Mit einem Hattrick hat Max Kruse Werder Bremen fast im Alleingang den lange ersehnten ersten Saisonsieg beschert und die Hanseaten weg vom direkten Abstiegsplatz 17 geführt (Ergebnisse/Spielplan der Bundesliga).
Kruse-Gala lässt Werder aufatmen

"Jetzt haben wir endlich den ersten Sieg geholt, das gibt uns hoffentlich Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben", sagte der Matchwinner nach dem 4:0 (1:0)-Erfolg gegen Hannover 96 bei Sky.
Auch Fin Bartels sprach von "riesiger Erleichterung": "Ohne die Situation zu verkennen, aber das war ein wichtiges Ding. Hoffentlich war das erst der Anfang."
Durch den ersten Dreier beim Heimdebüt von Trainer Florian Kohfeldt verbesserte sich Werder mit nun acht Punkten und der um elf Treffer besseren Tordifferenz gegenüber dem SC Freiburg auf den Relegationsrang. Erstmals seit dem 3. Spieltag stehen die Bremer nicht auf einem direkten Abstiegsplatz (Die Tabelle der Bundesliga).
Kruse: "Müssen auf dem Teppich bleiben"
"Aber wir haben acht Punkte, wir sollten uns jetzt auch nicht in den Himmel loben und müssen auf dem Teppich bleiben", mahnte Kruse.

Mit seinen ersten drei Saisontreffern (55./59./78.) sicherte der Torjäger den Bremern ersatzgeschwächte und enttäuschende Niedersachsen den hochverdienten Sieg, nachdem der ebenfalls überragende Bartels (39.) die Gastgeber in Führung gebracht hatte. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Sonderlob für Matchwinner Kruse
"Max ist ein unheimlich wichtiger Spieler für uns. Er schießt nicht nur die Tore, sondern kann auch ein Spiel bestimmen. Ich bin natürlich froh, dass er heute die drei Tore gemacht hat", dankte Kohfeldt dem Hattrick-Schützen. "Heute passte es aber insgesamt sehr gut."
Der Coach, dessen Vertrag als Chefcoach zunächst bis zur Winterpause datiert ist, ergänzte: "Das war ein wichtiger Schritt, aber wir sind bei weitem noch nicht aus der Situation raus. Wir haben einen ganz langen Weg vor uns, aber wir haben heute gezeigt, wie wir diesen Weg beschreiten wollen."
Werder von Beginn an energisch
Von der ersten Minute an war der Erfolgswille der Gastgeber zu erkennen.
Kohfeldt, der noch als Interimscoach mit dem SV Werder 1:2 bei Eintracht Frankfurt verloren hatte, setzte bei strömendem Regen auf viel Laufarbeit und ständige Positionswechsel, die Hannover verwirren sollten.
Ersatzgeschwächte Gäste mit Chancen vor der Pause
Aber auch die Niedersachsen, die auf drei Stammspieler verzichten mussten, hatten schon in den ersten 45 Minuten ihre Möglichkeiten. Sebastian Maier prüfte Werder-Torhüter Jiri Pavlenka (12.) und in der 31. Minute schoss Pirmin Schwegler den Ball knapp über die Querlatte.
Bereits vor seinem 1:0 hätte Bartels in der 32. Minute treffen, kam aber nach einer Flanke mit dem Kopf nicht richtig hinter den Ball und verzog. Kohfeldt stand 45 Minuten lang konsequent in der Coaching-Zone, die permanenten Regengüsse ignorierte der 35-Jährige.
Pavlenka verhindert das 1:1
Eine Glanztat von Pavlenka, der in der 46. Minute reaktionsschnell einen Schuss aus kurzer Distanz des Ex-Bremers Martin Harnik abwehren konnte, leitete eine stärkere Phase der Hannoveraner ein. Fünf Minuten später sorgte ein Kopfball von Salif Sane für Unruhe im Werder-Strafraum.
Aber nach dem Dreierpack von Kruse war das Nordderby gelaufen. Zwar wechselte 96-Coach Andre Breitenreiter für den indisponierten Maier noch den schnellen Ihlas Bebou ein (58.), doch auch der Ex-Düsseldorfer konnte der Partie keine Wende mehr geben.