Lukas Podolski wurde von seinen Emotionen regelrecht übermannt. "Ich hatte schon am Spielfeldrand Gänsehaut", sagte der 31-Jährige nach dem 3:0 (2:0) im EM-Achtelfinale gegen die Slowakei: "Und ich habe immer noch Gänsehaut. Das wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Das war etwas ganz Besonderes. So wie mein erstes Länderspiel."
Fanliebling Podolski mit Gänsehaut
Bei jeder Ballberührung gefeiert
Es war am Sonntag bereits sein 129., und vieles wirkte wie ein Abschieds-Szenario. Als seine Kollegen nach routiniertem La-Ola-Jubel in Lille schon in der Kabine waren, kehrte Podolski noch einmal alleine in die Kurve zurück. Er wurde von den Fans gefeiert. Wie bei seiner Einwechslung in der 72. Minute. Wie bei jedem Ballkontakt. Er ging zum Zaun, nahm viele der Fans sogar in den Arm und machte Selfies.
"Wenn das ganze Stadion sich erhebt und deinen Namen singt, wenn bei jeder Szene applaudiert wird, dann ist das auch nach fast 130 Länderspielen noch etwas Besonderes", sagte Podolski: "Und es zeigt, dass ich wohl Vieles richtig gemacht habe. Auf und neben dem Platz."
Vor der EM als "Maskottchen" verspottet
Als er von Bundestrainer Joachim Löw für die EM nominiert worden war, verspottete ihn manch einer als "Maskottchen". Respektlos sei das, schimpfte Podolski. Doch sportlich spielt er bei der EURO kaum eine Rolle. Gegen die Slowakei kam er im vierten Spiel erstmals zum Einsatz - beim Stande von 3:0.
"Ich bin gut reingekommen und habe dem Trainer gezeigt, dass er auf mich setzen kann", meinte der Fanliebling, der über einen möglichen Rücktritt nach der EM "im Moment noch nicht nachdenkt".
Zu guter Letzt brachte ihn am Sonntag eine russische Journalistin sogar noch in Verlegenheit. Sie würde ihm gerne noch 100 Fragen stellen, erklärte sie, nachdem Podolski minutenlang über seine Emotionen erzählt hatte. Weil er einfach "so süß" sei. "Lassen sie sich meine Nummer geben", sagte Podolski schmunzelnd, lief rot an und ging peinlich berührt, aber glücklich in die Kabine.