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UFC reagiert auf McGregor-Rücktritt

Conor McGregor verkündet aus heiterem Himmel seinen Rücktritt, UFC-Boss Dana White reagiert auf ebenso überraschende Weise. Was wird wirklich gespielt?
Conor McGregor ist einer der populärsten Sportler weltweit. Seine steile Karriere vom Sozialhilfe-Empfänger zum Superstar im Überblick!
Martin Hoffmann, Nadine Münch
Conor McGregor verkündet aus heiterem Himmel seinen Rücktritt, UFC-Boss Dana White reagiert auf ebenso überraschende Weise. Was wird wirklich gespielt?

Es ist die Hammer-Nachricht des Tages - und sie kommt aus heiterem Himmel.

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UFC-Megastar Conor McGregor hat mit einer Twitter-Nachricht am Dienstagmorgen völlig überraschend seine aktive Karriere im Mixed Martial Arts für beendet erkärt.

Der 30-Jährige hatte erst im September 2018 einen neuen neuen, sechs Kämpfe umfassenden Deal bei der MMA-Liga unterschrieben. Der ist nun entweder hinfällig oder es handelt sich um einen großen Bluff McGregors - für den es einen naheliegenden Anlass gäbe.

Für den Fall, dass es ein Bluff ist: Liga-Boss Dana White geht mit.

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"Hallo Leute, kurze Ankündigung"

In dem Statement schreibt der ehemalige Leicht- und Federgewichts-Champion: "Hallo Leute, kurze Ankündigung, ich habe mich dazu entschieden, vom Sport namens 'Mixed Martial Arts' zurückzutreten. Ich wünsche allen meinen alten Kollegen alles Gute in diesem Wettbewerb. Jetzt geselle ich mich zu den anderen, die ebenfalls zurückgetreten sind. Die Pina Coladas gehen auf mich, Leute!"

Die Reaktion des UFC-Bosses folgte am Dienstagmorgen US-amerikanischer Zeit - und anders als die Weltöffentlichkeit präsentierte Dana White sich betont un-überrascht.

Dana White wirkt nicht überrascht

"Er hat genug Geld um aufzuhören und sein Whiskey ist der Bringer", schrieb White in einer Textbotschaft an seinen Haussender ESPN - in Anspielung auf McGregors Dauerwerbung für dessen Spirituosen-Label: "Es macht total Sinn. An seiner Stelle würde ich auch aufhören. Er hört ja nur mit Kämpfen auf, nicht mit Arbeiten. Der Whiskey wird ihn beschäftigt halten und er hat sicher auch andere Dinge zu tun."

White beschließt seine Nachricht mit guten Wünschen an McGregor: "Es hat großen Spaß gemacht ihm zuzusehen! Er hat unglaubliche Dinge in diesem Sport geleistet. Ich bin glücklich für ihn und freue mich darauf, dass er außerhalb des Octagons genauso erfolgreich sein wird wie darin."

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Spricht so ein Geschäftsmann, dessen größte (und frisch getätigte) Investition sich von einem Moment auf den anderen verflüchtigt hat? Oder ist in diesem Austausch nichts, wie es scheint?

Meint Conor McGregor es ernst? Oder pokert er?

Man muss wissen: Erst vor wenigen Tagen hatte der irische Superstar in einer Q&A-Session verkündet, er werde nur dann wieder für die UFC antreten, wenn diese ihn zum Teilhaber mache. Da das Unternehmen nach Whites Angaben sieben Milliarden US-Dollar wert sein soll, ist das keine geringfügige Forderung - und es galt bislang als sicher, dass die UFC nicht auf sie eingehen wird.

McGregor ist einerseits das größte kommerzielle Zugpferd der UFC-Geschichte - die von ihm geheadlinete Show UFC 229 sorgte zuletzt für den Rekordwert von 2,4 Millionen Pay-Per-View-Verkäufen. Andererseits hat die UFC erst vor einer Woche das Pay-Per-View-Modell in seiner bisherigen Form abgeschafft und bietet künftig alle Großveranstaltungen in den USA nur noch über das Abo-Portal ESPN+ an (wobei die Groß-Events weiter extra kosten).

Ein einschneidender Schritt, der im Verhältnis der UFC zu McGregor die Gewichte verschiebt: Der im vergangenen Jahr abgeschlossene 1,5-Milliarden-Deal der UFC mit ESPN macht die Promotion weniger abhängig vom Erfolg einzelner Veranstaltungen - und damit weniger abhängig von McGregor.

Gut möglich, dass die Rücktrittsankündigung McGregors, der für seine Geschäftstüchtigkeit und seine Publicity-Stunts berüchtigt ist, sich vor diesem Hintergrund noch als Teil eines großen Pokerspiels um seinen finanziellen Anteil am neuen Business-Modell der UFC entpuppen wird. McGregor war bereits 2016 scheinbar zurückgetreten und war dann zurückgerudert.

Whites freundlich-kühle Reaktion könnte die passende Antwort auf einen Bluff McGregors sein. Die eigentliche Botschaft an den "Notorious One" wäre dann: Mach du nur - wir kommen auch ohne dich klar und lassen uns nicht erpressen.

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McGregor, Stunden vorher: "In Form und bereit"

Noch am Montagabend (Ortszeit) war der schillernd-charismatische Ire zu Gast bei Jimmy Fallon in der US-Talksendung "Tonight Show" gewesen, dort war keinerlei Rede von einem Rücktritt gewesen.

Im Gegenteil: Dort sprach McGregor noch davon, dass sein "nächster Kampf für Juli verhandelt" werde: "Im Moment ist es viel Politik. Kampfsport ist verrückt, aber, wie ich meinen Fans bereits gesagt habe, ich bin in Form und bereit."

Als Gegner für McGregor war "Cowboy" Donald Cerrone im Gespräch.

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Nur ein UFC-Match seit 2016

Erst vor rund zwei Wochen hatte es Aufregung um den irischen Superstar gegeben, als er das Handy eines Fans zerstört hatte, nachdem dieser versucht hatte, ihn zu fotografieren.

Im vergangenen Oktober hatte McGregor in einem von einem Prügel-Skandal überschatteten Fight gegen Khabib Nurmagomedov seine bisher schwerste Niederlage hinnehmen müssen - nachdem er zuvor schon fast zwei Jahre keinen Kampf im Octagon bestritten hatte. Im August 2017 hatte McGregor stattdessen einen lukrativen Boxkampf gegen den ähnlich tickenden Floyd Mayweather bestritten und verloren.

McGregors Jahreseinkommen 2018 wird von Forbes auf 99 Millionen Dollar geschätzt, Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sind demnach die einzigen Sportler, die mehr eingestrichen haben.

Sollte McGregor Ernst machen mit dem Rücktritt, wäre ein Rückkampf gegen Mayweather ein logischer nächster Schritt. Auch ein Karriere-Neustart in Hollywood oder bei der Wrestling-Liga WWE, von der McGregor stark inspiriert ist, wären theoretische Optionen.