Home>Fußball>Champions League>

Champions League: Qarabag Agdam schreibt gegen Kopenhagen Geschichte

Champions League>

Champions League: Qarabag Agdam schreibt gegen Kopenhagen Geschichte

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Die heimatlosen Helden von Agdam

Qarabag Agdam steht als erstes aserbaidschanisches Team in der Gruppenphase der Königsklasse. Vor 25 Jahren verlor der Klub im Krieg seine Heimat.
qara.jpg
© instagram/fkqarabagh
Qarabag Agdam steht als erstes aserbaidschanisches Team in der Gruppenphase der Königsklasse. Vor 25 Jahren verlor der Klub im Krieg seine Heimat.

Tausende Fans waren zum Flughafen in Baku gekommen, sie sangen, tanzten und wollten ihren neuen Fußball-Helden einfach ganz nah sein.

{ "placeholderType": "MREC" }

Qarabag Agdam spielt bald als erstes Team aus Aserbaidschan in der Gruppenphase der Champions League (die Auslosung ab 15 Uhr im LIVETICKER) - es sind Namenlose auf der ganz großen Bühne neben Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder Neymar.

Wenn du hier klickst, siehst du Instagram-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Instagram dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Agdam feiert "historischen Moment"

"Es ist toll, dass wir unser Land stolz gemacht haben - das ist ein historischer Moment", sagte Agdam-Trainer Qurban Qurbanow.

Seinem Team reichte nach dem 1:0 im Play-off-Hinspiel am Mittwochabend ein 1:2 beim FC Kopenhagen, um das Land in einen Freudentaumel zu stürzen. "Noch nie habe ich mich über eine Niederlage so gefreut", sagte Qurbanow, der nach dem Abpfiff in Tränen ausbrach: "Es ist schwer, meine Gefühle in Worte zu fassen."

{ "placeholderType": "MREC" }

Schon in der Nacht hatten die Fans den Erfolg mit einem Autokorso und Partys auf den Straßen gefeiert. Denn Qarabag Agdam ist alles andere als ein normaler Fußball-Klub. Seit Sommer 1993 hat der Verein kein richtiges Heimspiel mehr ausgetragen.

Menschen mussten zu Tausenden fliehen

"Wir haben harte Zeiten durchgemacht", sagte Kapitän Raschad Sadigow. Die Stadt Agdam gleicht seit Jahren einer Geisterstadt.

Anfang der 90er Jahre eskalierte der seit Jahren schwelende Bergkarabachkonflikt in der Grenzregion zwischen Aserbaidschan und Armenien erneut, Tausende Menschen verloren ihre Heimat und konnten bisher nicht zurückkehren. Qarabag wird in Aserbaidschan auch der "Flüchtlingsklub" genannt.

Baku wurde zur Heimat Qarabags

1993 holte der Verein das Double, danach begann eine Odyssee, man spielte mal hier, mal dort.

{ "placeholderType": "MREC" }

Mittlerweile ist die Mannschaft in der Hauptstadt Baku sesshaft geworden, die Heimspiele werden im Tofiq-Bahramow-Stadion ausgetragen - benannt nach dem berühmten Linienrichter aus dem WM-Finale von 1966, der das Wembley-Tor übersah.

"Haben vor niemandem Angst"

Sadigow richtete schon einmal eine Kampfansage an alle Teams, die in den kommenden Wochen nach Baku fliegen müssen: "Wir haben vor niemandem Angst."

Aber mehr Außenseiter als Qarabag kann man in der kommenden Champions League kaum sein, auch wenn der Klub zuletzt viermal in Serie Meister wurde.

Der Marktwert des kompletten Kaders wird auf gut zwölf Millionen Euro geschätzt, im Schnitt sind das 480.000 Euro - das verdient Ronaldo bei Real Madrid in einer Woche. Trainer Qurbanow kündigte auch schon an, noch ein oder zwei Transfers zu tätigen.

Vielleicht, so hofft Qurbanow, tritt der Fußball in seiner Heimat dank der Erfolge von Agdam ja auch bald aus dem Schatten des Nationalsports Ringen. "Das wird dem Fußball in Aserbaidschan einen Schub geben", sagte er stolz. Dann ließ er sich feiern.