In der zweiten Halbzeit ging es in der Abwehr von Borussia Dortmund teilweise drunter und drüber.
Mit Köpfchen zum Duselsieg
Zwanzig Minuten vor Schluss rettete Henrikh Mkhitaryan nach einer Ecke für den geschlagenen Roman Bürki auf der Linie.
Dank der Rettungstat des Armeniers begann die Ära von Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund mit einem glanzlosen Auswärtssieg.
Bei seinem Pflichtspiel-Debüt auf der Trainerbank der Westfalen feierte der Nachfolger von Jürgen Klopp im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde für die UEFA Europa League einen glücklichen, aber wichtigen 1:0 (1:0)-Erfolg beim österreichischen Bundesligisten Wolfsberger AC. Die Kärntner sind die erste von insgesamt zwei Hürden, die der BVB auf dem Weg in die Gruppenphase nehmen muss.
Im mit 30.250 Zuschauern ausverkauften Wörthersee-Stadion in Klagenfurt sorgte Jonas Hofmann (16.) schon vor der Pause für die hochverdiente Führung des BVB, der jedoch nach dem Wechsel um die gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 6. August zittern musste.
"Der Platz wurde immer schlechter, die Beine immer schwerer. Dann hat der Gegner eine Chance, die Zuschauer kommen wieder. Wir kennen das alle", sagte der Torschütze bei SPORT1.
Bürki und Weigl in der Startelf
Für Überraschungen sorgte zunächst die Aufstellung: Tuchel nominierte Zugang Roman Bürki für das Tor, zog außerdem Youngster Julian Weigl (19) dem Elf-Millionen-Einkauf Gonzalo Castro für die Startelf vor und berief Hofmann für das Mittelfeld.
Zur Torwart-Diskussion bestätigte der BVB-Coach vor dem Anpfiff, dass die Frage nach der Nummer eins noch nicht entschieden sei, er jedoch beiden Keepern in den Duellen gegen Wolfsberg eine Chance geben will. "Roman Bürki spielt jetzt, Roman Weidenfeller wird im Rückspiel im Tor stehen", sagte Tuchel im Gespräch mit SPORT1.
Bürki und die 6000 euphorischen BVB-Fans erlebten indes einen vielversprechenden Auftakt, denn Pierre-Emerick Aubameyang verfehlte nach bereits 80 Sekunden das Tor mit einem Kopfball nur knapp.
BVB startet schwungvoll
Die Marschroute der Gastgeber war klar, sie suchten ihre Außenseiterchance mit Kontern aus einer massiven Abwehr. Die war jedoch beim schnellen Angriff der Borussen zum 1:0 durch Hofmann nach Vorlage von Henrikh Mkhitaryan völlig überfordert.
Der BVB war dem österreichischen Bundesligisten bis zur Pause in allen Belangen überlegen, kontrollierte mit großer Passsicherheit das Mittelfeld und strahlte stets Torgefährlichkeit aus. Vier Wochen nach dem Trainingsauftakt präsentierte sich Dortmund bis dahin in beachtlicher Form und ließ bis zur Pause kaum Offensiv-Aktionen der Wolfsberger zu.
Bürki rettet Sieg
Die erste hochkarätige Chance vergaben die Gastgeber durch Thomas Zündel (61.), nachdem Marco Reus die Vorentscheidung verpasst hatte.
Die Borussen wirkten in dieser Phase gegen aufopfernd kämpfende Wolfsberger nicht mehr so konzentriert, und Bürki erhielt Gelegenheit seine Qualitäten zu zeigen. Schließlich klärte Mkhitaryan nach einem Kopfball von Tadej Trdina (70.) dann auf der Linie klären.
"Dass es am Ende verdammt knapp wurde, lag an uns. Wir müssen von Glück reden, dass wir den Ausgleich nicht kassiert haben", fasste Ilkay Gündogan bei SPORT1 zusammen.