Uli Hoeneß glaubt, dass RB Leipzig sein Jugendkonzept in der kommenden Saison überdenken muss. "Ich bin ziemlich sicher, dass Leipzig den Weg so nicht weitergehen wird, wenn sie demnächst in der Champions League spielen", sagte der Bayern-Präsident am Rande des U19-Halbfinal-Hinspiels zwischen dem FC Bayern und Schalke 04 (1:3) bei SPORT1.
Hoeneß: RB muss Konzept aufgeben
Hoeneß glaubt nicht, dass die Sachsen, die ihre erste Bundesligasaison hinter den Münchnern auf Platz 2 abschließen werden, künftig ohne einige erfahrene Spieler auskommen werden.
"Ich habe kürzlich Herrn Mateschitz in unserer Basketballhalle getroffen und ihm gesagt, dass sie ihr Konzept der U23-Spieler aufgeben müssen", so Hoeneß. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man es nur mit jungen Leuten schaffen kann, wenn man drei Mal die Woche spielt. Das werden sie auch wissen und ich kann mir gut vorstellen, das sie das in der neuen Saison modifizieren."
RB Leipzig hat sich bislang auf die Fahnen geschrieben, als Neuzugänge nur Spieler zu verpflichten, die jünger als 23 Jahre alt sind. Und Trainer Ralph Hasenhüttl will daran auch weiterhin festhalten.
Angesprochen auf Hoeneß' Aussagen widerspricht der 49-Jährige: "Wir gehen trotz allem einen sehr demütigen Weg mit jungen Spielern. Wir kaufen keine Stars, sondern wollen sie entwickeln. Und wir sind sehr stolz auf das, was wir bisher geleistet haben."
"Sie haben uns das Leben schwer gemacht"
Insgesamt zeigte sich auch Hoeneß beeindruckt von der Leistung der Neulings. "Sie haben eine hervorragende Saison gespielt und uns das Leben schwer gemacht."
Wesentlich schlechter kam Stadtrivale TSV 1860 München bei Hoeneß weg, nachdem sowohl die U19 als auch die U17 der Löwen absteigen mussten. "Das ist eine große Überraschung, weil 1860 über Jahre in München gute Jugendarbeit gezeigt hat", so Hoeneß.
Und weiter: "Viele Spieler aus diesem Bereich haben sich sogar in der Bundesliga durchgesetzt und deswegen wundert mich das sehr, dass bei Sechzig offenbar nicht mehr so viel Wert auf die Nachwuchsarbeit gelegt wird, wie das früher der Fall war."