Horst Hrubesch fordert nach der Sturm-Flaute bei der EM ein Umdenken im deutschen Fußball.
Stürmer: Hrubesch fordert Umdenken
"In Deutschland und Spanien hat man in den letzten Jahren mehr auf die falsche Neun gesetzt. Andere Länder haben weniger auf den klassischen Mittelstürmer verzichtet", sagte der Trainer der deutschen U-21-Mannschaft.
Echte Mittelstürmer gefordert
"Am Ende des Tages brauchst du echte Neuner, vor allem in der Luft!" Es sei wichtig, einen "Zielspieler" zu haben, erklärte der ehemalige Angreifer des Hamburger SV.
Nur sieben Treffer gelangen der DFB-Auswahl in sechs EM-Spielen, gerade mal eines mehr, als der Franzose Antoine Griezmann alleine erzielt hat.
Einen Zielspieler gab es zwar in der deutschen Mannschaft mit Mario Gomez. Doch der fehlte im Halbfinale wegen einer Verletzung.
Müssen Stürmer ausbilden
"Wir haben diese Spieler", betonte Hrubesch allerdings. "Neben Gomez einen Sandro Wagner, dazu kommt ein Davie Selke, auch andere. Und wenn man in den Jugendbereich schaut, in die U16, U15, da gibt es welche." Aber: "Wir müssen sie auch ausbilden."
Genau das ist das Problem. Oliver Bierhoff, selbst einst Torjäger, hatte es kommen sehen. Schon im vergangenen Sommer warnte er, es sei "sehr stark auf Technik" gesetzt worden, "deshalb ist der Keilstürmer etwas verloren gegangen. Aber Spieler, die Tore machen, braucht man immer."
Wie dringend, war bei dieser EM zu sehen. Nicht von ungefähr sagte der gesperrte Mats Hummels nach dem Halbfinale gegen Frankreich (0:2): "Es hat einer gefehlt, der den Ball reinschießt."
Chancenverwertung größtes Manko
Dies taugt als Turnierfazit. Die Chancenverwertung war das größte Manko. Nicht nur Hummels ist deshalb sicher, "dass wir einen richtigen Mittelstürmer brauchen". Doch die sind kaum in Sicht.
Rekordtorjäger Miroslav Klose (38) ist nach der WM 2014 zurückgetreten. Gomez hat sich in Frankreich bewährt, viele Turniere wird der fast 31-Jährige aber nicht mehr bestreiten.