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Hoeneß: "Dann bin ich am nächsten Tag weg"

Hoeneß: „Dann bin ich weg“

Uli Hoeneß könnte den FC Bayern sofort verlassen, behauptet er. Und erklärt dann, warum er weiterhin sein „Maul aufreißen will“.
Uli Hoeneß ist in der Jubiläumssendung zum 30. Geburtstag der Sendung mal wieder zu Gast im Doppelpass. Dabei tut der Ehrenpräsident des FC Bayern wie gewohnt ungefiltert seine Meinung kund, teilt kräftig aus und verrät interessante Details rund um seinen Herzensklub.
Uli Hoeneß könnte den FC Bayern sofort verlassen, behauptet er. Und erklärt dann, warum er weiterhin sein „Maul aufreißen will“.

Uli Hoeneß sieht die Zeit für einen Abschied vom FC Bayern noch nicht gekommen - auch wenn er ihn sich generell gut vorstellen kann.

„Ich bin in den Aufsichtsrat gewählt, und so lange die mich haben wollen, mache ich das“, sagte Hoeneß im Doppelpass auf SPORT1: „Wenn irgendjemand in diesem Verein mal kommt und sagt: ‚Du, jetzt reicht’s langsam‘, bin ich am nächsten Tag weg."

Die Art von Gegenwind aus den eigenen Reihen, wie Hoeneß sie skizziert, dürfte in München so gut wie ausgeschlossen sein. Aufhorchen ließ der Patron allerdings auch, indem er noch eine weitere Voraussetzung für einen sofortigen Abgang nannte.

Hoeneß: „Werde immer mein Maul aufreißen“

„Es muss alles so bleiben, wie es ist. Das tut dem FC Bayern gut. In dem Moment, wo wir die richtigen Leute am richtigen Posten haben, werden wir uns zurückziehen, der Karl-Heinz (Rummenigge, Anm.) und ich.“

Diese Worte legen zumindest nahe, dass Hoeneß mit der personellen Besetzung in der Bayern-Führung noch nicht vollends zufrieden ist. Angesprochen auf Sportvorstand Max Eberl hatte er im Doppelpass auch durchaus kritische Töne angeschlagen.

„Am liebsten würde ich auf meinem schönen Anwesen auf den Tegernsee schauen und am Samstag nach München ins Stadion fahren und wir gewinnen 5:0″, führte Hoeneß weiter aus: „Aber wenn gewisse Dinge nicht gut laufen, werde ich immer mein Maul aufreißen.“

Es gebe aber durchaus auch Tage, an denen er keine Sekunde an den FC Bayern denke.

„Das ist Bullshit. Das ist Populismus“

„Der FC Bayern kann nach wie vor sehr froh darüber sein, dass auch ein Kalle Rummenigge und ein Hoeneß im Hintergrund mitentscheiden”, befand derweil SPORT1-Experte Stefan Effenberg: „Aber wenn sie mal was sagen, dann kommen große Wellen durch Fußball-Deutschland.“

Effenberg weiß als ehemaliger Akteur des FCB, wovon er spricht: „Als ich noch Spieler war und der Uli ein Interview gegeben hat, dann habe ich es weggeschmunzelt, dann habe ich es weggelächelt.“

Effenberg ging dabei auch auf eine Aussage des einstigen Bayern-Profis Markus Babbel ein, der Hoeneß als das größte Problem des Klubs bezeichnet hatte: „Das musst du ja wegschmunzeln, weil es ja weit weg von der Realität ist. Das ist ja Bullshit. Das ist übrigens Populismus.“

Es sei doch klar, dass man „den Uli und den Kalle vom FC Bayern nicht einfach wegkriegt. Und ich glaube, dass der Verein froh sein kann, dass sie so lange wie möglich noch da sind.“