Sechs Minuten waren es damals.
1543 Tage: Brenos langer Weg zurück
Eine Einwechslung, Andries Jonker nahm sie vor, der heute schon recht vergessene Interimsnachfolger von Louis van Gaal.
Beim Stand von 5:1 gönnte der Trainer des FC Bayern seinem Verteidiger noch etwas Einsatzzeit. Es war der 17. April 2011, vor 1543 Tagen.
Weitere Pflichtspielminuten sind für Breno nicht hinzugekommen. Bis heute.
Erstmals wieder im Kader
Das wird sich ändern, sehr bald, wie es aussieht: Am Sonntag stand Breno erstmals wieder im Kader seines Vereins FC Sao Paulo. Am Montag verlängerte dieser zudem den Vertrag des Verteidigers bis Dezember 2017.
"Das ist ein großer Glücksmoment", sagt der Mann, der einst eine große brasilianische Abwehrhoffnung war.
Was dazwischenkam, ist bekannt: Aus dem Fußballer Breno ist der Verletzungsfall Breno geworden, der Kriminalfall Breno - der Häftling Breno. Drei Jahre und neun Monate wegen schwerer Brandstiftung.
Und auch seitdem er Ende vergangenen Jahres wegen guter Führung aus dem Gefängnis entlassen wurde, ist nicht alles glatt gelaufen für den immer noch erst 25-Jährigen.
Der Heimatklub als Helfer
Zwar hatte er schnell den Verein gefunden, der aus ihm wieder Breno, den Fußballer, machen will: Sao Paolo, seinen Heimatklub.
Aber da ist eben noch die andere Sache: die Verletzungsgeschichte.
Die Aussicht auf eine Knie-OP und einen weiteren Langzeit-Ausfall spielte im September 2011 ja eine entscheidende Rolle, als Breno im Alkohol- und Frustrausch seine angemietete Villa in Grünwald anzündete.
Auch dem erhofften Neustart in der Heimat stand die körperliche Verfassung bisher im Wege.
Die Muskeln sind überfordert
Eine der ersten Trainingseinheiten bei Sao Paulo im Januar endete mit einer Oberschenkelverletzung. Die lange nicht unter Profisportbedingungen belasteten Muskeln waren wohl schlicht überfordert.
"Wir dürfen keine Eile mit ihm haben", mahnte der damalige Coach Muricy Ramalho zu jener Zeit: "Diese erste Phase ist sehr kompliziert."
Auch Breno hat verinnerlicht, dass sein Wunsch, wieder Fußballer zu sein, nur mit Geduld zu verwirklichen ist.
"Ich weiß, ich muss Schritt für Schritt gehen", sagt er: "Aber wenn die Zeit kommt, werde ich mich reinhängen, die Chance zu ergreifen - und sie nicht verstreichen zu lassen."