlen enthüllen Erstaunliches

Auch ohne Serhou Guirassy lässt Borussia Dortmund in der Bundesliga nichts anbrennen. Trainer Niko Kovac schwört auf die Lebensversicherung des BVB. Doch ist die vielleicht gar nicht so unverzichtbar? Die Daten zeigen Erstaunliches.
Nach dem Elferpfiff für Borussia Dortmund beim Spiel in Turin kommt es zu Diskussionen zwischen Serhou Guirassy und Ramy Bensebaini. Trainer Niko Kovac klärt die Situation auf.
Auch ohne Serhou Guirassy lässt Borussia Dortmund in der Bundesliga nichts anbrennen. Trainer Niko Kovac schwört auf die Lebensversicherung des BVB. Doch ist die vielleicht gar nicht so unverzichtbar? Die Daten zeigen Erstaunliches.

Wenn Niko Kovac über seinen Top-Torjäger spricht, fällt nahezu immer das Wort „Lebensversicherung“. Beim Blick auf die Zahlen ist das zweifelsohne gerechtfertigt.

Nicht nur in dieser Saison geht Serhou Guirassy voran (fünf Tore, eine Vorlage), sondern auch schon in der vergangenen Spielzeit war der 29-Jährige der wichtigste Faktor in der Offensive (38 Tore, sieben Vorlagen).

Doch auch ohne den eigentlich Unverzichtbaren klappte es zuletzt gut. Vielleicht sogar so gut, dass bei Kovac ein Umdenken stattfindet?

Guirassy-Ersatz überzeugt in Mainz

Beim souveränen 2:0-Sieg in Mainz machte Guirassy beim Aufwärmen deutlich, dass er nicht spielen kann. Kovac musste umdisponieren.

“Dass Serhou passen musste, hat mir persönlich nicht gepasst. Aber wir mussten es passend machen“, schmunzelte der Coach vor dem Champions-League-Duell gegen Athletic Bilbao auf SPORT1-Nachfrage.

Maximilian Beier rückte daraufhin in die Spitze, der zuletzt an der Hand operierte Julian Brandt in die erste Elf.

„Alleine die Tatsache, dass er sofort da ist, über 90 Minuten vollstes Tempo gehen kann, zwei schöne Tore auflegt und selbst noch eine Chance hat, zeigt, dass die Mannschaft intakt ist“, lobte Kovac seine Nummer zehn, die direkt zum Matchwinner avancierte.

BVB ohne Lebensversicherung Guirassy überraschend gut

Beide Tore bereite Brandt vor und machte deutlich, was Kovac seit Wochen und Monaten in ihm sieht. Der BVB trat erfrischend anders und unberechenbarer auf. Das Spiel der Dortmunder hatte deutlich mehr Tiefe, mehr Bälle landeten hinter der gegnerischen Kette. Kurzum: Ohne die schwarz-gelbe Lebensversicherung Guirassy funktionierte es überraschend gut.

So gut, dass Kovac in Zukunft öfter auf diese Formation zurückgreift? „Wir müssen, gerade im Hinblick auf die nächsten sieben Spiele, sehr viel mehr rotieren müssen als wir es bisher getan haben“, so Kovac auf SPORT1-Nachfrage und erwähnte dabei auch Neuzugang Fábio Silva (aktuell angeschlagen): „Wir haben mit Fábio auch einen Spieler, den wir geholt haben, um auch ihm die Minuten zu geben und auch Serhou zu entlasten. Aber das muss alles passen.“

Guirassy sorgt für Wirbel

Zuletzt sorgte Guirassy für Wirbel. Zum einen aufgrund der Elfmeter-Diskussion mit seinem Teamkollegen Ramy Bensebaini. Einige Fans warfen ihm daraufhin vor, kein Teamplayer zu sein.

Und zum anderen aufgrund der anhaltenden Spekulationen um seine Zukunft. Der FC Barcelona soll an dem Torjäger interessiert sein. Konkreten Kontakt gibt es nach SPORT1-Infos allerdings noch nicht.

Eine Ausstiegsklausel in Höhe von 65-70 Millionen Euro, die angeblich einer der Top-12-Klubs ziehen könne, wollte Sportdirektor Sebastian Kehl am Wochenende im ZDF nicht weiter kommentieren, machte die Tür für einen Abgang aber zumindest nicht komplett zu.

“Ich würde heute Abend keinen Preis festlegen wollen, aber bei solchen Summen muss man natürlich überlegen”, sagte er auf die Frage nach einem Angebot aufwärts der 100 Millionen. Jedoch sei es ihm lieber, “dass ich so einen Spieler so lange wie es geht behalte, weil er uns allen mit großer Wahrscheinlichkeit Erfolg gibt.”

Wie schmerzhaft wäre denn ein Verlust des Stürmers für den BVB?

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Beeindruckende Quote: Nur Kane ist besser

Blickt man auf die nackten Zahlen, ist Guirassy unverzichtbar. Seit seinem Wechsel im Sommer 2024 sammelte Guirassy mit 43 Treffern und sieben Assists die mit Abstand meisten Scorerpunkte seines Teams.

Der zweitbeste Dortmunder, was die Torbeteiligungen in diesem Zeitraum angeht, ist Karim Adeyemi mit nur knapp halb so vielen Scorerpunkten (26).

Der zweitbeste BVB-Torschütze in diesem Zeitraum, ebenfalls Adeyemi, kommt nur auf knapp ein Drittel der Tore von Guirassy (15), und auf Rang Drei liegt mit Jamie Gittens (13) ein Spieler, der gar nicht mehr bei Schwarz-Gelb unter Vertrag steht.

Unter allen Bundesligaspielern erzielte nur Harry Kane (56) mehr Treffer als der Guineer (34).

Daten ohne Guirassy zeigen Erstaunliches

111 Pflichtspielminuten benötigt Guirassy im Schnitt für einen eigenen Treffer und 96 für eine Torbeteiligung - eine eindeutige Sprache.

Doch die Daten zeigen auch Erstaunliches: Von den sechs Pflichtspielen, in denen Guirassy überhaupt nicht zum Einsatz kam, haben die Dortmunder kein einziges verloren (fünf Siege, ein Remis).

Mehr noch: Ohne den Top-Stürmer erzielt der BVB sogar mehr Tore - 2,5 pro Spiel statt 2,1. Sowohl die Siegquote (83 % statt 52 %) und die Punkte pro Spiel (2,7 statt 1,7) sind ohne Guirassy deutlich höher. Allerdings verfälscht hier die Stichprobe von nur 6 Partien das Ergebnis doch deutlich.

Klar ist: Guirassy bleibt weiterhin unverzichtbar für Schwarz-Gelb - doch auch ohne seine Lebensversicherung kommt der BVB aktuell gut klar. „Deshalb freue ich mich über die Breite und Qualität des Kaders und da zählt jeder einzelne mit dazu“, so Kovac.

Gut möglich, dass der BVB-Trainer seinem Stürmer in den nächsten Wochen auch mal eine Pause gönnt – selbst wenn er fit ist. Am Mittwochabend gegen Bilbao (ab 21 Uhr im LIVETICKER) aber wohl kaum. Denn die Champions League ist seit letztem Jahr der Lieblings-Wettbewerb von Guirassy (gemeinsam mit Raphinha Torschützenkönig mit 13 Treffern). Auf einen Ausbau seiner Quote werden die Dortmunder nicht verzichten wollen.