Peter Bosz ist nach Wochen ernüchternder Ergebnisse nicht mehr Trainer von Borussia Dortmund. Das gab der Verein am Sonntag auf einer Pressekonferenz bekannt.
BVB feuert Bosz - Stöger übernimmt
Nach der 1:2-Niederlage gegen Werder Bremen am Samstag zogen die BVB-Verantwortlichen somit die Reißleine.
Nachfolger des erfolglosen niederländischen Coaches wird der am vergangenen Sonntag bei Köln entlassene Peter Stöger, der einen Vertrag bis zum Saisonende erhält.
"Wir haben am Samstagabend in einem Gespräch mit Peter Bosz entschieden, ihn freizustellen. Es war sehr emotional, gleichzeitig aber sehr stilvoll. Peter Bosz hat das mit sehr viel Stil aufgenommen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Pressekonferenz: "Wir sind im allerbesten Einvernehmen auseinandergegangen."
Watzke zum neuen Cheftrainer: "Dann haben wir Peter Stöger kontaktiert. Wir sind dankbar, dass er spontan bereit war, uns zu helfen und die Saison mit uns zu Ende zu bringen."
Stöger wurde erst am Samstagabend kontaktiert
Stöger bestätigte, dass er erst am Samstagabend vom BVB kontaktiert wurde: "Für mich selbst logischerweise ist es eine überraschende Situation, aber eine außergewöhnliche Möglichkeit. Ich freue mich riesig darauf, Trainer bei dieser Mannschaft sein dürfen. Ich gehe diese Geschichte mit sehr viel Freude und vielen Emotionen an." Er war am Sonntagmorgen von Wien nach Deutschland zurückgeflogen.
Bereits am Nachmittag leitet Stöger das Training der Dortmunder. Am Dienstag müssen die BVB-Profis in der Bundesliga zum nächsten Spiel beim FSV Mainz 05 antreten.
Die Zusammenarbeit mit Stöger ist zunächst bis 30. Juni 2018 ausgelegt. Watzke auf die Frage, ob danach ein neuer Trainer kommt: "Nichts im Leben ist in Stein gemeißelt."
Es hatte zuvor Medienberichte gegeben, dass Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann bei den Borussen zur neuen Spielzeit im Gespräch ist.
Nach SPORT1-Informationen sind die Verhandlungen mit Nagelsmann schon recht weit fortgeschritten.
Neben Stöger wurden als Interimscoach auch der ehemalige Karlsruher Bundesliga-Profi Slaven Bilic (zuletzt West Ham United) und auch Ex-BVB-Profi Sebastian Kehl gehandelt. Watzke sagte jedoch auf der Pressekonferenz: "Wir haben mit niemand anderem gesprochen."
Krisensitzung am Samstag
Bereits am Samstagabend hatte die Sport Bild berichtet, dass die Trennung von Bosz nach einer Krisensitzung beschlossene Sache sei.
Wie SPORT1 erfuhr, wurde der Mannschaftsrat noch am Abend zur BVB-Geschäftsstelle zitiert und dort vermutlich über die Entscheidung informiert.
Bosz soll angeblich bereits im Stadion informiert worden sein, nachdem der BVB auch im achten Bundesligaspiel ohne Sieg geblieben und auf Platz sieben abgerutscht war.
In der Champions League waren die Westfalen zudem krachend gescheitert und mit nur zwei Punkten noch in die Europa League abgestiegen.