Mit Häme kennen sie sich ja bestens aus bei RB Leipzig. In seiner ersten Bundesliga-Saison musste der Aufsteiger manchen Spießrutenlauf in fremden Stadien überstehen. Viele Menschen in der Republik stören sich noch immer daran, dass der Klub von einem namhaften Getränkehersteller hochgezüchtet wurde.
Wer vom CL-Verbot für RB profitiert
Die Anti-Sympathien sind mit Sicherheit auch nicht weniger geworden, seitdem sich Leipzig sportlich für die Champions League qualifiziert hat.
Die Macher des Vereins wird es deshalb kaum verwundern, dass einige Rivalen sich diebisch freuen würden, wenn dem Vize-Meister das Startrecht für die Königsklasse wieder entzogen würde. Ein Szenario, das in dieser Woche nicht unwahrscheinlicher geworden ist.
Im Magazin 11freunde hatte ein RB-Insider moniert, dass zwischen Leipzig und Salzburg, dem zweiten prominenten Fußballklub unter dem Dach der Marke Red Bull, nach wie vor "alte Verflechtungen" bestünden.
Der Vorwurf: Beide Vereine sollen im operativen Geschäft eng miteinander verbandelt sein, bis hin zu Mitarbeitern, die dem Vernehmen nach für beide Seiten tätig sein sollen. Der Klubmitarbeiter benutzte sogar das Wort "gemauschelt". Eine Einschätzung, für die sich auch die UEFA interessieren dürfte.
Der Verband prüft dieser Tage die Startberechtigungen jener Teams, die sich für das internationale Geschäft qualifiziert haben. Sollte man zur der Überzeugung gelangen, dass Leipzig und Salzburg "von ein und derselben natürlichen oder juristischen Person beeinflusst werden" (in dem Fall RB-Patriarch Dietrich Mateschitz), droht dem deutschen Bundesligisten nachträglich der Ausschluss.
Eine solche Konstellation zwischen beiden Klub verstieße gegen den Wettbewerbskodex der UEFA. Und da Salzburg als Meister in Österreich besser abgeschnitten hat als Leipzig, müsste der deutsche Vize-Meister weichen.
Ein solcher Fall hätte weitreichende Folgen - auch für einige Bundesligisten. SPORT1 zeigt auf, welche Teams profitieren würde
TSG Hoffenheim
Das zweite Überraschungsteam der Saison kämpfte bis zum letzten Spieltag um die direkte Qualifikation für die Königsklasse - letztlich setzte sich Borussia Dortmund im Rennen um Platz drei durch.
Sollte Leipzig als deutscher Starter wegfallen, würde Hoffenheim nachrücken. Die Qualifikation bliebe der TSG erspart.
1. FC Köln
Groß war die Freude in der Domstadt: Das erste Mal nach 25 Jahren hat sich der FC wieder für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert. Unter Umständen könnte es sogar noch mehr als die Europa League werden.
Würde Leipzig aus der Königsklasse ausgeschlossen, nähme Köln Hoffenheims Platz in der Qualifikation ein.
SC Freiburg
Freiburg und Leipzig - größer könnten die Unterschiede nicht sein. Tradition versus Kommerz - und doch könnten auch die Breisgauer in den Dunst der Nutznießer kommen.
Da Köln sich in der Champions-League-Qualifikation versuchen dürfte, würde der Bundesliga-Siebte sicher in die UEFA Europa League aufrücken.
Werder Bremen
Bei den Hanseaten wird es richtig kompliziert: Denn die wären plötzlich auch von Borussia Dortmund abhängig.
Warum? Angenommen, der BVB gewänne sein Pokal-Finale gegen Frankfurt - hätte Deutschland einen zusätzlichen Startplatz in der UEFA Europa League sicher. Den würde eigentlich Freiburg einnehmen.
Wenn jetzt aber Leipzig ausgeschlossen würde, darf der Bundesliga-Achte dieses Startrecht wahrnehmen. Und den belegt Werder in der Abschlusstabelle.