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Kevin Trapp über PSG, einen Wechsel, BVB, FC Liverpool und WM 2018

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Kevin Trapp über PSG, einen Wechsel, BVB, FC Liverpool und WM 2018

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Wechsel? Jetzt spricht Trapp

Nach seiner starken Vorstellung im Länderspiel gegen Frankreich spricht Kevin Trapp bei SPORT1 über einen möglichen Abschied aus Paris, den BVB und Liverpool.
Kevin Trapp braucht für das Ticket zur WM 2018 dauerhaft Spielpraxis
Kevin Trapp braucht für das Ticket zur WM 2018 dauerhaft Spielpraxis
© SPORT1-Grafik: Davina Knigge/ Getty Images
Nach seiner starken Vorstellung im Länderspiel gegen Frankreich spricht Kevin Trapp bei SPORT1 über einen möglichen Abschied aus Paris, den BVB und Liverpool.

Kevin Trapp steckt in der Torwart-Falle. 

Mit einer hervorragenden Leistung im Testspiel Deutschland gegen Frankreich (2:2) machte der Profi von Paris Saint-Germain Werbung in eigener Sache.

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Doch seine Situation im Verein ist nach wie vor schwierig. Bei PSG sitzt Trapp in der aktuellen Saison nur auf der Bank. Und für die WM-Teilnahme im nächsten Sommer braucht der 27-Jährige Spielpraxis.

Im SPORT1-Interview spricht Trapp über die verzwickte Lage, einen möglichen Vereinswechsel im Winter - und schwärmt vom FC Liverpool.

SPORT1: Herr Trapp, wie haben Sie das Spiel gegen Frankreich erlebt?

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Kevin Trapp: Es war großartig und der Abend hat richtig gut getan. Ich habe lange nicht mehr im Tor gestanden. In so einem Spiel das Vertrauen des Bundestrainers zu bekommen, nachdem ich lange nicht mehr gespielt hatte, war nicht selbstverständlich. Es war unbeschreiblich, wieder die Anspannung und die Nervosität vor dem Anpfiff zu spüren, dann auf dem Platz zu stehen und das auch noch mit der Nationalmannschaft. Sensationell.

SPORT1: Wie nervös waren Sie?

Trapp: Ich war nervös im Sinne von angespannt. Aber das bin ich immer vor einem Spiel. Das ist eine positive Anspannung und es war einfach schön, dieses Gefühl wieder zu haben. Ich habe mich tierisch auf das Spiel gefreut. Ich habe es vermisst, endlich zeigen zu können, was ich kann.

SPORT1: Hat sich Ihr Klub-Trainer Unai Emery bei Ihnen gemeldet, um zu gratulieren?

Trapp: Nein, aber das ist auch nichts Ungewöhnliches. Er wird mit mir am Donnerstag sprechen, wenn ich wieder Training habe. Er hat sich sicher gefreut, wie auch mein Torwarttrainer, der mir nach dem Länderspiel eine Glückwunsch-SMS schickte.

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SPORT1: Sie sagten, dass sich an Ihrer Situation in Paris etwas ändern muss. Was konkret?

Trapp: Nur eine Sache: Ich muss wieder regelmäßig spielen. Es ist klar, dass ich im Tor stehen muss, wenn ich 2018 mit zur WM will, und das ist auch richtig. Ich habe in der aktuellen Saison im Verein noch kein Spiel gemacht. Am Dienstag im Tor zu stehen war nicht nur für mich wichtig, sondern auch für den DFB und das Trainerteam. Ich habe allen ein gutes Gefühl gegeben und bewiesen, dass man mir vertrauen kann. Die WM ist mein großes Ziel, aber wenn ich weiter nicht im Tor stehe, dann muss ich über meine Situation nachdenken. Das heißt, dass im Winter ein Wechsel möglich wäre. Irgendwann grübelt man, wenn man im Verein immer nur auf der Bank sitzt.

SPORT1: Klingt nach einem Abschied aus Paris...

Trapp: Nein. Ich habe noch zweieinhalb Jahre Vertrag bei PSG. Ich möchte nicht unbedingt weg, ganz im Gegenteil. Mein Ziel ist es, mich durchzusetzen und mich ins Tor zurückzukämpfen. Ich fühle mich trotz der aktuellen Situation extrem wohl in der Mannschaft, im Verein und in der Stadt. Und ich bin nicht weit weg von meiner Familie. Es stimmt wirklich alles, bis auf die Tatsache, dass ich nicht regelmäßig spiele. Noch sind es anderthalb Monate, in denen wir viele Spiele haben und wo viel passieren kann. Ich habe die vergangenen fünf Monate sehr sehr hart und konzentriert gearbeitet, bin ruhig geblieben und war stets fokussiert. Das bleibt auch so.

