Turbulente Szenen beim Aus von Titelverteidiger Uruguay bei der Copa America gegen Gastgeber Chile - und mittendrin ein Mainzer.
Mainzer Jara sorgt für Fummel-Eklat
Gonzalo Jara provozierte in der 62. Minute eine Gelb-Rote Karte gegen Uruguays Starstürmer Edinson Cavani, indem er ihn an einer Stelle anfasste, wo niemand angefasst werden will.
Fernsehbilder zeigen, dass Jara den Angreifer von Paris St. Germain mit dem Mittelfinger der rechten Hand an der Gesäßöffnung berührte.
Cavanis Reaktion, eine - nicht sehr heftige - Ohrfeige vor den Augen des Schiedsrichters, wurde daraufhin mit dem Platzverweis geahndet.
Zum Jahrestag von Suarez
Kurios: Die Szenen ereigneten sich am Jahrestag der Beißattacke von Uruguays Stürmer Luis Suarez gegen Italiens Giorgio Chiellini bei der WM 2014.
Mit Suarez hat Jara übrigens auch eine Vorgeschichte. 2013 bei einem WM-Qualifikationsmatch verpasste Suarez Jara einen Kinnhaken. Fernsehbilder deuten daraufhin, dass Jara seinen Gegenspieler zuvor auch damals an einer empfindlichen Stelle berührt hatte, an der Vorderseite allerdings.
Die Aktion blieb für beide ohne Konsequenzen.
Es bleibt turbulent
Suarez ist bei der Copa nicht dabei, aber auch ohne ihn blieb die Partie hitzig: Nach einer zweiten Gelb-Roten Karte gegen Jorge Fucile (89.) verloren einige Uruguayer dann gänzlich die Nerven, Gästetrainer Oscar Tabarez wurde gar auf die Tribüne verbannt.
Sportlich entschied sich die Partie in der 81. Minute, als Verteidiger Mauricio Isla mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze eine Lücke im "Uru"-Abwehrbollwerk fand.
Durch das 1:0 (0:0) gegen den Rekord-Champion des südamerikanischen Nationencups zog "La Roja" erstmals seit 1999 in die Vorschlussrunde ein und trifft dort nun am Montag auf den Sieger der Partie Bolivien gegen Peru.
Für Cavani beschließt das Aus samt Platzverweis eine sportlich wie persönlich schlimme Woche: Cavanis Vater war zu Beginn der Woche verhaftet worden, nachdem bei einem Autounfall unter seiner Beteiligung ein 19 Jahre alter Motorradfahrer ums Leben gekommen war. Der PSG-Stürmer hatte deshalb zwischenzeitlich erwogen, vom Turnier abzureisen.