Die FIFA feiert sich selbst und spricht von einem historischen Moment: Vor den Augen von FIFA-Präsident Gianni Infantino hat der Weltverband zum ersten Mal im Rahmen eines internationalen Spiels erfolgreich den Videobeweis getestet.
Video-Beweis: Schiri verweigert Elfer
"Wir haben Fußball-Geschichte gesehen", so der Blatter-Nachfolger. "Jetzt hoffe ich auf den Einsatz der Technologie bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland", feierte Infantino den TV-Schiedsrichter während der Partie zwischen Italien und Frankreich.
Italiener fordern Elfmeter
Was war passiert? In der 33. Minute köpft Italiens Danile de Rossi aufs Tor der Franzosen. Sofort protestieren die Italiener, dass Layvin Kurzawa den Ball mit der Hand abgewehrt habe.
Schiedsrichter Björn Kuipers hebt die Hand und bittet die Spieler um Geduld, anschließend spricht er in sein Headset. Alle Spieler sowie die Trainer bleiben ruhig und warten ab.
Dann folgt nach nur 24 Sekunden die Entscheidung. Kuipers signalisiert, dass das Spiel mit einem Einwurf für Italien weitergeht. Es gibt also keinen Elfer für Italien - und niemand protestiert!
FIFA-Boss Infantino erklärt, wie die Sache mit dem Videobeweis abgelaufen ist: "Zwei außerhalb des Stadions positionierte Schiedsrichter haben die Situation bewertet und entschieden, dass es kein Elfmeter war."
Kuipers zufrieden
Der Schiedsrichter zeigte sich nach der Partie begeistert: Die Spieler haben meine Entscheidung akzeptiert. Das gab mir viel Selbstvertrauen."
Der Weltfußball-Verband macht ernst mit der Einführung des Videobeweises. Schon in der laufenden Saison wird der in der Bundesliga, in Österreich, Italien, Portugal und den USA eine Testphase durchgeführt. Die Ergebnisse werden allerdings erst nach der Partie analysiert.
In der kommenden Saison soll der TV-Schiri dann auch eingreifen können. Allerdings entscheidend der Referee, ob er die Hilfe des TV-Schiris annimmt.
"Natürlich können wir nicht alle Probleme lösen, aber lasst uns schauen, ob wir den Schiedsrichtern nicht bei Schlüsselsituationen eine Hilfe geben können, ohne das Spiel zu sehr zu unterbrechen", erklärte Infantino.