Vize-Europameister Spanien hat erstmals seit 40 Jahren die sportliche Qualifikation für das Handballturnier der Olympischen Spiele verpasst.
Historisches Olympia-Aus für Spanien
Den Iberern, die bei der EM in Polen Ende Januar das Finale gegen Deutschland verloren hatten, fehlte beim Viererturnier in Malmö ein Treffer, um das Ticket nach Rio de Janeiro zu lösen. Statt des Weltmeisters von 2013 fahren Schweden und Slowenien nach Brasilien.
In Danzig schafften derweil Gastgeber Polen und Tunesien die Qualifikation, Mazedonien und Chile blieben auf der Strecke. In Herning setzten sich Gastgeber Dänemark und der EM-Dritte Kroatien gegen Norwegen und Bahrain durch.
Deutschland hatte sich durch den EM-Titel direkt für die Sommerspiele qualifiziert, 2012 in London hatte die DHB-Auswahl gefehlt.
Spanien scheitert dramatisch
Spanien, 1996, 2000 und 2008 mit Olympia-Bronze dekoriert, hatte am Samstag überraschend gegen Slowenien verloren (21:24). Der 25:23-Sieg am Sonntag gegen Schweden reichte nicht mehr, weil Slowenien zum Abschluss ein 33:17-Pflichtsieg gegen den punktlosen Iran gelang.
Dabei führte Spanien drei Minuten vor Ende der Partie gegen Schweden mit 25:21. Nach einer Zeitstrafe gegen Schweden war das Ticket den Spaniern fast nicht mehr zu nehmen, doch Kim Andersson verkürzte in Unterzahl wieder auf drei Tore Abstand.
Es folgte ein spanischer Ballverlust und ein Siebenmeter für Schweden fünf Sekunden vor Schluss. Niklas Ekberg bewies Nerven aus Stahl und bescherte Schweden mit seinem Treffer das Ticket für Rio.
Die Teilnehmer am Handballturnier (12 Teams) der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im Überblick:
Brasilien (Gastgeber), Frankreich (Weltmeister), Deutschland (Europameister), Argentinien (Panamerika-Meister), Katar (Asienmeister), Ägypten (Afrikameister), Schweden, Slowenien, Polen, Tunesien, Dänemark und Kroatien