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Basketball-EM: "Als Weltmeister hätte man schon bessere Zeiten bekommen können"

Frühe Spiele: DBB-Team irritiert

Nach dem erfolgreichen Auftaktspiel trifft Deutschland bei der Basketball-EM im zweiten Spiel auf Schweden. Die frühe Tip-off-Zeit wundert die deutschen Stars und sorgt für Umstellungen in der Vorbereitung.
DBB-Kapitän Dennis Schröder ruft den EM-Titel nach dem letzten Vorbereitungsspiel gegen Spanien als klares Ziel aus.
Nach dem erfolgreichen Auftaktspiel trifft Deutschland bei der Basketball-EM im zweiten Spiel auf Schweden. Die frühe Tip-off-Zeit wundert die deutschen Stars und sorgt für Umstellungen in der Vorbereitung.

Die Spiele des amtierenden Weltmeisters sind immer ein Highlight des Turniers und finden somit immer zur Primetime statt. Eine Rechnung, die auf den ersten Blick logisch erscheint - doch bei der laufenden Basketball-EM nicht für Deutschland gilt.

Obwohl das deutsche Team als amtierender Weltmeister zu den attraktivsten Teams des Turniers zählt, spielt Deutschland in der Gruppe B im finnischen Tampere nur ein einziges Mal um 20:30 Uhr Ortszeit (19:30 Uhr in Deutschland). Zwei der fünf Spiele starten sogar schon um 13:30 Uhr (12:30 Uhr).

Ein Umstand, der für durchaus große Verwunderung im deutschen Lager sorgt, wie Kapitän Dennis Schröder vor dem Turnierstart erklärte: „Ich mag frühe Spiele nicht. Aber am Ende des Tages müssen wir alles tun, um ready zu sein um 13:30 Uhr. Aber als Weltmeister hätte man schon bessere Zeiten bekommen können.“

Am Tag vor dem ersten frühen Spiel gegen Schweden, stimmte Andreas Obst seinem Kapitän auf SPORT1-Nachfrage zu: „Ich habe es vorher gar nicht so genau betrachtet, aber da stimme ich ihm auf jeden Fall zu. Es ist sehr schade, dass wir da jetzt nicht diese Primetime-Zeiten haben oder bessere Zeiten bekommen.“

Deutschland-Trainer deutlich: „Das ist nicht gerade unsere Lieblingszeit“

Die frühen Tip-off gibt es in Europameisterschaften natürlich öfter, es verwundert aber doch, dass das absolute Top-Team der Gruppe B gleich zweimal so früh ran muss. Im normalen Ligabetrieb spielen die deutschen Stars fast immer am Nachmittag oder Abend.

Für die beiden kommenden Spiele wird sich nun der gesamte Ablauf etwas verschieben müssen, wie Interimstrainer Alan Ibrahimagic am Donnerstag erklärte: „Morgen ist das Spiel noch früher. Das ist nicht gerade unsere Lieblingszeit. Da müssen wir uns noch früher darauf vorbereiten. Dann hoffe ich, dass wir da auch von Anfang an ready sind.“

„Die Spieler haben ihre Routinen, einige fangen damit schon deutlich vor dem Spiel an. Das heißt, dass einige schon um 11 Uhr in der Halle sind“, sagte Ibrahimagic weiter.

Obst erklärt: So stelle ich meine Routine um

„Morgen werde ich relativ früh aufstehen. Statt um neun vielleicht schon um halb acht oder acht, auch damit man den Körper richtig hochfahren kann. Dann werde ich ein paar Aktivierungsübungen machen, um den Körper in Schwung zu bekommen“, erklärte Andi Obst SPORT1 seinen veränderten Start in den Tag.

Der Scharfschütze machte anschließend deutlich, wie wichtig es sei, den Körper bis zum Tip-off um 13:30 Uhr in Gang zu bekommen und gut in den Tag zu starten: „Jeder braucht was anderes, aber auf keinen Fall aufstehen, frühstücken und dann direkt in die Halle, weil dann wird alles ein bisschen schwerfällig laufen auf dem Feld.“

Obst ist sich aber sicher, dass sein Team trotz der Umstellungen für das Spiel bereit sein werde: „Wenn man es noch nicht gemacht hat, ist es, glaube ich, schon eine Umstellung. Aber wir haben ja alle schonmal so früh gespielt, deswegen wissen wir, was der Körper braucht. Unsere Trainings sind ja auch oft in diesen Zeiten. Es ist also trotzdem möglich sich da sehr gut vorzubereiten.“

Noch deutlich entspannter sieht es Oscar da Silva, der im Gespräch mit SPORT1 zur frühen Anwurf-Zeit lachend sagte: „Es ist mir wurscht, um ehrlich zu sein. Es ist ein Turnier, wo jeder mal um diese Uhrzeit spielt, von dem her kratzt das jetzt nicht an meinem Ego.“

„13:30 Uhr ist jetzt unsere Primetime“

Sein Kapitän Schröder nutzt die frühe Zeit sogar als extra Motivation, wie er vor dem Turnierstart erklärte: „Das ist aber auch nochmal ein Ansporn, um zu zeigen, was wir als deutsche Nationalmannschaft machen können.“

Insgesamt gehen sie im deutschen Team also leicht irritiert, aber dennoch gelassen mit der ungewöhnlichen Startzeit um und wollen verstärkt auf sich selbst schauen. Spätestens in der K.o.-Phase wird Deutschland dann ganz sicher auch wieder in der Primetime spielen.

Und solange wollen sie zu der Zeit stark aufspielen, zu der sie auf dem Parkett stehen müssen. „13:30 Uhr ist dann jetzt unsere Primetime und da müssen wir einfach da sein“, sagte Obst.