Lionel Messi hat einen spektakulären Clasico in der Nachspielzeit zu Gunsten des FC Barcelona entschieden.
Clasico: Aufreger und Erkenntnisse
Neben Messi spielten auch Sergio Ramos und Schiedsrichter Alejandro Jose Hernandez Hernandez eine Hauptrolle.
Hinzu kamen zahlreiche Nebendarsteller.
SPORT1 nennt die Aufreger und Erkenntnisse des Spiels.
- Schiedsrichter wieder im Brennpunkt
Hernandez Hernandez - bereits der Name des Spielleiters sorgte für Aufsehen. Unfreiwillig wurde der spanische Referee auch durch seine Entscheidungen Objekt der Diskussionen.
Cristiano Ronaldo ging nach einem Zweikampf mit Samuel Umtiti zu Fall. Für Ex-Schiedsrichter und Marca-Experte Andujar Oliver war der Kontakt nicht elfmeterwürdig, strittig war die Szene aber allemal.




Lionel Messi musste einen (unabsichtlichen) Ellenbogenschlag von Marcelo einstecken, ein Pfiff blieb trotz des blutenden Messi aus.
Casemiro schickte Hernandez Hernandez trotz mehrfacher Fouls nicht vom Feld - vertretbar, aber diskussionswürdig. Definitiv falsch lag das Schiedsrichtergespann aber bei unzähligen Abseitsentscheidungen.
- Casemiro wieder im Glück
Bayern-Fans hatten wohl ein Deja-vu. Wie schon im Rückspiel der Champions League kam Casemiro um einen Platzverweis herum. Nachdem er bereits früh Gelb kassierte hatte, stoppte der Brasilianer mit seinem dritten Foul erneut einen aussichtsreichen Barcelona-Angriff und konnte von Glück reden, dass er weitermachen durfte.
In der 69. Minute war für den Brasilianer Schluss - weil Zinedine Zidane ihn auswechselte. Nicht unerheblich für Casemiros Abend: Er erzielte die zwischenzeitliche 1:0-Führung.
- Messi und das Taschentuch
Nachdem er Bekanntschaft mit Marcelos Ellenbogen gemacht hatte und blutend zu Boden gegangen war, konnte Messi weitermachen - allerdings nicht ohne ein besonderes Accessoir.
Wegen seines blutenden Mundes trug er ein Taschentuch mit sich herum. Das hinderte Messi aber nicht daran, einarmig zu dribbeln oder Pässe zu spielen. Wenige Minute später steckte es sich der Argentinier in den Mund.
Kurz danach bat er Madrids Defensive zum Tanz und erzielte den Ausgleich.

- Ramos' Todesgrätsche
Sergio Ramos gilt als Mann großer Spiele. Doch im Clasico am Sonntag wurde Ramos zur traurigen Figur. Mit einer üblen Grätsche senste der Real-Kapitän Lionel Messi um - und flog völlig zurecht vom Platz.
Für den Rekordsünder war es bereits sein 22. Platzverweis der Karriere - und der fünfte in einem Duell mit Barcelona.
Ramos sah sich aber zu Unrecht am Pranger. "Es war übertrieben. Für mich war es Gelb, nichts anderes. Ich verletze niemanden und es war nicht gefährlich. Messi macht das gut, er springt und ich berühre ihn nicht", meinte er.
- Ramos' Verbalduell mit Pique
Doch damit nicht genug. Bei seinem Abgang liefert sich Ramos ein Wortgefecht mit Barca-Verteidiger Gerard Pique. Beide können eigentlich gut miteinander, geraten allerdings immer wieder auf dem Platz oder in den sozialen Medien aneinander.
Nach seinem Platzverweis schrie Ramos seinem Gegenüber hinterher: "Jetzt sprichst du, jetzt sprichst du!" Nach dem Abpfiff ging es in den Interviews weiter.
- Ter Stegen der heimliche Matchwinner
Zwölf Paraden, der höchste Wert eines Barca-Torhüters in einem Ligaspiel seit der Saison 03/04: Marc-Andre ter Stegen avancierte bei Barcas Erfolg zum heimlichen Helden.
- Last-Minute-Held Roberto
Im Viertelfinale der Champions League vollendete Sergi Roberto gegen Paris St. Germain mit seinem Last-Minute-Tor zum 6:1 das Wunder und wurde zum Helden.
Am Sonntag gegen Real war der Rechtsverteidiger nahezu die komplette Partie über unsichtbar. Doch in der Nachspielzeit fasste sich der 25-Jährige ein Herz.
Mit einem fulminanten 50-Meter-Sprint überlief er Marcelo und Luka Modric und leitete Messis Siegtor ein.
- Messis Schlusswort
In den letzten Minuten der Partie schien Real trotz Unterzahl dem Sieg näher. Doch die Königlichen machten ihre Rechnung ohne Lionel Messi, der den Konter über Sergi Roberto und Jordi Alba fulminant ins linke Eck vollendete.
Mit dem 500. Treffer schoss Messi seine Farben zum Clasico-Sieg – und ließ einen beeindruckenden Jubel folgen. Auch das Duell mit Cristiano Ronaldo entschied er klar für sich. Die Presse feierte ihn danach als Heiligen.
- Beleidigter Ronaldo
Nach Messis Siegtor schrie Cristiano Ronaldo durch die Gegend, winkte ab und knöpfte sich offenbar auch Teamkollege Marcelo vor, weil dieser Barcelonas Konter nicht stoppte.
Dabei erwischte der Superstar selbst nicht seinen besten Tag, er blieb trotz mehrerer Chancen ohne Treffer - und verlor somit einmal mehr das direkte Duell gegen Messi.
- Titelkampf plötzlich wieder eng
Die Spannung in der Meisterschaft ist zurück. Mit einem Sieg hätte Real bei sechs Punkten Vorsprung und einer Partie weniger den Sekt kaltstellen können.
So aber zog Barcelona nach Punkten gleich und hat auch den direkten Vergleich für sich entschieden, der bei identischer Punktzahl ausschlaggebend ist. Real hat jedoch weiterhin den Vorteil des ausstehenden Auswärtsspiels gegen Celta de Vigo.
Allerdings sind die restlichen Gegner mit La Coruna (A), Valencia (H), Granada (A), Sevilla (H) und Malaga (A) etwas schwieriger als die von Barca.
Die Katalenen spielen noch gegen Osasuna (Heim), Espanyol (Auswärts), Villarreal (H), Las Palmas (A) und Eibar (H).