Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer verurteilt die Schwalbe von Bayer Leverkusens Trainer Heiko Herrlich im Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach (1:0).
Trainer-Bund kritisiert Herrlich

Lutz Hangartner, Präsident des Berufsverbandes, sagte SPORT1: "Was ihn veranlasst hat, diese Schwalbe zu machen, ist schwierig nachzuvollziehen. Das sind Dinge, die wir als Trainerorganisation natürlich nicht sonderlich gerne sehen. Daraus mache ich keinen Hehl."
Hangartner ergänzte: "Wenn ich seine Reaktion sehe, dann hat er relativ schnell erkannt, dass das auf Deutsch gesagt Mist war. Er hat sich ja dann auch gleich entschuldigt."
BDFL-Boss spricht sich gegen Sperre aus
Herrlich war in der 75. Minute an der Seitenlinie leicht von Gladbachs Denis Zakaria berührt worden und anschließend gefallen. Nach dem Spiel entschuldigte sich der Coach für sein Verhalten. Nun ermittelt der DFB-Kontrollausschuss, Herrlich droht eine Strafe.
BDFL-Präsident Hangartner geht von einer Bestrafung für Herrlich hinaus: "Natürlich kann man da nicht einfach darüber hinweg gehen. Ich verstehe, wenn der DFB sagt, er will da ein Zeichen setzen und für die Zukunft klar machen, dass solche Dinge nicht akzeptiert werden. Da können wir Heiko Herrlich nicht öffentlich in Schutz nehmen. Man sollte aber auch annehmen, dass er aus diesem Vorfall seine Lehren zieht."
Hangartner fände einen Denkzettel für Herrlich angemessen, eine zu harte Strafe sei allerdings unnötig: "Ich wäre eher für eine Geldstrafe. Auch, wenn das dann manchmal der Verein übernimmt oder der Betrag für einen Profitrainer Peanuts sind. Ich würde jetzt keine Sperre aussprechen. Jeder hat auch mal einen Fehltritt, da muss man nicht gleich mit der großen Keule drauf schlagen. Ich würde schon für einen Denkzettel plädieren, aber es sollte im Rahmen sein."
Hangartner: "Ganz schlechte Auswirkung"
Der 74-Jährige kritisierte Herrlichs Verhalten: "Wir Trainer haben eine Vorbildfunktion. Die Trainer sind jedes Wochenende im Fernsehen. Da sehen Kinder und Jugendliche zu. Wenn die Trainer da ausrasten, hat das eine ganz schlechte Auswirkung."

Hangartner stellte klar: "Wir stellen uns nicht in jedem Fall vor die Trainer. Wenn eine Verfehlung da ist, dann sagen wir auch: Das ist nicht in Ordnung und thematisieren das bei einer der nächsten Sitzungen."
Herrlichs Vorgesetzter, Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler, hatte zuvor bei SPORT1 zur Schwalbe seines Trainers gesagt: "Das war eher zum Schmunzeln, als dass man Heiko böse sein kann. Ein Tick übertrieben, klar. Aber Heiko hat keinem geschadet außer sich selbst. Damit sollte man es auch gut sein lassen."