Mit der Aussicht auf seine Teilnahme an der Fußball-EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) sieht Torjäger Mario Gomez den Verzicht von Bundestrainer Joachim Löw auf seine Nominierung für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien während seiner Zeit beim AC Florenz mittlerweile gelassen.
Gomez will nicht mit Messi tauschen
"Bin kein nachtragender Mensch"
"Zum einen bin ich kein nachtragender Mensch, zum anderen bin ich auch niemand, der die Schuld bei anderen sucht. Er konnte nichts dafür, dass ich in Florenz so lange verletzt war", sagte der Stürmerstar von Besiktas Istanbul im Interview mit dem Playboy-Magazin.
Nach seiner unfreiwilligen Zuschauerrolle bei Deutschlands WM-Triumph vor zwei Jahren geht Gomez mit seiner erfolgreichen Rückkehr in die Nationalmannschaft demütig um und ist für das bevorstehende EM-Turnier umso motivierter.
"Mir geht es darum, dass wir Europameister werden. Und wenn ich am Ende nur drei Minuten dazu beigetragen habe, dann bin ich happy", sagte der 30-Jährige.
Gomez muss es nicht mehr allen recht machen
Durch seine Entwicklung geht Gomez auch entspannter mit Kritik um als früher. "Ganz viele Jahre habe ich gedacht, ich muss es allen recht machen. Das ist vorbei. Fußball ist Gesellschaftssport. Jeder hat das Recht, mich auch doof zu finden", meinte der ehemalige Bundesliga-Star des VfB Stuttgart und von Bayern München.
Mit seiner Laufbahn ist Gomez auch ohne den Ruhm von Superstars wie Lionel Messi, Neymar, Cristiano Ronaldo oder Zlatan Ibrahimovic zufrieden: "Ich würde meine Karriere nie eintauschen wollen mit einem dieser Jungs. Die sind brillant, die verdienen unfassbar viel Geld und es gibt Millionen, die nichts lieber täten, als in ihre Rollen zu schlüpfen. Aber ich weiß eben auch, dass zum Beispiel Ibrahimovic in Paris nicht einen Schritt vor die Tür setzen kann. Dann bin ich lieber der Mario, der bei Besiktas spielt. Ich kann unbehelligt zum Essen gehen, in Urlaub fahren, ein eigenes Leben führen."