SPORT1: Glauben Sie, dass sich die Anzeichen aufgrund des starken Auftritts gegen Frankreich doch zu Ihren Gunsten drehen könnten?

Trapp: Das ist schwer zu sagen. Die Rückmeldungen im Verein waren immer positiv und das stärkt mich. Ich gebe nicht auf an mich zu glauben. Ich trainiere jeden Tag so, als wenn ich regelmäßig im Tor stehen würde. Ich will einfach zeigen, dass ich bereit bin und nicht nachlasse. Es ist eine harte Phase in meiner Karriere. Ob sich jetzt wirklich etwas ändert, das weiß ich nicht, ich hoffe es aber natürlich. Wenn im Verein dann die Chance kommt, muss ich sie nutzen.

SPORT1: Wie ist Ihr Verhältnis zu Trainer Emery?

Trapp: Gut. Es war von Anfang an offen und ehrlich. Wir haben im Sommer gesprochen, da sagte er mir, dass es keine Nummer eins und keine Nummer zwei geben wird. Zuletzt hatten wir erneut ein intensives Gespräch, als er mir sagte, dass er mit mir sehr zufrieden ist, auch mit meiner Einstellung. Das hat mich bestärkt weiter dran zu bleiben.

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SPORT1: Glauben Sie nicht, dass Emery nach dem Spiel gegen Frankreich ins Grübeln kommt?

Trapp: Ich hoffe es. Und es ist auch mein Ziel, durch meine Leistung sportlichen Druck auf die Trainer aufzubauen. Wenn mir das weiter gelingt, wäre das gut. Ich kenne leider die Gedanken des Trainers nicht, aber er weiß aus den Gesprächen, dass ich nur ein Ziel habe, nämlich zu spielen. Ich will einer der besten Torhüter in der Welt werden.

SPORT1: Wenn es im Winter zu einem Wechsel kommen sollte, was müsste ein neuer Klub haben?

Trapp: Ich will immer Champions League spielen, das ist aber kein alleiniges Kriterium. Wichtig ist, dass der Verein eine Vision hat. Ich kann in Paris in der Königsklasse spielen und das in einem der größten Vereine der Welt. Am Ende spielen aber mehrere Faktoren eine Rolle. Noch mal: Ich will vor allem, dass es für mich in Paris funktioniert. Dafür werde ich weiter alles geben.

SPORT1: Schwierig wird es für Sie allemal, weil der deutsche Markt an Torhütern besetzt ist. Nur der FC Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig wären Adressen für Sie, oder?

Trapp: Natürlich ist Deutschland interessant, weil es meine Heimat ist. Der Torwart-Markt ist aber sehr schwierig, das stimmt. Die Bayern haben keine Probleme, da spielt der beste Torwart der Welt. Und Leipzig hat auch keinen Bedarf, denke ich.

SPORT1: Und Borussia Dortmund?

Trapp: Ich habe nie gesagt, dass der BVB keine Rolle spielen würde. Aber es gibt keinen Kontakt. Das ist ein hoch interessanter Verein, der international spielt und vor einigen Jahren im Champions League- Finale war. Es spielt aber keine Rolle, weil ich weiter daran glaube, mich in Paris durchzusetzen. Ich habe noch nicht über mögliche Klubs nachgedacht. Im Fußball kann jedoch viel passieren. Auch, wenn ich nicht der geduldigste Mensch bin, muss ich weiter cool bleiben.

SPORT1: Wäre ein anderer Klub im Ausland eine Option?

Trapp: Natürlich. Das ist immer eine tolle Erfahrung und ich bin definitiv offen für einen erneuten Wechsel im Ausland. Ich bereue keinen Tag, seitdem ich in Paris bin. Ich habe eine neue Sprache kennengelernt und bin persönlich gereift.

SPORT1: Der FC Liverpool sucht offenbar einen Torwart und hat mit Jürgen Klopp einen deutschen Trainer. Da würden die Eckdaten für Sie stimmen, oder?

Trapp:(lacht) Schon. Das ist ein unglaublicher Verein mit einer großen Tradition. Und selbstverständlich verfolge ich die Premier League. Die Reds wären nicht uninteressant, sie haben schon viele Titel gewonnen und Jürgen Klopp ist natürlich ein sehr guter Trainer.

SPORT1: Zu wie viel Prozent glauben Sie, dass Sie auch in der Rückrunde in Paris spielen werden?

Trapp: Ich bin derzeit zu 100 Prozent davon überzeugt, dass ich in der Rückrunde noch bei PSG sein werde.

SPORT1: Wird Deutschland 2018 Weltmeister?

Trapp: Ja. Wir haben eine super Truppe mit viel Qualität. Es gibt sicher auch andere Nationen, die extrem stark sind. Wenn wir aber auf den Platz bringen, was uns auszeichnet, können wir definitiv den Titel verteidigen und etwas Einzigartiges schaffen.