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FIFA Confederations Cup: Erkenntnisse nach Sieg des DFB-Teams

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FIFA Confederations Cup: Erkenntnisse nach Sieg des DFB-Teams

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Die Lehren des Australien-Spiels

Ein Gewinner, ein Verlierer und reichlich Luft nach oben. SPORT1 fasst die Erkenntnisse des deutschen Auftakterfolgs beim Confederations Cup gegen Australien zusammen.
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© Getty Images
Martin van de Flierdt, Jochen Stutzky
Ein Gewinner, ein Verlierer und reichlich Luft nach oben. SPORT1 fasst die Erkenntnisse des deutschen Auftakterfolgs beim Confederations Cup gegen Australien zusammen.

Der Auftakt ist geglückt. Der 3:2-Erfolg der neu formierten deutschen Nationalmannschaft im ersten Gruppenspiel des Confed Cups gegen Australien schürt die Hoffnung auf die Halbfinalteilnahme.

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Das DFB-Team zeigte über weite Strecken der Partie eine ansprechende Leistung. Bedingt durch die kurzen Vorbereitungszeit ließ die Darbietung aber auch noch reichlich Luft nach oben. SPORT1 fasst die Erkenntnisse des Siegs gegen die Socceroos zusammen.

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- Chancenverwertung muss besser werden

Der frühe Führungstreffer durch Lars Stindl (5.) war optimal. Danach bot sich der deutschen Elf eine Fülle an Chancen, das Spiel mit dem zweiten Treffer vorzuentscheiden.

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"Wir haben in der ersten Halbzeit vieles gut gemacht bis auf die Chancenverwertung", meinte Joshua Kimmich. "Da müssen wir den Gegner töten, mit 2:0 oder 3:0 in die Halbzeit gehen. Stattdessen kriegen wir ein doofes Gegentor."

Nach Julian Draxlers Elfmetertor ging es zumindest mit einer knappen Führung in die Pause. "Aus der ersten Halbzeit müssen wir ein bisschen mehr rausholen", fand auch Leon Goretzka. "Dann läuft das alles ein bisschen anders."

So hing der deutsche Erfolg bis zum Schlusspfiff am seidenen Faden. Gegen Chile (Do., ab 20 Uhr im LIVETICKER) dürfte eine ähnliche Fahrlässigkeit im Abschluss teuer werden. 

- Goretzka schwingt sich zum Leader auf

Der Schalker riss das Spiel an sich, war die dominierende Figur im deutschen Spiel, auch wenn anschließend Julian Draxler zum Man of the Match gekürt wurde.

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"Er war sehr stark", lobte auch Bundestrainer Joachim Löw. "Er war sehr präsent und hat sehr viel gearbeitet, Zweikämpfe gewonnen in der Defensive, hat überragende Läufe in die Tiefe gemacht, das ist schwer zu verteidigen."

Das erste Tor leitete Goretzka ein, beim zweiten holte er den Strafstoß raus. Das dritte machte er selbst. "Leon war für mich der beste Mann auf dem Platz", meinte Kimmich.

Goretzka selbst wollte nicht zwingend von seinem besten Länderspiel sprechen. "Da ich aber mein erstes Tor geschossen habe, war es auf jeden Fall das erfolgreichste."

Dass die sportliche Entwicklung ihn in der Teamhierarchie nach oben befördert, hält er für einen normalen Prozess. "Ich bin gerade dabei, mir das aufzubauen", erklärt der 22-Jährige. "Ich will aber nicht so vermessen sein, dass ich jetzt eine Führungsposition in irgendeiner Art fordere."

- Leno lässt Chance ungenutzt

Torhüter Bernd Leno erlebte einen Abend zum Vergessen. Lange Zeit annähernd beschäftigungslos, sah er bei beiden Gegentreffern nicht gut aus.

"Beim ersten Gegentor kann er nichts machen", verteidigte Löw den Leverkusener. "Den zweiten Ball könnte er wahrscheinlich festhalten, obwohl er ein bisschen abgefälscht war. Aber so etwas passiert einem jungen Torhüter."

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Leno selbst wollte das Spiel nicht als Rückschlag für seine Ambitionen auf einen Platz im WM-Kader werten. 

"Es ist so, dass man vielleicht mal ein schlechteres Spiel macht. Das war heute so", gestand er ein. "Aber in den restlichen Spielen habe ich sonst meine Leistung gebracht. Ich werde mich weiter anbieten."

Zuspruch von seinen Teamkollegen brauchte der Schlussmann nicht.

"Bernd ist mental so stark, dass wir ihn nicht trösten mussten", meinte Julian Brandt auf SPORT1-Nachfrage. "Er ärgert sich sicher. Aber er ist keiner, der weinend in der Ecke sitzt. Das wird ihn schon nicht umhauen."

- Defensive flexibel, aber mit Unsicherheiten

Die DFB-Abwehr hatte Australiens Angreifer bis zum 1:1 durch Tommy Rogic (41.) im Griff. "In der ersten Hälfte haben wir sehr viele Bälle in der gegnerischen Hälfte erobert", erklärte Abwehrchef Shkodran Mustafi. "Das war sehr positiv."

Leichte Umstellungen nach der Pause hätten der deutschen Abwehr aber "vielleicht nicht so geholfen. Hätten wir so weitergespielt wie wir in der ersten Halbzeit aufgehört haben, dann hätten wir vielleicht das eine oder andere Problem weniger gehabt."

So aber bekamen die Beobachter laut Julian Brandt zwar "mal eine Dreierkette, mal eine Fünferkette, mal eine schräge Viererkette" zu sehen, aber eben auch einige australische Torgelegenheiten in der Schlussphase.

Teilzeit-Rechtsverteidiger Brandt bereitete das keine Sorgen: "Wenn wir die zwei Tage nutzen, wird man gegen Chile sehen, dass wir in der Arbeit nach hinten und im Ballbesitz besser aussehen."

- Nach hinten raus wird die Luft dünn

Der Vollgas-Modus in der ersten Hälfte hätte um ein Haar seinen Tribut gefordert. "Nach 60 Minuten haben wir ein bisschen den Faden verloren, die Angriffe nicht mehr so konsequent zum Abschluss gebracht", räumte der Bundestrainer ein.

Der Grund dafür lag auf der Hand. "Wir haben einige Körner in der ersten Halbzeit gelassen, weil wir da viel in intensive Läufe investiert haben", erläuterte Kimmich. "Deshalb konnten wir in der zweiten Halbzeit keine Schippe mehr drauflegen."

Nach einer langen Saison, ergänzte Timo Werner im Gespräch mit SPORT1, "ist dann irgendwann auch die Kraft weg".

Gegen Chile gilt es, mit den Reserven hauszuhalten. Mit leerem Akku hielte sich der Spaß gegen die giftigen Südamerikaner in überschaubaren Grenzen.