Borussia Dortmund hat eine schwache Generalprobe für die Champions League abgeliefert und das 0:0 beim SC Freiburg auch noch teuer bezahlt. (Die Tabelle)
BVB patzt trotz Überzahl beim SCF
Beim sonstigen Lieblingsgegner, gegen den der BVB zuvor zwölf Siege in Folge gefeiert hatte, mussten Kapitän Marcel Schmelzer nach seinem Startelf-Comeback und Marc Bartra verletzt ausgewechselt werden. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
In der Königsklasse tritt der Pokalsieger am kommenden Mittwoch (20.45 im LIVETICKER) bei Tottenham Hotspur im Wembley-Stadion an. (Ergebnisse und Spielplan)
BVB-Trainer Peter Bosz war trotz des hochüberlegenen Auftritts seiner Mannschaft nicht zufrieden: "Ich bin enttäuscht. Wenn man eine Stunde mit einem Mann mehr spielt, muss man gewinnen", sagte der Niederänder auf der Pressekonferenz.
Schmelzer muss in die Klinik
Schmelzer wurde in 27. Minute von Yoric Ravet rüde gefoult.
Nach minutenlanger Behandlung wurde er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf einer Trage vom Platz und direkt ins Krankenhaus gebracht. Der 29-Jährige hatte gerade erst einen Außenbandanriss im Sprunggelenk überstanden. "Ich glaube, bei Marcel es ist schlimmer. Aber wir müssen abwarten, wie es am Sonntag aussieht", sagte Bosz.
Castro kritisiert Schiedsrichter Cortus
Schiedsrichter Benjamin Cortus zeigte SC-Neuzugang Ravet für die Aktion zunächst die Gelbe, dann nach Absprache mit dem Videoassistenten die Rote Karte (30.). Bereits in der 18. Minute hatte der spanische Nationalspieler Bartra verletzt ausgewechselt werden müssen.
BVB-Profi Gonzalo Castro kritisierte bei Sky den Unparteiischen hart: "Wenn man nicht zu früh die Zeichen setzt als Schiedsrichter, dann passiert sowas und dann ist wieder einer verletzt von uns, das sollte man als Schiri wissen. Ich hoffe es ist nicht so schlimm bei Schmelle."
Freiburgs Christian Günter sagte: "Wir sind zufrieden mit dem Punkt. Für solche Situationen ist der Videobeweis da. Ich finde es aber nicht so super, wie es den Spielfluss nimmt."
Yarmolenko kommt in der Schlussphase
Noch mit den beiden Leistungsträgern begann der BVB wie erwartet druckvoll und gestaltete in der Anfangsphase das Spiel.
Allerdings musste Torwart Roman Bürki sein Team bereits in der sechsten Minute vor dem Rückstand bewahren, als SC-Stürmer Tim Kleindienst frei vor ihm auftauchte. Der Keeper, der 2015 mit Freiburg abgestiegen war, stand bei dem schwachen Schuss aufs Tor genau richtig.
BVB-Trainer Peter Bosz verzichtete zunächst auf einen Einsatz von Last-Minute-Neuzugang Andrej Yarmolenko, der zu Spielbeginn auf der Bank saß. "Wir haben eine Spielweise, die er noch nicht kennt. Es ist wichtig, dass alle Spieler unsere Spielweise kennen", sagte Bosz vor dem Anpfiff bei Sky: "Wir versuchen, dass er es so schnell wie möglich versteht."
In der 79. Minute wurde der Ukrainer dann für Mario Götze eingewechselt, der Neuzugang von Dynamo Kiew konnte aber auch keine entscheidenden Akzente mehr setzen.
27:5 Torschüsse pro BVB
Freiburgs Coach Christian Streich veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:4 bei RB Leipzig vor der Länderspielpause auf sechs Positionen. "Wir wollen es Dortmund richtig schwer machen", hatte Trainer Christian Streich angekündigt.
Spätestens nach dem Platzverweis von Ravet gerieten die Hausherren in Unterzahl aber zunehmend unter Druck. Dortmund antwortete auf die Verletzung des Kapitäns mit wütendem Powerplay, die Gastgeber standen phasenweise wie im Handball mit allen Spielern um den eigenen Strafraum.
Fast unmittelbar nach der Halbzeitpause prüfte Christian Pulisic den gut reagierenden SC-Torwart Alexander Schwolow (47.). Der BVB blieb das hoch überlegene Team, es wollte aber trotz am Ende 27:5 Torschüssen kein Treffer gelingen.