Trotz der weitgehend harmlosen Vorstellung der deutschen Nationalmannschaft beim 0:0 gegen Polen macht sich der ehemalige Teamchef Jürgen Klinsmann keine Sorgen um die Durchschlagskraft der deutsche Offensive.
Klinsmann: Kein Verständnis für Ballack
"Es ist ganz normal, dass alle mittlerweile gut verteidigen können. Alle Mannschaften sind taktisch inzwischen gut geschult, Räume mit neun oder zehn Spielern im und um den Strafraum zuzustellen", sagte der Nationaltrainer der USA in einer Telefonkonferenz auf SPORT1-Nachfrage.
Und fügte an: "Es ist wahnsinnig schwer, diese Bollwerke zu knacken, wenn du der Favorit bist - egal ob für Deutschland, Frankreich, England oder Spanien. Erst, wenn du sie das erste Mal geknackt hast, lösen sie sich ein bisschen", erklärte Klinsmann weiter.
Klinsmann immer in Kontakt mit Löw
Für Klinsmann, der laut eigener Aussage "immer" im Kontakt mit Bundestrainer Joachim Löw steht, gehöre das DFB-Team bei der EM weiterhin "absolut zu den Mitfavoriten".
Michael Ballacks Kritik, der deutschen Mannschaft fehle es an Führungsspielern, ist für Klinsmann unberechtigt: "Nur diejenigen, die selbst dabei sind, können das beurteilen. Ich bin mir sicher, dass wir einige in der Gruppe haben, die Erfahrung haben und dafür sorgen, dass es die richtige Entwicklung nimmt."
Klinsmann sieht EM-Aufstockung kritisch
Klinsmann selbst steht mit den USA im Halbfinale der Copa America, wo in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Argentinien als Gegner wartet. Zeit, sich die EM-Spiele anzuschauen, nimmt er sich dennoch: "Wir schauen von morgens bis mittags alle Euro-Spiele an. Die laufen immer im Hintergrund. Dann kommen abends unsere Spiele von der Copa."
Kritisch sieht der 51-Jährige die Aufstockung der EM von 16 auf 24 Mannschaften. "Die Gruppenphase hat einfach nicht mehr das Kaliber, das man sich erhofft", sagte Klinsmann: "Ich glaube, dass die Euro erst mit dem Achtelfinale richtig losgeht. Dann geht es richtig zur Sache."