Robert Lewandowski ist fraglos einer der besten Mittelstürmer des Planeten. Der FC Bayern ist im Sturmzentrum also grundsätzlich erstklassig besetzt. Die Münchner Verantwortlichen entschieden sich bisher bewusst dafür, keinen echten Ersatzmann für den 28-Jährigen zu holen. Das Hauptargument: "Lewandowski ist nie verletzt."
Diese Stürmer könnten Bayern helfen
Das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Real Madrid (1:2) lieferte dann zwei Erkenntnisse. Erstens: Lewandowski kann sehr wohl verletzt ausfallen. Zweitens: Thomas Müller entfaltet als Aushilfe im Sturmzentrum nicht annähernd die Durchschlagskraft wie der Pole.
Nach SPORT1-Informationen hat das Ausscheiden gegen die Königlichen bei den Bayern-Bossen zu einem Umdenken geführt: Für die Jagd nach dem Triple in der kommenden Saison sucht man einen neuen Stürmer.
Entweder einen klassischen Backup für Lewandowski oder einen Angreifer, der Trainer Carlo Ancelotti weitere taktische Optionen eröffnen würde. SPORT1 nennt mögliche Kandidaten.
- Alexis Sanchez (FC Arsenal)
Die Top-Stürmer, die im Sommer zu haben wären, sind rar gesät. Einer davon ist Alexis Sanchez. Sein Vertrag in London läuft noch bis 2018. Will Arsenal noch eine akzeptable Ablöse kassieren, muss der 28-Jährige jetzt verkauft werden. Der Preis dürfte dann zwischen 35 und 40 Millionen Euro liegen.
SPORT1-Experte Steffen Freund schwärmte in der Telekom Spieltaganalyse: "Ich denke, er wäre rauszukaufen bei Arsenal. Er würde sofort helfen!"
Sanchez wäre nicht nur Backup für Lewandowski, sondern könnte auch gemeinsam mit ihm spielen. Der Arsenal-Star ist auch als hängende Spitze und auf dem Flügel einsetzbar. Freund erklärte: "Gerade in der Offensive haben wir in der Rückrunde mit Arjen Robben und Franck Ribery erlebt, dass Verletzungen bei diesen beiden Spielern ganz normal sind."
- Mario Gomez (VfL Wolfsburg)
Als Ersatzmann für Lewandowski wäre Mario Gomez eine Top-Besetzung. Der Nationalspieler kennt den Verein und das Umfeld, stürmte er doch schon von 2009 bis 2013 für den FCB.
Mit 31 Jahren könnte sich Gomez vielleicht auch schon mit einem Platz auf der Bank anfreunden. Aus privater Sicht würde eine Rückkehr an die Isar durchaus Sinn machen: Gomez' Ehefrau Carina lebt nach wie vor in München.
- Edin Dzeko (AS Rom)
Immer wieder wurde Edin Dzeko als Kandidat bei den Bayern genannt. Und auch aktuell gibt es wieder entsprechende Gerüchte im Bayern-Umfeld. Wie Gomez ist auch der Bosnier 31 Jahre alt. Als klassischer Mittelstürmer käme Dzeko wohl nur als Lewandowski-Ersatz in Frage.
Ob er sich damit abfinden würde, ist äußerst fraglich. In der laufenden Saison erzielte Dzeko bereits 35 Treffer für die Roma. Das zeigt: Er hat immer noch das Zeug zum Stammspieler und Leistungsträger bei einem Topklub.
- Sandro Wagner (TSG Hoffenheim)
Im System der Hoffenheimer ist Sandro Wagner der Fixpunkt in der Offensive. Mit seinen bisher elf Bundesligatoren schoss er die Kraichgauer auf Champions-League-Kurs.
Auch Wagner ist ein klassischer Mittelstürmer. Er spielte in der Jugend und in der zweiten Mannschaft der Bayern. Bei den Profis kam er als Jungspund immerhin zu vier Einsätzen.
Wäre er nun mit seinen 29 Jahren bereit für eine Rolle als Lewandowski-Ersatz? Sein Herz hängt zumindest immer noch am Rekordmeister: "Bayern ist mein Verein und wird auch immer mein Verein bleiben. Deshalb kann ich mir auch vorstellen, irgendwann mal dorthin zurückzugehen", sagte Wagner kürzlich.
- Robin van Persie (Fenerbahce Istanbul)
Bei den Spekulationen über den neuen Bayern-Stürmer fiel sein Name noch gar nicht, aber Europameister Freund hat Robin van Persie auf dem Zettel: "Er hat bei Manchester United top Leistungen abgerufen und ist ein sehr erfahrener, spielstarker Stürmer."
Der frühere niederländische Nationalspieler hätte mit 33 Jahren das richtige Alter für die Reservistenrolle hinter Lewandowski. Am Geld würde eine Verpflichtung auch nicht scheitern: Sein Vertrag bei den Türken läuft nur noch ein Jahr. Seine Torquote in der Süper Lig ist mit sieben Treffern in 21 Spielen anständig.
- Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04)
Das wäre eine echte Überraschung! Freunds zweiter Transfervorschlag für die Bayern wäre Klaas-Jan Huntelaar: "Er ist sogar ablösefrei zu haben. Er hat auf Schalke und in der niederländischen Nationalmannschaft seine Klasse bewiesen", sagte er.
Aber: Huntelaar fiel diese Saison drei Monate lang wegen einer Knieverletzung aus, traf in 13 Bundesligaspielen nur zwei Mal und wurde von Guido Burgstaller aus der ersten Elf verdrängt. Möglicherweise lässt der 33-Jährige die Karriere lieber in seiner niederländischen Heimat ausklingen.