Vom Lausitzring berichtet Martin Jahns
Schumacher für 1. Rennen gesperrt
Klettwitz - Mick Schumacher versuchte es am ersten Tag der ADAC Formel 4 am Lausitzring mit Leichtigkeit. Das ging schon beim Essen los: Vor allem Sommergemüse packte sich der 16-Jährige im Fahrerlager bei brütender Mittagshitze auf den Teller, ehe er sich flachsend zu seinem Teamkollegen Harri Newey an den Tisch setzte.
Gar keine Nachwirkungen seines Knochenbruches in der Hand? "Überhaupt nicht", beruhigte Teamchef Frits van Amersfoort bei SPORT1. Ebenso wenig wie von den zuletzt eher enttäuschend verlaufenden Rennwochenenden.
Denn nach dem punktlosen Auftritt in Spa, dem Wohnzimmer seines Vaters, setzte Schumacher gleich am frühen Morgen ein Ausrufezeichen: Rang vier im 1. Training, die Spitze war nur einen Wimpernschlag schneller.
Verhängnisvolle Rote Flagge
Auch vor dem 2. Training strotzte Schumacher vor Tatendrang, ließ seinen schwarzen Boliden mit Abstand am lautesten aufheulen, als es auf die Strecke ging. Doch dann kostete ihn eine Rote Flagge den Fahrrhythmus. Am Ende reichte es immerhin noch zu Rang 14.
Aber all das zählte für das Qualifying nichts. "Zwei völlig verschiedene Dinge" nannte van Amersfoort Training und Qualifikation.
Er sollte Recht behalten: Denn aus einem vielversprechenden Auftakt wurde beim Qualifying ein Tag zum Vergessen. Erst wurde Schumachers beste Rundenzeit wegen eines Unfalls von Michael Waldherr und der folgenden Roten Flagge annulliert. So reichte es am Ende nur zu Startplatz 19 im ersten Rennen.
Dann die Hiobsbotschaft: Schumachers Top-Zeit unter geschwenkten Flaggen wurde ihm zum Verhängnis. Die Stewards kannten keine Gnade, riefen ihn zum Rapport und entzogen dem Youngster letztlich die Starterlaubnis für das erste Rennen am Samstag.
Auch dem Gesamtführenden Joel Eriksson ereilte das gleiche Schicksal. Der Schwede wurde ebenfalls wegen Mißachtung der Roten Flagge für das erste Rennen gesperrt.
Teamchef macht Schumacher Mut
"Platz eins, zwei, drei. In welcher Reihenfolge ist mir egal", gab Teamchef van Amersfoort optimistisch das Ziel für das Wochenende aus. Zumindest für die Rennen eins und drei – Schumacher wird dort am Ende des Feldes starten - ist das damit wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Und auch ins zweite Rennen am Samstagnachmittag geht sein Pilot von Startplatz 19 aus mit wenigen Erfolgsaussichten.
Den Optimismus hat Frits van Amersfoort dennoch nicht verloren. Für die zwei verbliebenen Rennen seines Schützlings forderte er vor allem eines: "Er soll einfach volle Kanone gehen."